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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)
Autoren: Janet Chapman
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er sich ihr zu. »Er hat etwas mit Blut auf die Scheibe geschrieben, etwas, worin ich keinen Sinn erkennen konnte.«
    »W-was?«, flüsterte sie und legte ihre Hand auf seine, die zitternd auf dem Lenkrad lag.
    »Drei Wörter in Gälisch. Eines war falsch geschrieben, aber ich glaube, dass er mir sagen wollte, was ich tun soll.«
    »Was waren es für Wörter?«
    »Das erste war Lieblingstier. Damit wollte er wohl sagen, dass seine Eule ihn finden könnte.«
    Libby sah rasch zur Verandabrüstung. »Ja. Mary!«, rief sie aus und sah wieder Michael an. »Vorhin war sie da. Jetzt ist sie fort.«
    »Sie könnte bei Robbie sein«, sagte er nachdenklich, startete schließlich seinen Wagen, setzte zurück, wendete und fuhr die Zufahrt entlang.
    »Und die anderen Wörter?«, fragte Libby.
    Michael behielt die Straße im Auge, tief in Gedanken versunken. »Feargleidhidh, das gälische Wort für ›Beschützer‹. Ich glaube, er wollte mir sagen, dass er Rose schützen muss. Und dann fiodh, was ›ein Stück Holz‹ bedeuten könnte, aber auch ›Wald‹, womit er den Weg meint, den er einschlagen wollte.
    Zum Teufel«, knurrte er frustriert und warf ihr einen Blick zu. »Es könnte alles Mögliche bedeuten. Außerdem war es falsch geschrieben.«
    »Aber warum sollte er es auf Gälisch schreiben?«, fragte sie und schnallte sich rasch an, als sie die schneebedeckte Straße erreichten und schneller fuhren, als die Scheinwerfer leuchten konnten.
    »Robbie ist zwar in der heutigen Zeit geboren«, sagte Michael rau und schaltete zurück, als er schlitternd in eine Straße einbog, die nicht geräumt war. »Seine Seele aber ist die eines Menschen aus alten Zeiten. Er durchlebt eine Krisensituation, geleitet von einem Instinkt, der so alt ist wie seine Vorfahren.« Er warf ihr einen verzweifelten Blick zu und sah dann rasch wieder auf den Weg vor sich. »Der Junge kann Gälisch, aber er kann es nicht schreiben.«
    Er trat aufs Gas und trieb den Wagen gefährlich schnell über den schmalen Forstweg. »Verdammt.« Er schlug auf das Steuer. »Er ist schon stundenlang hier draußen.«
    »Stundenlang?«
    »Ja. Als Dwayne ihren Kombi fand, war der Motor kalt, und auf dem Wagendach lagen vier Zentimeter Schnee. Leysa war unterkühlt und schwer verletzt. Das heißt, dass der Unfall mindestens vor drei Stunden passiert ist.« In seinen dunklen Augen lag Angst, als er Libby anschaute. »Wie lange kann er bei diesen Temperaturen überleben, wenn er Blut verliert?«, fragte er heiser.
    »Das kommt auf die Verletzungen an«, sagte sie und legte ihm eine Hand auf den Arm. »Manchmal kann wenig Blut wie sehr viel aussehen, wenn es im Inneren eines Fahrzeugs verschmiert wird. Und er ist so klug, dass er versuchen wird, die Blutung zu stillen. Außerdem hat er ausreichend Volumen … genug Körpermasse, um Wärme zu speichern.«
    Libby drückte seinen Arm und schwieg dann still, gegen die Angst ankämpfend, die in ihr hochstieg, während Michael sich an die Hoffnung klammerte, die sie ihm gegeben hatte.
    Holz. Ein Stück Holz. Was wollte Robbie damit sagen?
    »Warte!«, rief sie plötzlich aus und griff wieder nach seinem Arm. »Halt an!«
    Er bremste so stark, dass sie schlitternd zum Stehen kamen, und starrte sie an.
    »Der Stab. Daars Stab. Hast du ihn vernichtet?«
    »Nein, ich habe es versucht, es aber letztlich nicht gewagt. Warum? Was hat er mit der Suche nach Robbie zu tun? Mary wird uns helfen.«
    »Ein Stück Holz, Michael. Was, wenn Robbie Daars Stab meinte? Wenn er wollte, dass du ihn herbeischaffst?«
    »Wahrscheinlich ist die Bedeutung eine andere, Libby. Er wollte uns damit zu verstehen geben, dass er sich durch den Wald schlägt. Robbie weiß gar nichts von Daars Stab.«
    »Michael, wir müssen den Stab ohnehin suchen«, sagte sie frustriert. »Denk an Alan Brewer. Ich konnte ihm nicht helfen, weil ich zu schwach war, um seinen Widerstand zu überwinden. Daar hat gesagt, dass ich es mit seinem Stab geschafft hätte.«
    »Robbie wird dir keinen Widerstand entgegensetzen, Libby. Er vertraut dir.«
    »Und wenn wir zu spät kommen?«, flüsterte sie, auf ihre im Schoß gefalteten Hände hinunterblickend.
    Nur das Geräusch des im Leerlauf laufenden Motors und der Rhythmus der Scheibenwischer unterbrach die plötzliche Stille im Wageninneren. Schwere Schneeflocken fielen mit wachsender Dichte auf sie nieder und lösten sich beim Auftreffen auf ihre geheizte Windschutzscheibe in Regentropfen auf.
    Michael, der als Antwort nur ein Knurren von
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