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Der Ring an meiner Hand

Der Ring an meiner Hand

Titel: Der Ring an meiner Hand
Autoren: SARA CRAVEN
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Nachricht geschickt, dass du ihn loswerden willst, weil die Ehe nicht vollzogen worden ist? Bitte sag mir, dass das ein Scherz ist.“
    Emily runzelte die Stirn. „Ganz und gar nicht. Es ist eine viel ehrlichere Weise, diese Farce zu beenden, als die einvernehmliche Scheidung, die Rafaele sich wünscht.“
    Simon stand auf und begann, im Zimmer auf und ab zu laufen. „Um Gottes willen, Em, ruf die Anwälte zurück, bevor es zu spät ist. Sag ihnen, dass du noch einmal nachgedacht hast und jetzt bereit bist, alles zu unterzeichnen.“
    „Warum sollte ich das tun?“
    Die Antwort kam sofort. „Weil Di Salis wie der Stier auf ein rotes Tuch auf die Nachricht reagieren wird, dass du eine Annullierung wünschst. Und du willst nicht, dass er wütend wird, Emily. Das willst du nicht.“
    „Was um alles in der Welt hat er dir vor drei Jahren angetan, dass du so ängstlich bist?“
    In Simons Augen blitzte Wut auf. „Er hat gar nichts gemacht. Tatsächlich hat er noch nicht einmal viel gesagt – das musste er auch nicht. Es ist sein Wesen. Vielleicht hast du die rücksichtslose Seite von ihm noch nicht kennengelernt, Em. Aber sie existiert, direkt unter der Oberfläche. Und ihn absichtlich zu verärgern, heißt sich in die Höhle des Löwen zu wagen.“
    „Aber warum sollte er denn verärgert sein? Warum sollte es ihn kümmern, wie diese Ehe endet, solange sie endet?“
    „Weil ich nicht glaube, dass es so einfach sein wird.“ Simon hielt kurz inne. „Mich hast du doch hoffentlich nicht erwähnt, oder?“
    Die Angst in seiner Stimme verwirrte Emily noch mehr. „Nicht namentlich, nein. Aber er weiß, dass ich wieder heiraten möchte.“ Sie holte tief Luft. „Es ist an der Zeit, dass Conte Di Salis begreift, dass er nicht immer seinen Willen bekommt.“ Sie schwieg einen Moment. „Wie wäre es jetzt mit einem Drink? Ich habe Penny gebeten, Champagner kalt zu stellen, damit wir unseren Erfolg feiern können. Oder bevorzugst du einen doppelten Scotch?“
    „Einen dreifachen“, entgegnete Simon bitter. „Und trink selbst auch einen. Denn eines versichere ich dir. Bevor diese Angelegenheit erledigt ist, wirst du ihn brauchen.“

3. KAPITEL
    „Ich werde ihn nicht treffen“, sagte Emily hitzig.
    „Und wie willst du das vermeiden?“, fragte Simon.
    „Ich weiß es nicht. Aber ich werde einen Weg finden.“ Sie blickte auf das Stück Papier, das zerknüllt in ihrer Hand lag. „Sofort nachdem sein Brief hier ankam, habe ich zurückgeschrieben, dass ich ihn unter keinen Umständen sehen will. Doch als ich vom Einkaufen zurückkam, habe ich diese Telefonnotiz gefunden. In achtundvierzig Stunden kommt er nach England. Oh, Simon, was soll ich nur tun?“
    „Hast du ihn angerufen?“
    Emily schüttelte den Kopf. „Ich bin gleich zu dir gekommen.“
    Simon biss sich auf die Lippen. Er wirkte ebenso nervös wie sie.
    „Warum sprichst du nicht mit ihm?“, schlug er schließlich vor. „Vielleicht kannst du ihn ja von dem Besuch abhalten, wenn du einer schnellen Scheidung zustimmst.“
    „Niemals“, erwiderte sie aufgebracht.
    „Eine andere Lösung gibt es nicht – außer natürlich davonlaufen.“
    „Simon, Liebling, du bist ein Genie.“ Ihre Augen verengten sich vor Freude. „Ich bin einfach nicht da, wenn er kommt.“ Sie stieß ein triumphierendes Lachen aus. „Alles klärt sich auf wundersame Weise.“
    „Aber wohin willst du denn gehen?“
    „Irgendwohin, wo er mich nicht sucht.“
    Nach einer Weile sagte Simon langsam: „Vielleicht kann ich dir helfen. Bekannte von mir besitzen ein Wochenendhäuschen in Schottland. In der Nähe eines kleinen Orts namens Tullabrae mitten im Nirgendwo. Sie vermieten das Cottage, wenn sie selbst nicht dort sind.“
    „Schottland?“, wiederholte Emily mit blitzenden Augen. „Ist es im Moment frei?“
    Simon sah aus dem Fenster auf den winterlich verhangenen Himmel und verzog das Gesicht. „Da bin ich mir fast sicher.“
    „Ich könnte es für zwei Wochen mieten.“ Ihre Gedanken überschlugen sich. „Das müsste Rafaele genug Zeit geben, um mich aufzugeben und wieder nach Paris oder Hongkong oder wo auch immer er im Moment arbeitet zu fliegen.“ Ungeduldig legte sie eine Hand auf seinen Arm. „Könntest du deine Bekannten jetzt gleich kontaktieren und alles für mich arrangieren?“
    Angestrengt sah Simon auf den Teppich. „Ja, ich denke schon.“ Seine Stimme klang seltsam. „Wenn du das wirklich willst.“
    „Natürlich.“ Emily wunderte sich über seine
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