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Der Ring an meiner Hand

Der Ring an meiner Hand

Titel: Der Ring an meiner Hand
Autoren: SARA CRAVEN
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Mädchen namens Rebecca West in der Times, und für Emily brach eine Welt zusammen.
    „Er hat sich eine gute Partie gesucht“, meinte ihr Vater kurz angebunden beim Frühstück und reichte die Zeitung an Rafaele Di Salis weiter, der sie wieder besuchte. „Ihr Vater ist Robert West, der südafrikanische Medientycoon.“
    Der Conte gab eine unverbindliche Antwort, aber Emily spürte, wie er sie über den Tisch hinweg ansah. Deshalb musste sie unbedingt still sitzen bleiben und ihren Toast essen, als wäre dies die wichtigste Sache der Welt. In Wirklichkeit wollte sie nichts lieber, als in ihr Zimmer fliehen und den Tränen, die ihr die Brust zuschnürten, freien Lauf lassen.
    Aber vor Rafaele Di Salis würde sie nicht zusammenbrechen. Niemals.
    Ich hasse ihn, dachte sie kindisch. Ich hasse ihn, weil er hier ist.
    Als Simon schließlich doch zurückkehrte, brachte er keine Ehefrau mit. Stattdessen war Emily seit zwei Jahren verheiratet.
    Freimütig berichtete Simon von seiner Verlobung, die nur ein paar Monate gehalten hatte.
    „Mir ist damals sehr deutlich zu verstehen gegeben worden, dass dein Vater andere Pläne mit dir verfolgte. Von Anfang an hatte er diesen aristokratischen italienischen Geldgeber als deinen Ehemann vorgesehen. Ich hatte keine Chance. Indem ich Rebecca bat, mich zu heiraten, wollte ich mir beweisen, dass es mir egal war. Und als ich dann hörte, dass du tatsächlich Rafaele Di Salis geheiratet hast, fühlte ich mich beinahe bestätigt.“
    Er schüttelte den Kopf. „Aber tief in meinem Herzen wusste ich, dass sich an meinen Gefühlen für dich nie etwas ändern wird.“ Mit einem verwegenen Blick sah er zu ihr. „Die Menschen im Ort sagen, er sei nur selten hier. Du siehst ihn kaum.“
    „Nein“, entgegnete sie. „Nur auf den Bildern in den Boulevardzeitungen.“
    „Verletzt dich das nicht?“
    Emily zuckte die Schultern. „Warum sollte es? Ich habe nicht aus Liebe geheiratet. Sobald ich einundzwanzig bin, endet das Treuhandverhältnis, und ich kann mich scheiden lassen.“
    Simon starrte sie an. „Mein Gott, Em.“ Seine Stimme glich jetzt einem Flüstern. Er nahm ihre Hand. „Heißt das, dass du bald wieder frei bist … und wir beide eine zweite Chance bekommen?“
    Vorsichtig entzog sie ihm die Hand. „Das kann ich unmöglich sagen. Dazu ist es noch zu früh. Es ist zu viel passiert.“
    „Ich möchte dich zurück, mein Liebling“, erwiderte er ruhig. „Ich hätte bleiben und um dich kämpfen sollen, aber ich konnte dir so wenig bieten. Jetzt werde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um dich zurückzuerobern.“
    Und er hat mich zurückbekommen, überlegte Emily. Jetzt können wir die letzten drei Jahre vergessen und … glücklich sein.
    Wie aufs Stichwort ertönte die Türklingel. Voller Vorfreude ging sie in die Halle, wo Mrs. Pennystonee gerade den Besuch hereinließ.
    „Simon, wie schön.“ Trotz der Missbilligung der Haushälterin bot Emily ihm ihre Wange zum Kuss. In den Augen der älteren Frau war sie immer noch verheiratet. „Penny, wir essen in einer halben Stunde.“
    „Ja, Madam.“
    Simon folgte Emily in den Salon und schloss die Tür hinter sich.
    „Liebling“, sagte er atemlos, zog sie in die Arme und küsste sie leidenschaftlich. Dann hob er den Kopf und blickte sie lächelnd an. „Alle Eindringlinge abgewehrt? Die Scheidungspapiere sind unterzeichnet?“
    Emily entwand sich seiner Umarmung und ging zu einem der Sofas. „Nicht ganz.“
    „Aber die Anwälte haben sie mitgebracht?“ Simon setzte sich neben sie.
    „Vielleicht. Ich habe nicht danach gefragt.“ Sie zögerte. „Weißt du, ich habe mich gegen die Scheidung entschieden.“
    „Was?“ Das Wort schoss geradezu aus seinem Mund. „Hast du deine Meinung geändert und willst mich nicht heiraten?“
    In seiner Stimme lag eine wütende Schärfe, die sie noch nie bei ihm gehört hatte.
    „Natürlich nicht.“ Beschwichtigend streichelte sie Simons Wange. „Mir ist nur in den Sinn gekommen, dass alles viel einfacher und schneller ginge, wenn wir die Ehe annullieren. Also habe ich mich dafür entschieden.“
    „Und das hast du den Anwälten gesagt?“
    „Ja. Sie waren nicht sonderlich erfreut, wissen nun aber, dass ich es ernst meine. Also sind sie gegangen, um ihrem Herrn und Meister die Neuigkeiten zu überbringen.“
    Nach einem Augenblick totaler Stille sagte Simon heiser: „Bist du verrückt geworden? Hast du völlig den Verstand verloren? Du hast einem Mann wie Rafaele Di Salis die
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