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Der Regenmoerder

Der Regenmoerder

Titel: Der Regenmoerder
Autoren: Sidney Sheldon
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den Kopf, den sie vollenden mußte, und Sekio an die schöne Frau an seiner Seite.
    Als .sie angekommen waren, bekamen sie einen Tisch ganz hinten.
    „Die Speisekarte liest sich herrlich", sagte Akiko.
    Tatsache war allerdings, daß sie überhaupt keinen Appetit hatte. Sie .war zu nervös wegen des Würgers und außerdem zu aufgeregt darüber, mit Sekio zusammenzusein.
    „Bestellen Sie doch einfach für mich mit", sagte sie. „Gerne."
    Er bestellte einen Krabbencocktail als Vorspeise für sie beide und dann Kalbsschnitzel mit Teigwaren und dazu einen guten Wein. Als das erledigt war, begannen sie sich zu unterhalten. „Erzählen Sie mir etwas über Ihr Leben", sagte Sekio. Sie lächelte. „Nun ja, ich stamme aus Kyoto und war dort auch auf der Universität. Weil mein Vater Geschäfte in London hatte, zogen wir hierher. Aber ich habe mein Elternhaus dann verlassen, weil sie mich unaufhörlich drängten, daß ich heiraten sollte." „Und das wollen Sie nicht ?"
    „Aber ja doch!" Sie wurde rot und dachte: Mein Gott, was rede ich denn da? „Ich warte nur auf den Richtigen."
    Und während sie dies sagte, sah sie ihm tief in die Augen. Er lächelte ebenfalls. Er wußte daß er dieser Richtige für sie war.
    Sie beendeten ihr Essen und sprachen über Hunderte anderer Dinge. Sie hatten beide das Gefühl, als würden sie sich schon ewig kennen. Es war ein sehr schönes Essen.
    Sekio bestellte noch Kuchen zum Dessert, obwohl Akiko abwinkte: „Nicht für mich, ich muß auf meine Linie achten." „Ich achte für Sie darauf", scherzte er. Sie lachten zusammen. Schließlich war es Zeit, aufzubrechen. Jetzt hilft nichts mehr, dachte Akiko , ich muß wieder an diesen abscheulichen Kopf ran. Aber wenn Sekio bei mir ist, habe ich sicher keine Angst mehr davor.
    Sie stiegen in das Auto und fuhren zurück zu Akikos Wohnung.

    Eine gute Stunde zuvor hatte Alan Simpson vor ihrem Haus beobachtet, wie Akiko und Sekio herauskamen und wegfuhren. Er erinnerte sich daran, daß er diesen Mann im Mayfair-Markt gesehen hatte. Aha, dachte er, ein Polizist also. Von mir aus. Kriegen tut der mich nie.
    Er wartete, bis das Auto weg war und ging dann in das Haus hinein. Die Tür zur Eingangshalle war verschlossen. Er holte ein Messer aus der Tasche und öffnete das Schloß damit. Akikos Wohnung war 3B.
    Er ging die Treppe hinauf bis zu ihrem Stockwerk. Er sah sich sorgfältig um, ob auch niemand zu sehen war. Dann öffnete er auch Akikos Wohnungstür mit seinem Messer und schlüpfte hinein.
    Es war offensichtlich, daß niemand in der Wohnung war. Also hier wohnt sie, das Luder! Er ging durch das Wohnzimmer und blickte in das Schlafzimmer. Er sah auf ihr Bett und dachte: Darin wird sie nie mehr schlafen.
    Er kam in das Atelier und sah sich unerwartet seinem eigenen Ebenbild gegenüber. Er starrte ungläubig darauf. Also dabei war sie! Sie hatte seinen Kopf modelliert, um ihn der Polizei zu geben!
    Er sah jedoch, daß der Kopf noch nicht ganz fertig war. Wo der Mund sein sollte, war noch ein gähnendes Loch.
    Er ging hin und schlug mit einem Fausthieb zu. Der schon angehärtete Ton zersprang, und die Trümmer fielen auf den Boden. Und genau das passiert ihr selbst auch, dachte er. Er holte seinen Strick aus der Tasche. Nun mußte er nur noch auf ihre Rückkehr warten.

    10. KAPITEL

    Sekio und Akiko waren beide selig. Sie hatten in dem Lokal gegessen, aber kaum bemerkt, daß sie es taten und was sie aßen, so versunken ineinander und in ihre Gespräche und ihr gemeinsames Lachen waren sie. Und sie merkten gar nicht, wie die Zeit verging.
    Das Lokal war sehr voll, und längst warteten andere Leute auf ihren Tisch, bis der Kellner kam und sich erkundigte: „Darf es noch etwas sein, Sir?"
    Akiko blickte hoch und bemerkte jetzt erst die auf den Tisch wartenden Leute, deren Blicke nicht sehr freundlich waren. „Nein, danke, das ist alles", sagte Sekio Yamada. „Wenn Sie mir dann die Rechnung bringen, damit der Tisch frei wird. Ich sehe, daß die Leute warten." „Bitte sehr."
    Sie traten hinaus in die kühle Abendluft. Sekio sah zum Himmel hinauf und dachte: Gott sei Dank regnet es nicht, da wird der Würger heute abend nicht zuschlagen.

    Im selben Moment wunderte sich Alan Simpson in Akikos Wohnung, wo sie denn blieb. Si e ist jetzt schon ziemlich lange weg, dachte er. Er war ziemlich nervös. Er ging unruhig herum und schaute immer wieder aus dem Fenster, ob Akiko denn nicht endlich kam.
    Die Wettervorhersage hatte Regen versprochen, aber es sah
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