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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Autoren: Tino Hemmann
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grünlichen Haut in einen weiten Anzug schlüpft, der sich von ganz allein schließt und plötzlich eng an ihrem Körper anliegt, als hätte jemand die Luft herausgelassen, flüstert es: »Fürchte dich nicht, Junge. Du bist bei mir. Nur du allein hast es geschafft.«
    Im Traum nähert sich Adam dem Mädchen. »Wer bist du? Wo bist du? Was ist das für eine Maske?«
    Das Mädchen kichert und das Lachen hallt nach. Es hat eine lustige Stimme. »Antwort eins: Gladiola. Antwort zwei: Aurus, Dritter Distrikt. Antwort drei: Gefällt sie dir?« Sie hüpft davon.
    Adam folgt dem zarten Wesen. »Die dritte Antwort ist keine Antwort!«, ruft er ihr nach. »Hast du kein richtiges Gesicht?«
    Adam erreicht Gladiola, die stehen bleibt und Adam ausgiebig betrachtet. »Ich mag dich«, sagt sie. »Du bist der Einzige, der sie durchdringt.«
    »Der wen durchdringt?«, fragt Adam erstaunt.
    Sie schaut hinauf, Adam sieht die rotgelben Augen unter der Maske glänzen. »Die Maske«, antwortet Gladiola.
    »Weinst du etwa?«, fragt der Junge zögernd.
    Das Mädchen schüttelt ein wenig den Kopf. »Geh nicht weg, Adam. Bitte bleib!«
    »Woher weißt du meinen Namen?«
    Nun lächelt sie. »Ich weiß ihn, Adam.«
    Merkwürdige Gefühle strömen durch Adams Körper. »Mir ist, als wärst du meine Schwester«, flüstert er.
    »Ja!«, haucht sie. »Ein wenig ist es so. Deine Gefühle täuschen dich nicht.« Und sie lacht erneut. »Rette mich aus dieser Maske, Adam«, flüstert Gladiola in ein Ohr des Jungen.

    Adam schrak aus dem Traum auf und saß kerzengerade in seinem Bett.
    »Was ist? Kommst du endlich?« Sein Freund im Internat stand am Fußende des Bettes und hatte laut gefragt.
    »Idiot«, flüsterte Adam. »Du hast den ganzen Traum versaut!«
    Der andere Junge grinste. »War’s ein feuchter Traum mit geilen Weibern?«
    Adam blieb ernst, erhob sich und legte dem Freund die Hände auf die Schultern. »Wenn du meinst ... Es war ein feuchter Traum, denn das Mädchen kam aus dem Wasser. Und sinnlich war es auch. Das Mädchen war grün und hat mich geküsst.«
    »Igitt!« Der andere Junge riss sich los und rannte aus dem Zimmer.
    Adam sah ihm erstaunt nach.

    *

    Eine Woche war ins Land gegangen. Im Observatorium der Universität herrschte Dunkelheit. Nur ein paar Sterne und Nebelfelder der holografischen Abbildung des Weltalls verbreiteten düsteres Licht. Vier Männer saßen in einer Gruppe im Zentrum des Raumes dicht beieinander. Jeder von ihnen hielt ein Lesegerät in den Händen und blätterte im Touchscreenfeld herum. Nur Josef Müllermann, der junge, blonde Mathematiker, wartete gespannt auf die Reaktion der anderen.
    »Interessant mir in vielen Punkten erscheint dein Bericht. Ob die Zeiten stimmen, mir jedoch nicht klar ist.« Mit diesen beiden Sätzen unterbrach der Navigationsexperte Juri Komsomolzev, Herr des Observatoriums, dreiunddreißig Jahre alt, ein Meter und achtundneunzig Zentimeter lang, mit extrem großen Muskelpaketen und äußerst kurzen schwarzen Haaren ausgestattet, die Stille. Er bezeichnete sich selbst als Ostkandaren und war felsenfest davon überzeugt, dass genau er der Allerletzte seiner Art war, der nach Ostland zurückgefunden hatte, obwohl er dort vorher nie zugegen gewesen war. Die ostische Sprache hatte er sich scheinbar ein wenig falsch beigebracht, jedenfalls machte er niemals Anstalten, anders zu sprechen. Er genoss es, dass ihm jeder genau zuhören musste, um den Sinn seiner Sätze verstehen zu können. »Das exakt ist deine Annahme, durchaus aber sein kann«, setzte er – die erste Aussage relativierend – hinzu.
    »Sollten wir die Sache nicht an die große Glocke hängen?«, wollte Tämmler wissen.
    Endlich. Simon rührte sich. »Wartet mal noch ein bisschen. Wir wollen uns schließlich nicht blamieren.«
    »Ausgerichtet auf die Fremden meinen Satelliten ich habe. Aus den Augen lassen werde ich sie nicht«, beteuerte Komsomolzev.
    Tämmler erhob sich.
    »Wohin willst du?«, wollte der Professor wissen.
    »Ich besorge mir ein Laserschwert. Und dann ...« Tämmler fuchtelte wild herum.
    Simon schüttelte den Kopf. »Und so einen Idioten habe ich matrikulieren lassen. Schande über mein Haupt!«
    »Recht er hat, dein Schüler Müllermann«, flüsterte Komsomolzev, als hätte er Angst, seine Stimme könnte im virtuellen All des Observatoriums zu hören sein.
    Simon blicke ihn einige Sekunden lang an, sagte jedoch nichts.
    Der Ostkandare redete weiter: »Groß die Gefahr ist, mir scheinen will. Angst wir
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