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Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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im Ungewissen liegen. Ich habe von den kämpferischen Seeleuten aus Vallia eine hohe Meinung. Doch ich kenne die ungeheure Wildheit, die barbarische Macht der Leem-Freunde aus dem geheimnisvollen Südlichen Ozean.
    »Prinz Dray!« rief Ehren drängend.
    Die Männer starrten mich an. Ich sah ihre Augen, die Bartstoppeln auf ihren Wangen, die Schweißtropfen auf ihrer Stirn. Ich nickte, da ich in diesem Augenblick kein Wort über die Lippen brachte.
    »Hai Jikai!« brüllte Kapitän Lars Ehren. Befehle gebend kehrte er auf das Achterdeck zurück, während ich mich an Deldar Rogahan wandte. »Auch ich werde auf dem Achterdeck gebraucht. Kämpfe gut. Wenn wir beide überleben, werde ich mich um dich kümmern.«
    »Corg beschützt mich, Prinz«, sagte er. »Ich bete, daß Opaz über dich wacht.«
    Ich nickte und stieg die Leiter zum Achterdeck hinab. Alle standen auf ihren Posten. Schwerter schimmerten im Licht der Sonnen. Männer atmeten mit weit aufgerissenem Mund, mit knurrenden Kehlen. Die Chuliks hatten sich in Reihen aufgebaut und schienen völlig ungerührt zu sein.
    Wir pflügten durch das Wasser. Die Bugwelle schäumte auf. Banner wehten über uns, die herausfordernde rote Flagge mit dem gelben Schrägkreuz, den Farben Vallias, dazu das Rot-Hellblau von Ovvend.
    Immer näher kamen wir unserem Ziel. Die Varters taten ihr Vernichtungswerk auf kürzeste Entfernung, Pfeile zischten über den schmaler werdenden Streifen Wasser zwischen den Schiffen. Die Attacke mußte mit dem ersten Sturm gelingen.
    Ohne mich um die heranschießenden Pfeile zu kümmern, erkletterte ich einige Wanten des Fockmasts. Von hier aus hatte ich einen klaren Ausblick auf das Deck des Shant, und ich sah das Gewimmel der Besatzung, die zum größten Teil aus den gefährlichsten und wildesten Rassen Kregens bestand.
    Die Schiffe berührten sich, und ich starrte geradewegs auf die massiven Achteraufbauten des Shant. Ein Felsbrocken zischte an mir vorbei und zerriß zwei Segelbahnen.
    Pfeile sirrten durch die Luft.
    In diesem Augenblick wäre mir ein Schild sehr willkommen gewesen, doch die Vallianer halten nichts von dieser Abwehrwaffe, ebensowenig wie die Krieger aus Segesthes und Turismond. Daß ich der erste war, der auf das Deck des Feindes sprang, ist lediglich der Tatsache zuzuschreiben, daß ich schleunigst aus den gefährlichen Wanten verschwinden wollte.
    Die überraschten Shants traten uns mit einer Mauer aus Stahl entgegen.
    Nach wenigen Murs hatten sie ihre Kräfte gesammelt und griffen an, wobei sie ein schrilles Geschrei anstimmten, das uns das Blut in den Adern gefrieren ließ. Im Nu hatten sie uns auf das eigene Deck zurückgetrieben und verfolgten uns in einer kreischenden Woge höllischer Vernichtung!

3
     
     
    Es gibt Augenblicke im Leben, bei deren Erinnerung man sich mehr oder weniger bemühen muß, den Gleichmut zu bewahren – Augenblicke, in denen man sich wie ein Dummkopf benahm, da man Dinge tat, die man hinterher bereute oder am liebsten anders angepackt hätte. Und es gibt Ereignisse, an die man sich überhaupt nicht gern erinnert.
    In diesem Bericht über mein Leben auf Kregen habe ich so manchen Kampf ausgelassen. Die Auseinandersetzung an Bord der Ovvend Barynth möchte ich nur andeuten. Nicht weil ich mich scheue, von einer Schlacht zu berichten, die ich verloren habe. Auch aus dem Kampf zwischen Miglas und Canops auf dem Feld von Mackee gingen wir als Verlierer hervor – und doch habe ich davon berichtet. Und ich habe andere Kämpfe verschwiegen, die ich siegreich bestand: Kämpfe meiner großartigen Klansleute von Felschraung, meiner großartigen Valkanier, auch Seeschlachten auf dem Auge der Welt.
    Der Kampf auf der Ovvend Barynth war lang und mühsam.
    Männer rangen miteinander. Pfeile sirrten, Schwerter hoben und senkten sich, Blut besudelte Freund und Feind. Wir sammelten uns, griffen an und drängten die Gegner zurück, die sich jedoch neu formierten und zurückkehrten. Unsere Chuliks tobten wie Dämonen.
    Doch auch die Piraten kämpften mit teuflischer Macht.
    Unsere Gegner waren von besonderer Art. Sie haben auf diesen Bändern bereits von den vogelähnlichen Rapas gehört und von den katzengleichen Fristles und von vielen anderen großartigen Diff-Rassen, die es auf Kregen gibt.
    Die Shanks jedoch – so will ich sie nennen – besaßen biegsame, muskulöse Körper, die sehr menschenähnlich waren. Doch anstelle von Haut hatten sie Schuppen und einen kurzen, fischähnlichen Schwanz. Schultern und
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