Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Rächer von Antares

Der Rächer von Antares

Titel: Der Rächer von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
unseren Füßen; die Strömung hatte von ihnen Besitz ergriffen. Wir kämpften weiter, Stahl gegen Stahl, Haarwesen gegen Schuppenhäuter. Endlich hatte ich mich auf eine Schwertlänge an den Kapitän herangearbeitet und hieb auf einen seiner letzten Leibwächter ein. Hinter und neben mir weitere Männer, die meinen Angriff flankierten.
    In diesem Augenblick brach mein Clanxer in zwei Teile.
    Ich stieß den Griff in das Gesicht eines schreienden Shanks und sah ihn zu Boden sinken. Hastig zog ich mein Rapier, das in solchem Kampfgewühl nicht gerade die beste Waffe war; doch ich war geschickt genug, mir auch diese Waffe nützlich zu machen.
    Ein Dreizack sauste auf mich zu, und ich parierte ihn mit der ungeschliffenen Seite des Rapiers, dann zuckte die schmale Klinge vor, die in den Strahlen der tiefstehenden Sonnen silbern aufblitzte, und bohrte sich in eine Spalte des goldschuppigen Wamses zwischen Helm und Brustteil.
    Grünes Blut spritzte hervor, als ich die Waffe zurückzog. Der Kapitän sank um.
    Die Shanks waren nun völlig durcheinander.
    »Vallia! Vallia!« brüllten meine Männer. »Hai Jikai! Prinz Dray! Hai Jikai!«
    Plötzlich legte sich ein Schatten über das Deck – ein dunkler, scharf umrissener Schatten. Es handelte sich nicht um eine Wolke.
    Nun, wir hatten unseren Kampf gekämpft – und währenddessen waren wir der hamalischen Küste immer näher gekommen. Nun mischte sich plötzlich eine andere Partei in die Auseinandersetzung ein.
    Das hamalische Flugboot machte kehrt und kam nach dem ersten Inspektionsflug gegen den Wind wieder auf uns zu. Ich wußte, was wir zu erwarten hatten. Das Schiff der Shanks war ziemlich mitgenommen, während die Galleone ein wenig besser im Schuß war. Die Versuche der Vallianer, die Schiffe zu trennen, waren bisher erfolglos geblieben, so daß beide Galleonen nach wie vor gemeinsam auf das Land zutrieben. Die Sonnen standen fast schon unter dem Horizont; ihr rotgrünes Licht ließ die schroffen Felszacken der Küstenlinie wie hungrige Zähne hervortreten.
    Irgendwie gelang es mir, Deldar Rogahan zu finden. Ich packte ihn am Arm. Er war blutbespritzt, eine grünschimmernde Gestalt im Dämmerlicht.
    »Du mußt sie mit einem Varterschuß empfangen, Rogahan!« rief ich.
    Er verschwand sofort. Da einige Shanks den Verlust ihres Schiffes noch immer nicht hinnehmen wollten, sammelte ich eine Handvoll Chuliks um mich und stürmte los, um der blutigen Schlächterei ein Ende zu machen.
    Gleich darauf hörte ich eine Varter dröhnen und wußte, daß Rogahan meiner Bitte entsprochen hatte.
    Und dann ertönte der Schrei, dem wir alle entgegengebangt hatten.
    »Feuer! Feuer!«
    Der opazvergessene Cramph von Hamaler hatte einen Eisentopf mit Feuer abgeworfen!
    Mit erschreckender Geschwindigkeit breiteten sich die Flammen an Bord der Schiffe aus.
    Rauch und Flammen stiegen in die Dämmerung empor. Die Flammenzungen verzahnten sich, prasselten dröhnend empor, versuchten den Himmel zu erreichen. Das Flugboot beschrieb eine Kurve; seine Bewegung hatte etwas Herausforderndes. Schließlich wandte es uns das Heck zu und flog davon.
    Brennend und hilflos trieben wir auf die öde Küste zu.

4
     
     
    Dunkelheit breitete sich über Land und Meer.
    Die Brecher schäumten wild gegen die Felsen. Die beiden aneinandergefesselten Schiffe trieben dahin, eingehüllt in Flammen, die sich bis auf die unruhige Oberfläche des Wassers auszubreiten suchten. Die Wogen nahmen einzelne Flammennester mit und vernichteten sie im Aufprall gegen die Küstenfelsen. Langsam erschien die Frau der Schleier am sternenübersäten Himmel. Die Überlebenden versammelten sich auf der windwärtigen Seite der Flammen. Das Feuer toste und wand sich in gespenstischen Streifen und zuckenden Spitzen auf die Brecher zu.
    Wenn uns die Flammen nicht vorher vernichteten, würde der Wind uns gegen die Küste drücken. Wir kauerten auf schmalen Vorsprüngen am Heck und auf den Varterplattformen des Poopdecks. Ich nahm nicht an, daß von den Shanks auch nur einer am Leben geblieben war; jedenfalls bekam ich keinen zu Gesicht. Allerdings zuckte mir der Gedanke durch den Kopf, daß sich diese Wesen im Meer vielleicht besonders zu Hause fühlten, stammten sie doch in direkter Linie von Fischen ab. Wie dem auch sein mochte, sollten die Shanks über Bord gesprungen sein, waren sie jedenfalls sehr weit von zu Hause entfernt.
    Eine tosende Hölle aus schäumenden Wellen und tödlich scharfen Felsen wartete auf uns.
    »Dauert nicht mehr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher