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Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)

Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)

Titel: Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)
Autoren: Norma Banzi
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Teil von ihr. Der übrige Teil ihres Wesens war höchst verärgert. Sie sprang zornig von der Couch auf und zupfte ihr verrutschtes Mieder zurecht . "Wie könnt ihr es wagen?", fauchte sie.
Devlin zuckte mit den Schultern und erwiderte: "So sieht meine Bedingung aus. Nehmt sie an oder lasst es, Prinzessin. Mir ist es egal."
"Für diesen Kuss hätte ich zwei Ringe verdient", giftete Bea und hielt ihre Hand auf. Devlin ließ den Zauberring hineinfallen. Als der Ring in ihren Besitz übergegangen war, rauschte sie ohne Gruß aus dem Zimmer.

Die Zwerge reisten in ihr Reich zurück. In den nächsten Wochen war Bea eine häufige Besucherin des Zwergenschlosses . Sie verbrachte viel Zeit mit Hanno, der sich ihr gegenüber freundschaftlich und aufgeschlossen verhielt. Dennoch kam sie ihrem eigentlichen Ziel, ihn für sich zu gewinnen, keinen Zentimeter näher. Meistens hielten sie sich in den Gemeinschaftsräumen auf, in denen immer das eine oder andere Familienmitglied zugegen war. Und wenn niemand sonst ihnen Gesellschaft leistete, war es doch noch immer Devlins Anwesenheit, die einer romantischen Zweisamkeit im Wege stand. Bea freundete sich mit den königlichen Zwergenschwestern an. Um nicht mehr auf Devlin angewiesen zu sein, versuchte sie hin und wieder eine von ihnen zu überreden, sie in Zukunft an seiner Stelle ins Zwergenreich zu eskortieren, aber alle fanden Ausreden, weshalb sie ausgerechnet an diesem oder jenem Tag nicht konnten. So musste Bea ihm auch weiterhin ihren Zoll in Form von Küssen zahlen.
Sie hasste ihre Zusammenkünfte. Jedenfalls hasste sie sie, solange sie nicht in Devlins Armen lag, denn sobald er sie berührte, wurde sie willig und anschmiegsam und vergaß alles um sich herum. Längst waren es nicht nur Küsse, die sie tauschten. Mit jedem neuen Treffen verführte Devlin Bea mit seinen Küssen und seinen zärtlichen Fingern zu immer gewagteren Intimitäten. Wie geschickt er es immer wieder schaffte, ihr Mieder zu lösen und sich an ihren nackten Brüsten zu laben. Noch respektierte er den Gürtel ihres Reitrockes als Grenze seiner beträchtlichen Fertigkeiten, mit denen er sie teilweise zu entkleiden pflegte. Aber wie lange noch? Und würde Bea es dann schaffen, ihre Jungfräulichkeit zu verteidigen und ihm Einhalt zu gebieten? Sie war ja noch nicht einmal fähig, seine Hand daran zu hindern, in den Falten ihres Rockes zu verschwinden. Im Gegenteil! Sie rieb sich durch den Stoff nur allzu willig an seinen sanften Fingern. War es vorbei, warf sie ihm stets vor, sie mit einem Zauber gefällig zu stimmen, doch er lachte nur darauf.
Eines Tages, als sie sich wieder einmal eng umschlungen in der Nähe des Zwergenreiches im Gras lagen, hörte Bea plötzlich das Getrappel von Pferdehufen. Dieses Geräusch ließ sie hochschrecken. In einiger Entfernung sah sie ihre Schwester Gina in Begleitung eines ihrer Verehrer ausreiten. Das Paar ritt genau in ihre Richtung.
"Schnell, verschwinde!", fauchte Bea Devlin an.
"Mit mir zusammen im Gras gesehen zu werden, wäre wohl ganz und gar undenkbar für dich, was?!", sagte er mit kalter Stimme, die das Blut in Bea fast zu Eis erstarren ließ. Ihr lief eine Gänsehaut über den Rücken. "Können wir nicht ein anderes Mal darüber streiten?", konterte sie. Er starrte sie mit seinen schwarzen Augen an, als wolle er sie erdolchen. Dann zwinkerte er und war verschwunden. Eilig raffte Bea ihr Mieder zusammen. Sie war gerade damit fertig, ihre Kleider zu richten, als Gina und ihr Begleiter auch schon bei ihr angekommen waren.
"Dachte ich mir doch, dass ich dich zusammen mit einem Zwerg finden würde. Du bist in letzter Zeit allzu häufig mit deiner Stute in Richtung des Zwergenreichs aufgebrochen", sagte Gina, mit einem strahlendem Lächeln. Die Freude, ihrer Schwester erfolgreich hinterherspioniert zu haben, stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. "Wer war es? Kenne ich ihn? Ist er wenigstens von edler Geburt?"
"Natürlich! Er ist ein Prinz", entfuhr es Bea, obwohl sie eigentlich hatte sagen wollen, dass es Gina überhaupt nichts anging, mit wem sie ihre Zeit verbrachte.
"Wer ist es?", verlangte Gina zu wissen.
Bea zuckte mit den Schultern. "Es ist noch zu früh, darüber zu reden."
"Wird er dir denn einen Heiratsantrag machen, oder wälzt er sich nur mit dir herum?", stichelte Gina.
"Natürlich ist er ernsthaft an mir interessiert", fauchte Bea. "Ich erwarte seinen Antrag jeden Tag."
Gina lachte amüsiert auf. Sie wendete ihr Pferd und ritt zusammen mit ihrem
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