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Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)

Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)

Titel: Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)
Autoren: Norma Banzi
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er. In ihrer Freude über die gute Nachricht bemerkte Bea nicht, dass sich sein Gesicht verfinstert hatte.
"Ich bin schwanger", teilte sie Devlin mit einem strahlenden Lächeln mit.
"Und da du jetzt erreicht hast, was du wolltest, hast du nichts besseres zu tun, als wieder in dein Zimmer zu ziehen. Ich habe wohl als Samenspender ausgedient?!", zischte er. Sie versuchte zu erklären, weshalb sie ihre Kleider wegräumte:
"Aber Devlin ! Ich wollte doch nur ..."
Er hob die Hand, sie zu schlagen. Vor Entsetzen blieben ihr die Worte im Halse stecken. Devlin zügelte sich gerade noch rechtzeitig. Er blinzelte und war verschwunden. " Devlin !", schrie Bea, doch er hörte es schon nicht mehr. Sie wartete den ganzen Nachmittag und den Abend auf seine Rückkehr. Um zwei Uhr Nachts ging sie endlich zu Bett.

Devlin saß an einem einsamen Tisch in einer Schenke und leerte zum wiederholten Male seinen Wein. "Wirt, noch einen Krug Wein!"
"Sire, glaubt ihr nicht, dass es Zeit wird, nach Hause zu gehen?", fragte der Wirt. Devlin wollte hochfahren, bemerkte aber, dass die Schenke leer und er der letzte Gast war.
"Gibt es eine Wirtschaft, in die um diese Zeit noch einkehren kann?", fragte er.
"Thore hat bis in die Morgenstunden geöffnet", überlegte der Wirt. "Aber ich würde euch nicht empfehlen, dort hinzugehen. Seine Wirtschaft liegt außerhalb der Berge im Niemandsland. Dort treffen sich nur Männer, wenn ihr versteht, was ich meine. Außerdem kommt es immer wieder vor, dass Thore Menschen bewirtet."
"Wie kommt das?", fragte Devlin .
"Im Niemandsland ist die Schutz-Magie sehr schwach. Mit etwas Glück ist es auch für einen Menschen möglich, Thores Wirtschaft zu finden. Soll euch einer meiner Männer dorthin zwinkern?"
"Nicht nötig, ich weiß, wo diese Wirtschaft liegt." Devlin zahlte seine Zeche, erhob sich schwankend von seinem Stuhl und zwinkerte. Er landete in Thores Pferdestall, mitten in einer der Boxen. Das Pferd scheute vor dem aus dem Nichts auftauchenden Zwerg und trat aus. Devlin wurde schmerzhaft an der Brust getroffen. Heftig fluchend zwinkerte er erneut. Diesmal materialisierte er sich auf einem Tisch und stieß sämtliche Getränke um. "Geh gefälligst zu Fuß, wenn du zum Zwinkern zu besoffen bist", schnauzte ihn ein Mann an und zerrte ihn vom Tisch. Die Situation roch gefährlich nach einer Prügelei.
"Thomas, lass meinen Bruder zufrieden", hörte Devlin die Stimme seines Bruders Hanno.
"Er hat mein Bier und das aller meiner Freunde umgekippt."
"Herr Wirt! Frisches Bier für die Herren auf meine Kosten", bestellte Hanno. Thomas war damit zufrieden. Bevor er oder einer seiner Kumpane es sich anders überlegen konnte, zog Hanno seinen Bruder mit sich zu seiner Sitzecke.
"Na, hast du plötzlich die Männerliebe für dich entdeckt?", fragte Hanno.
"Ich hatte noch Durst", sagte Devlin .
"Du siehst aus, als hättest du heute schon genug getrunken."
"Mein Gehirn arbeitet aber noch. Ich höre erst auf mit dem Trinken, wenn ich besinnungslos bin."
"Jungs! Lasst uns allein! Ich muss ein ernstes Gespräch mit meinem Bruder führen", wandte sich Hanno an seine Begleiter. Die Jünglinge zogen sich widerstrebend zurück. Hanno schob Devlin auf die Sitzbank und setzte sich ihm gegenüber.
"Was ist los?"
"Erst will ich Wein!"
Hanno schob Devlin einen der vielen auf dem Tisch stehenden Becher hin und goss ihm aus einer Karaffe ein. Devlin trank gierig. Als er den Becher absetzte, platzte es aus ihm heraus: "Bea ist schwanger."
"Das ist doch eine gute Nachricht. Weshalb siehst du aus, als wäre es eine schlechte?"
"Jetzt hat sie, was sie will und wird sich wieder von mir abwenden."
"Was redest du denn für einen Schwachsinn, Dev ? Jeder sieht doch, wie zärtlich ihr seit einiger Zeit miteinander umgeht."
"Sie war doch nur nett zu mir, weil sie das Kind haben wollte."
"Wie kommst du bloß darauf?"
"Bea ist heute aus unserem gemeinsamen Schlafzimmer ausgezogen."
"Habt ihr euch gestritten, oder ist sie aus irgendeinem Grund wütend auf dich?"
Devlin schüttelte den Kopf.
"Wenn deine Eheprobleme wieder dazu führen, dass ich Rainer ein Jahr nicht sehen kann, spreche ich nie wieder ein Wort mit dir", drohte Hanno. Trotz seines Kummers musste Devlin lachen. "Das war kein Scherz", grollte Hanno.
"Keine Angst! Ich werde Bea nicht fortschicken, schon gar nicht mit meinem Kind im Bauch."
"Du solltest nach Hause gehen und dich mit ihr aussprechen. Vielleicht ist alles nur ein großes Missverständnis."
"Was hast du überhaupt hier zu
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