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Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)

Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)

Titel: Der Prinz im zerbrochenen Spiegel (Die Märchen um Zwergenkönig Jetts Söhne)
Autoren: Norma Banzi
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seid eine hervorragende Reiterin", gab er höflich zurück. Sie ritten Seite an Seite. Bea begann eine höfliche Konversation, bei Devlin sich bald fragte, worauf sie wohl hinauswollte. Geschickt lenkte sie das Thema auf seinen Bruder.
'Natürlich Hanno!', dachte Devlin und befriedigte für die gesamte Dauer des Ausritts die Wissbegier der Prinzessin. Leichtsinnigerweise versprach er ihr, Hanno werde den nächsten Vormittag bestimmt Zeit für einen Ausritt haben. Im Gegensatz zu Devlin hasste Hanno allerdings das Reiten. Aber um seinem geliebten Bruder Gelegenheit zu geben, mehr Zeit mit Bea verbringen zu können, sagte Hanno zu, als Devlin ihn am Abend auf die Sache ansprach, zumal auch König Rainer es für eine gute Idee hielt, wieder einmal reiten zu gehen und damit ausnahmsweise nicht an erotische Spiele dachte. Der Ausritt mit Hanno fand schließlich in größerer Gesellschaft statt, als Bea es sich wünschte. Neben Devlin nahmen auch ihre Eltern Rainer und Gwyneth daran teil. Ihren Ärger darüber, dass Hanno fast die gesamte Zeit in der Nähe des Königspaars ritt, ließ sie immer wieder an Devlin aus, der dies mit stoischer Ruhe ertrug.

Als die Feierlichkeiten sich dem Ende näherten, war Bea mit Hanno noch nicht viel weiter gekommen, hatte aber bemerkt, dass sie in Devlin einen Verehrer gefunden hatte, den sie um den kleinen Finger wickeln konnte. Um auch weiterhin Hannos Nähe suchen zu können, jammerte und heulte sie Devlin die Ohren voll, wie sehr sie ihre Schwester Diana schon jetzt vermissen würde. Immer wieder sprach sie davon, wie schön es doch wäre, Diana im Zwergenreich besuchen zu können.
Das Königreich der Zwerge war durch einen Zauber geschützt. Kein Mensch fand jemals ohne die Hilfe eines Zwerges seinen Weg. Selbst diejenigen, die schon oft in Begleitung eines Zwergenführers hineingegangen waren, konnten sich die genaue Wegstrecke nicht merken und sie alleine nachgehen. Menschliche Erinnerungen an das Reich und den Zugang dahin verschwammen im Ungefähren, sobald man sich Außerhalb befand. Heimlich gezeichnete Karten und unauffällig angebrachte Wegmarkierungen boten ebenfalls keine Hilfe. Sie verschwanden stets nach wenigen Stunden. Devlin ließ sich breitschlagen, als ihr Führer zu fungieren, wann immer Bea es wünschte, erwartete aber eine Gegenleistung von ihr. Für jeden ihrer Besuche im Zwergenreich wollte er einen Kuss von ihr haben. Bea überlegte eine Weile und sagte sich dann, dass ein kleiner Kuss ein geringer Lohn für die Erreichung ihres höheren Zieles sei.
"Ich bin einverstanden", sagte sie zu Devlin . "Wie kann ich euch rufen, wenn ich euch brauche?"
Devlin zog einen goldenen Ring von seinem kleinen Finger, belegte ihn mit einem Zauber und hielt ihn ihr hin.
"Nehmt diesen Ring, Prinzessin, und tragt ihn an einer Kette um euren Hals. Sobald ihr ihn an euren Finger steckt, komme ich zu euch."
Es war für die Wirkung des Ringzaubers nicht wirklich erforderlich, dass Bea den Ring um den Hals trug. Aber Devlin gefiel die Vorstellung, dass ein winziger Teil seiner Selbst, den er mit dem Zauber von sich abgespalten und in den Ring gebannt hatte, zwischen Beas Brüsten ruhen würde. Die Prinzessin wollte nach dem Ring greifen, aber Devlin schloss seine Hand darum. "Für den Ring fordere ich eine erste Belohnung", wies er sie zurecht. Bea beugte sich widerstrebend zu ihm nieder und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Danach blickte sie ihn erwartungsvoll an.
"Kann es sein, dass ihr missverstanden habt, was für Küsse ich meine?", sagte Devlin . "Dieser hier war viel zu gering, um als Belohnung zu taugen."
"Dann küsst doch ihr mich, bis ihr zufrieden seid", fauchte Bea. Devlin nahm sie bei der Hand und führte sie zu der Couch des Zimmers, wo sie sich beide niedersetzten, um den Größenunterschied zwischen sich zu überbrücken. Als Devlin seinen Mund auf den ihren presste, dachte er, dass er wohl nie genug von ihren süßen Lippen bekommen würde.
Devlins Kuss war ein Schock für Bea. So war sie noch nie geküsst worden. All die unschuldigen Küsse, die sie mit ihren bisherigen Verehrern getauscht hatte, waren wie zarte Berührungen von Schmetterlingsflügeln gewesen im Vergleich zu diesem leidenschaftlichen Ansturm, dem ihr Mund nun ausgesetzt war. Seine forschende Zunge nahm sie genüsslich in Besitz und sandte erotische Schauer durch ihren Körper. So hässlich er auch war, küssen konnte er phantastisch. Als der Kuss schließlich endete, bedauerte es ein kleiner
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