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Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)

Titel: Der Prinz der Skorpione: Roman - Der Schattenprinz 3 (German Edition)
Autoren: Torsten Fink
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vermutlich wegen der Männer, von denen Orus Lanat gesprochen hatte. Dieser Hamoch war wirklich wahnsinnig gewesen. Aber zum Glück hatte er seinen Lohn schon bekommen.
    »A h, Meister Ured, endlich sehen wir uns«, rief ihm der Padischah zu. »I hr habt Euch gut gehalten, muss ich sagen. Wirklich, Ihr seht keinen Tag älter aus als damals vor zehn Jahren– oder waren es gar zwölf?« Er schlug dem jungen Prinzen Alamaq an seiner Seite freundschaftlich auf die Schulter. »S ieh nur, mein Sohn, das ist der berühmte Faran Ured. Hat er nicht ein unschuldiges Gesicht? Ich warne dich, falle nicht auf ihn herein, er ist der gewiefteste Dieb am Goldenen Meer!« Er lachte über seine eigene Bemerkung, und die Höflinge, die in respektvollem Abstand das Zelt bevölkerten, lachten mit. Der Große Skorpion fuhr gut gelaunt fort: »I ch hoffe, wenigstens Ihr bringt erfreuliche Nachrichten an diesem Tag, der so gut begonnen hat, aber so verlustreich verlaufen ist. Die Helmonter allerdings verfluchen Euch, Ured, weil sie heute Morgen nasse Füße bekommen haben!« Er lachte wieder, wurde dann aber ernst, woraufhin das Gelächter seines Gefolges schlagartig verstummte. »I ch nehme aber an, Ured, dass sie wegen der vielen Toten nun andere Sorgen haben.«
    Besonders verärgert schien der Padischah nicht zu sein. Was hatte Weszen ihm da erzählt? »U nd was bringt Ihr mir da Schönes?«, fragte Akkabal at Hassat und streckte eine Hand aus.
    Er meinte natürlich den Stab, den Ured so sorgfältig eingewickelt hatte.
    Vergiss nicht, dass er deine Familie verschleppt hat, ermahnte er sich. »E s ist etwas, was ich in der geheimen Kammer fand, bevor sie sich wieder schloss. Leider habe ich keine Möglichkeit gefunden, sie offen zu halten, Hoheit«, sagte er.
    »A h, die geheimnisvolle Kammer. Meine Söhne reden von nichts anderem mehr. Und dieses Lumpenbündel habt Ihr von da?«
    »E s ist ein magischer Stab, Herr. Ich habe ihn eingepackt, weil ich fürchtete, die Helmonter könnten mich sonst für jenen Totenbeschwörer halten, der die Brunnen vergiftet hat. Auf den ersten Blick könnte man nämlich glauben, er sei aus Knochen gemacht, Hoheit.«
    »E in magischer Stab, zeigt her!«, verlangte einer der Berater des Padischahs. Die Tätowierungen auf seiner Stirn wiesen ihn als sehr hochrangigen Zauberer aus.
    Faran Ured übergab ihm das Bündel, und der Mann begann sofort, es mit fliegenden Händen auszupacken.
    »D ieser Nekromant sei für alle Zeit verflucht!«, rief Akkabal. »H abt Ihr ihn etwa gesehen? Meine Leute suchen ihn vergeblich.«
    »E r ist tot, Herr. Ich sah seine Leiche in einem Becken liegen, wo sie von übel riechendem Schleim zersetzt wurde. Ich weiß jedoch nicht, wer ihn getötet hat.«
    »Ü bel riechender Schleim? Angemessen, sehr angemessen. Ich hätte ihm jedoch gerne vorher bei lebendigem Leib die Haut abgezogen.«
    Ured verneigte sich in einer Geste der Zustimmung. Er schielte dabei hinüber zu dem Magier, der immer noch den vergifteten Stab auswickelte. Würde er den Betrug entdecken?
    »W irklich, Meister Ured, es ist eine Freude, Euch zu sehen. Ich bin froh, dass ich zustimmte, als mein Sohn Weszen mich bat, Euch in dieser Angelegenheit um Hilfe zu bitten.«
    Ured verneigte sich noch einmal stumm und demütig, aber in seinem Kopf rasten die Gedanken. Es war Weszens Idee gewesen?
    »W isst Ihr, ich hätte gar nicht mit Eurer Hilfe gerechnet, schließlich habe ich Euch versprochen, Euch auf Eurem kleinen Eiland in Frieden zu lassen. Es freut mich, dass Ihr doch noch einmal bereit wart, ein Abenteuer zu wagen.«
    Die Erkenntnis traf Ured wie ein Keulenschlag: Weszen hatte ihn belogen und betrogen. Der Padischah hatte keine Ahnung, mit welchen Mitteln der Prinz ihn überredet hatte! »E uer Sohn kann sehr überzeugend sein, Hoheit«, stieß er hervor.
    Aber es war mehr als das– Weszen hatte ihn manipuliert und benutzt, hatte ihm eine ausweglose Lage vorgegaukelt. Wusste er etwa auch, was Ured vorhatte?
    Der Magier hielt den Stab endlich in der Hand und begutachtete ihn. »E s sieht wirklich aus wie Knochen, Hoheit. Schwer zu glauben, dass die Mahre so etwas fertigen, aber ja, ich spüre, es steckt Magie in diesem Stück. Doch wird es genauere Untersuchungen erfordern herauszufinden, welcher Art…«
    »R edet nicht, Hesbeq, gebt mir diesen Stab.« Der Padischah nahm ihn in die Hand, betrachtete ihn eingehend, drehte ihn. »N icht schlecht, oder? Ich sollte mir ein Zepter aus den Knochen meiner Feinde
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