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Der Preis des Ruhms

Der Preis des Ruhms

Titel: Der Preis des Ruhms
Autoren: Margaret Way
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Crew?”
    “Erzähl mir, was er so schreibt und was er am Telefon sagt.”
    Ally strich sich das Haar aus dem Gesicht. “Das möchtest du bestimmt nicht hören, Rafe.”
    “Dann sind es also schmutzige Dinge?”
    “Ja, natürlich.” Sie war errötet und wandte den Blick ab. “Er behauptet, er würde mich lieben und könnte mir alles geben, was ich brauche. Ich hatte schon drei verschiedene Geheimnummern, aber er findet sie immer heraus.”
    “Und die Briefe? Sind keine Fingerabdrücke darauf?”
    “Doch. Eine Frau von einem anderen Sender hat schon gekündigt, weil man sie verdächtigt hatte. Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass ein Verrückter über mein Leben bestimmt.”
    “Hast du die Briefe noch?”
    “Sie sind bei der Polizei. Die Polizei glaubt auch, dass es jemand ist, der mich kennt. Er weiß zum Beispiel immer genau, was ich anhabe.”
    “Und du hast niemandem etwas davon gesagt”, stellte Rafe mühsam beherrscht fest.
    “Ich habe versucht, tapfer zu sein, Rafe.”
    “Es war dumm von dir. Brod und ich hätten uns darum kümmern können. Du hättest es wenigstens einem von uns sagen können.”
    “Das habe ich jetzt ja auch”, erinnerte sie ihn. “Ich bin froh, dass du da bist.” Sie seufzte leise.
    “Das bin ich auch”, meinte er. “Aber ich werde Brods Rolle übernehmen, solange er weg ist. Wir sollten eine Frau bitten, hierherzukommen und bei dir zu bleiben, bis die Sache aufgeklärt ist. Ich denke da an Janet Massie.” Janet Massie war eine alte Freundin von ihnen. “Du mochtest sie immer gern, und sie ist sehr patent. Außerdem fühlt sie sich seit Micks Tod sehr einsam. Es wird ihr guttun, wenn sie eine Aufgabe hat. Und das Geld könnte sie auch gut gebrauchen.”
    Ally hielt den Blick gesenkt. “Janet möchte sicher nicht nach Sydney kommen, Rafe. Sie hat das Outback nie verlassen.”
    “Wenn du es möchtest, wird sie auch kommen.”
    “Ich weiß nicht. Meine Wohnung ist nicht viel größer als die hier. Ich bin es gewohnt, allein zu leben. Und Janet geht es seit Micks Tod genauso.”
    “Lass es uns versuchen”, schlug Rafe vor. “Janet ist ein guter Kumpel. Sie wird dich nicht stören. Es ist ja nicht für ewig. Und sobald ich mehr Zeit habe, werde ich selbst einige Nachforschungen anstellen. Die Polizei hat sowieso zu wenig Leute.”
    “Lass mich darüber nachdenken”, bat sie, obwohl sie sich keine bessere Aufpasserin vorstellen konnte als Janet. Janet hatte ein goldenes Herz. Und die Vorstellung, abends nicht allein in eine leere Wohnung zurückkehren zu müssen, solange man diesen Kerl nicht geschnappt hatte, war sehr verlockend.
    Sie, Ally, hatte mit dem Gedanken gespielt, sich Fee anzuvertrauen, sich schließlich jedoch dagegen entschieden. Fee neigte dazu, alles zu dramatisieren, und hätte es jedem erzählt. Und Francesca, die in jeder Situation einen kühlen Kopf bewahrte, lebte am anderen Ende der Welt. Daher blieb ihr, Ally, nichts anderes übrig, als Rafes Vorschlag anzunehmen.

4. KAPITEL
    E s war lächerlich zu glauben, dass Rafe mit seinen gut ein Meter neunzig eine angenehme Nacht auf dem Sofa würde verbringen können.
    “Warum nimmst du nicht das Bett?”, schlug Ally vor. “Mir ist es egal, wo ich schlafe.”
    “Wir können ja beide im Bett schlafen”, sagte Rafe sarkastisch. “Dann wärst du im Dunkeln nicht allein.”
    “Das ist doch nicht dein Ernst.” Allein bei dem Gedanken daran begann ihr Herz schneller zu klopfen. Unwillkürlich erinnerte sie sich daran, wie es zwischen ihnen gewesen war. Solche Gefühle konnten nicht völlig erlöschen, oder?
    “Nein, ist es nicht”, erwiderte er unverblümt. “Du bist nicht mehr die Frau in meinem Leben, Schatz.” Aber welche Frau faszinierte ihn so wie Ally?
    “Und wer ist das?” Unnötig heftig schüttelte sie die Laken auf.
    “He, Lady, das ist privat.” Er nahm ihr die Laken ab, drapierte eins über das Sofa und legte das andere auf den Sessel. “Ich muss mich wohl wie ein Igel einrollen.”
    “Ich weiß. Du bist viel zu groß.”
    “Ich habe schon viel unbequemer geschlafen. Ich habe sogar die Kunst, im Sattel einzuschlafen, perfektioniert. So, und nun weg mit dir.” Sein Tonfall war erstaunlich lässig, wenn man bedachte, dass ihre Nähe die reinste Folter für ihn war.
    Ally hatte bereits ihr Kleid ausgezogen und trug nun einen Morgenmantel aus Brokat, der farblich zu ihren Augen passte. Ihre dunkle Haut schimmerte golden im Licht, und das lockige Haar fiel ihr über die
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