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Der Preis des Ruhms

Der Preis des Ruhms

Titel: Der Preis des Ruhms
Autoren: Margaret Way
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sich noch daran, wie Ernie Eaglehawk, Kimbaras bester Fährtenleser und Zureiter, ihr das Reiten beigebracht hatte. Die Farmen schuldeten ihren Aborigine-Arbeitern sehr viel, denn sie waren die Ureinwohner und Hüter dieses Landes. Ernie war vor einigen Jahren in einem gesegneten Alter gestorben, doch sie würde ihn niemals vergessen, weil er so liebenswürdig und weise gewesen war. Und da er ein so hervorragender Lehrer gewesen war, konnten Brod und sie reiten wie der Teufel.
    Ally durchquerte gerade einen flachen Fluss, als sie einen Reiter auf sich zugaloppieren sah. Kurz darauf nahmen er und das Pferd Gestalt an – es war Brod auf seinem Hengst Raj. Sie blieb am Ufer stehen und wartete, bis er neben ihr hielt.
    “Hallo, großer Bruder!”
    Er schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. “Ich dachte, ich traue meinen Augen nicht. Solltest du dich nicht für deinen großen Tag schonen?”
    “Mich schonen? Wovon redest du?”, erwiderte sie lachend. “Ich werde jede einzelne Minute auskosten.” Ihre grünen Augen funkelten. “Ich hätte nie gedacht …”
    “Ich weiß.” Noch immer lächelte er.
    “Ja. Du und Rebecca seid euch so nahe, dass es eine Freude ist, euch zu beobachten.”
    Nun wurde seine Miene ernst. “Sie war genauso für mich bestimmt, wie Rafe für dich bestimmt ist. Bisher waren wir beide nicht besonders glücklich, Ally, aber dafür ist unser Leben jetzt umso schöner, stimmt’s?”
    “Ich habe dich sehr lieb, Brod”, erklärte Ally. “Und ich bin dir und Rebecca sehr dankbar dafür, dass ihr euch so viel Mühe gegeben habt, um mir eine wundervolle Hochzeit zu bereiten.”
    “Du hast es verdient, Ally. Und ich freue mich darauf, dich zum Altar zu führen und Trauzeuge zu sein. Ich war so glücklich, als ich gehört habe, dass du und Rafe endlich wieder zusammen seid. Er liebt dich über alles. Das weißt du, oder?”
    “Er ist mein Mann”, erwiderte sie, “in jeder Beziehung. Also, haben wir deinen Segen?”
    Wieder lächelte Brod strahlend. “Für mich geht mit eurer Hochzeit ein Traum in Erfüllung, Ally.” Er straffte die Zügel. “Los, reiten wir um die Wette, und zwar bis zum Tor.”
    “Aber wag es ja nicht zu gewinnen!”, rief sie.
    “Doch nicht an deinem Hochzeitstag.”
    So schnell sollte man die Hochzeit von Rafe Cameron und Alison Kinross auf Kimbara, dem Flaggschiff der Rinderzuchtfarmen der Familie Kinross, nicht vergessen. Es war die lange erwartete Verbindung zweier großer Pionierfamilien, und daher waren alle tief bewegt. Es waren ungefähr dreihundert Gäste, die aus allen Teilen Australiens und sogar aus Texas sowie aus London und Edinburgh kamen.
    Wie die führende Frauenzeitschrift berichtete, würde die ehemalige Fernsehschauspielerin Ally Kinross vier Brautjungfern haben, und zwar Lady Francesca de Lyle, ihre Cousine und einzige Tochter der weltbekannten Bühnenschauspielerin Fiona Kinross und des Earl of Moray, zwei alte Freundinnen aus Sydney sowie ihre Schwägerin Rebecca Kinross, die erst vor Kurzem aus ihren Flitterwochen in Europa zurückgekehrt war.
    Weiter stand in der Zeitschrift, dass man die Exklusivrechte an der Hochzeit hätte. Ihre bekannte Gesellschaftskolumnistin Rosemary Roberts wäre ebenfalls geladener Gast. Tatsächlich handelte es sich um eine der größten Hochzeiten des Jahres. Daher würde sich die Geschichte bestens verkaufen. Später berichtete man dann, dass die Summe, die man für die Exklusivrechte gezahlt hätte, an das Kinderkrankenhaus in Sydney ginge, das Mrs. Cameron besonders am Herzen lag.
    Ihre Brautjungfern betrachteten sie wie gebannt, als Ally ihnen schließlich gegenübertrat.
    “Starrt mich nicht so an, als wäre ich ein Wesen von einem anderen Stern”, meinte sie lachend.
    “Du siehst … fantastisch aus!” Francesca ging um sie herum, um sie von allen Seiten zu betrachten. “Wie eine junge Königin.”
    “Das liegt an Fees Diadem.” Ally berührte das Schmuckstück. “Etwas Geborgtes. Es ist wunderschön.”
    “Das bist du auch.” Rebecca kam auf sie zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange, ganz vorsichtig, um ihr Make-up nicht zu ruinieren.
    Ally stand still, während ihre Brautjungfern ihr Hochzeitskleid aus champagnerfarbenem Seidensatin und Tüll bewunderten. Es war traumhaft schön – trägerlos, mit einem bauschigen Rock, dessen mittlere Bahn aus Tüll und mit Hunderten von Blüten aus winzigen bunten Perlen bestickt war. Das eng anliegende Oberteil aus gerafftem Tüll modellierte ihre Büste und
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