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Der Preis des Ruhms

Der Preis des Ruhms

Titel: Der Preis des Ruhms
Autoren: Margaret Way
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Rafe, verlassen und war nach Sydney gegangen, um als Schauspielerin Karriere zu machen – wie ihre Tante Fee, die jetzt glücklich lächelte und wesentlich jünger aussah, als sie war. Ally würde später einmal genauso aussehen. Beide hatten klassische Züge, waren lebhaft und fröhlich und hatten ein unerschütterliches Selbstvertrauen. Und beide wussten, wie man die Herzen der Männer eroberte und wieder brach. Es lag ihnen im Blut.
    Entschlossen verdrängte Rafe diesen Gedanken, denn an einem Tag wie diesem wollte er nicht in Selbstmitleid schwelgen. Er freute sich für seinen Freund Brod, aber Allys Anblick hatte ihn aufgewühlt und machte es ihm schwer, die gewohnte kühle Fassade aufrechtzuerhalten. Er hoffte nur, dass niemand es bemerken würde. Schließlich hatte er gelernt, seine Gefühle zu verbergen. Von einem Cameron erwartete man jedoch auch eine gewisse Härte. Es war allerdings nicht das erste Mal, dass eine Frau aus der Familie Kinross einen Cameron sitzen gelassen hatte. Doch das waren alte Geschichten, die jeder Gast kannte.
    Rafe verdrängte seinen Kummer, was ihm in diesem Moment auch nicht schwerfiel, da wie aufs Stichwort nun die Braut am Arm ihres stolzen Vaters oben auf der Terrasse erschien. Sie lächelte strahlend und blieb für einen Moment stehen, als wäre sie sich der Wirkung bewusst, die sie auf die Anwesenden ausübte.
    Sofort hob sich seine Stimmung, und Rafe hörte, wie Fee “Zauberhaft!” rief und die anderen Gäste spontan Beifall klatschten.
    Die Braut blieb noch eine Weile auf der Terrasse stehen, damit alle sie bewundern konnten, den Strauß aus weißen Rosen, Tulpen und Orchideen locker in den Händen. Sie trug ein enges zweilagiges Kleid aus eisblauem Satin und silberfarbener Spitze darüber und farblich dazu passende Schuhe. Auf einen Schleier hatte sie verzichtet. Ihr dichtes, glänzendes schwarzes Haar war aufgesteckt und mit kleinen weißen Orchideen und Perlen geschmückt. Als Schmuck hatte sie lediglich Diamantohrstecker angelegt, ein Hochzeitsgeschenk ihres Bräutigams.
    Beim Anblick der wunderschönen Braut überkam Fee Traurigkeit, und Erinnerungen, die sie bisher immer verdrängt hatte, stürmten auf sie ein. Ihre Ehen waren beide gescheitert, ja, von Anfang an dazu verurteilt gewesen. Aber sie hatte noch ihre Tochter, ihre wunderschöne Francesca, die ihr mit jedem Tag mehr ans Herz wuchs. Im Nachhinein schien es ihr, als wäre sie gescheitert, obwohl sie als Schauspielerin Karriere gemacht hatte. Zwölf Jahre lang war sie Gräfin gewesen, bis zur unangenehmen Scheidung, als sie aufgrund einer kurzlebigen Leidenschaft für ihren damaligen Liebhaber, einen amerikanischen Filmstar, den Verstand verloren hatte. Nun betrachtete sie diese Zeit als ihre verrückten Jahre. Aus Leidenschaft wurde niemals Liebe. Und sie hatte sich von ihrer geliebten kleinen Tochter trennen müssen, die bei ihrem Vater geblieben war.
    “Fee, Schatz, du siehst so traurig aus”, bemerkte ihr Begleiter. “Ist was?”
    “Erinnerungen, Davey, das ist alles.” Fee wandte sich zu ihm um und drückte ihm den Arm. “Ich bin nun mal sehr gefühlsbetont.”
    Das konnte man wohl sagen! David Westbury, Cousin von Fees Exmann Lord de Lyle, dem Earl of Moray, lächelte ironisch. Fee, verwegen und bezaubernd schön, hatte ihn schon immer fasziniert, obwohl die ganze Familie gegen die Heirat mit de Lyle gewesen war. Sie hatten das gefürchtet, was seine erzkonservative Mutter, die Schwester von de Lyles Mutter, als ihre “laute Art” bezeichnet hatte, also sowohl ihr Selbstbewusstsein als auch ihren unverkennbaren Sex-Appeal. Seine Familie hatte recht behalten, doch er wusste, dass sein Cousin nur mit Fee glücklich gewesen war, obwohl er einen hohen Preis dafür bezahlt hatte.
    “Da kommt die Braut.” Fee begann zu summen. “Werdet glücklich, meine Lieben”, flüsterte sie.
    “Amen!”, ergänzte David leise. Er war sehr stolz auf seine Francesca, die Brautjungfer mit dem tizianroten Haar und in dem wunderschönen blauen Kleid. Außerdem war er froh darüber, dass Fee den Kontakt zu seiner Familie aufrechterhalten hatte und ihn zur Hochzeit und einem anschließenden Urlaub nach Australien eingeladen hatte. Es war jetzt vier Jahre her, dass er seine geliebte Sybilla verloren hatte, die netteste Frau, die er je gekannt hatte. Vier traurige, einsame Jahre.
    “Ich muss dich ein bisschen bemuttern”, hatte Fee am Telefon kokett zu ihm gesagt, und trotz seines Kummers hatte er lachen müssen,
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