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Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Titel: Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
Autoren: Debra Doyle , James D. MacDonald
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diese verdammte Tiara. Und dann finden wir heraus, was Ignac dazu gebracht hat, uns auf der privaten Leitung anzufunken.«
    In Namport schlief eine junge Frau in einem fensterlosen Raum, der sich über Freling’s Bar befand, den Rücken an eine verschlossene Tür gelehnt. Unaufhörlich bewegte sie sich im Schlaf, lag dann ein paar Sekunden still da, öffnete die Augen und richtete sich auf.
    Klea Santreny war dünn und zierlich, hatte eine wilde Mähne lockigen hellbraunen Haars und wäre mit ihren zwanzig Standardjahren normalerweise immer noch mehr ein Mädchen als eine Frau gewesen. Nur dass man keine Chance hatte, jung zu bleiben, wenn man für Freling arbeitete. Unter ihren grauen Augen lagen tiefe Schatten, die wie Prellungen aussahen, und billige Perlenarmbänder um ihr linkes Handgelenk verbargen die alten, verblassten Narben auf ihrer Haut.
    Sie war auf dem roten Teppich eingeschlafen und hatte sich ihre Tasche als Kopfkissen unter den Kopf gelegt. Ihr Adeptenstab, ein eisenhartes Stück Grrch- Holz, das seine bemerkenswerte Karriere als schlichter Besenstil begonnen hatte, lag auf dem Boden neben ihr. Ein kurzes Stück entfernt, in der Mitte des Raumes, absolvierte ein dunkelblonder junger Mann in einem beigefarbenen Overall eine Sequenz, die auf den ersten Blick an einen langsamen, eleganten Tanz erinnerte. Mit beiden Händen hielt er einen einfachen Stab aus hellem Holz.
    Klea kniete sich hin und beobachtete ihn eine Weile. Als sie Owen das letzte Mal gesehen hatte – mehr als diesen Namen wusste sie nicht von ihm, außer dass er irgendwo auf dem von den Magiern besetzten Galcen eine Familie hatte –, hatte er im einzigen Bett des Raumes gelegen. Sein Körper war übel zugerichtet, Gesicht und Kleidung waren voller Blut gewesen. Jetzt schienen aber alle diese Anzeichen von Misshandlung verschwunden, er bewegte sich geschmeidig und ohne sichtbare Schmerzen.
    Sie fragte sich, wo er gewesen war und was er getan hatte. Und auch, wie er das getan hatte; er hatte weder den Stab mit in diesen verschlossenen Raum gebracht noch diese Prellungen. »Seinen Körper verlassen«, hatte Owen es genannt, als er ihr erzählte, was er tun musste. Soweit sie sagen konnte, hatte er dafür noch nicht einmal den Raum verlassen.
    Er beendete die Sequenz und drehte sich zu ihr herum. Seine Aufmerksamkeit schien sich zu lösen: nämlich von einer Konzentration auf etwas, das im Hier und Jetzt nicht sichtbar war. Seine haselnussbraunen Augen betrachteten Klea nachdenklich und abschätzend.
    »Ich hätte dir schon früher danken sollen«, erklärte er.
    Sie senkte den Blick und schaute zur Seite, in die Ecke des Raumes, wo sich der hässliche Teppich mit dem angelaufenen Spiegel an der langen Wand gegenüber dem Bett traf. »Das brauchst du nicht. Der Raum gehört dir bis zum Morgen … du hast dafür bezahlt.«
    »Ich hätte es nie bis hierher geschafft, wenn du mich nicht hergeführt hättest.« Er runzelte die Stirn. »Und das hier ist kein Ort, an den du hättest zurückkehren sollen.«
    »So schlimm ist er nun auch wieder nicht«, erwiderte Klea. Sie erlebte nicht oft Dankbarkeit, und sie wusste nicht genau, wie sie sich verhalten sollte.
    »Lüg nicht«, gab Owen zurück. »Du bist jetzt nicht mehr eine von Frelings Huren. Du bist ein Lehrling der Gilde.«
    Sie schnaubte. »Dein Lehrer wird einen Wutanfall bekommen, wenn er herausfindet, was für Abschaum du in die Gilde aufnimmst.«
    Seine Miene veränderte sich, wandelte sich von schwacher Missbilligung zu etwas anderem, für das sie keinen Namen hatte. »Meister Ransome hat mir zu diesem Thema nichts mehr zu sagen.«
    »Ist er tot?«
    »Nein«, erklärte Owen. »Ich bin nicht länger an ihn gebunden.«
    »Was ist geschehen?«
    »Ich habe ihn um das Ende meiner Lehrzeit ersucht.«
    Konkrete Informationen aus Owen herauszubekommen war schwieriger, als sich Schlammdornen aus der Haut zu ziehen, dachte Klea. Die einzige Taktik, die manchmal zum Ziel führte, war Hartnäckigkeit. »Und … ist er deinem Ersuchen nachgekommen?«
    »Er sagte, ich hätte das Ende längst erreicht. Was er mir stattdessen gab …« Owen machte eine Pause. »Er hat mir die Meisterschaft über die gesamte Gilde gegeben.«
    Erschrocken riss Klea den Kopf hoch. »Was hat er getan?«
    »Er kann nicht länger gegen die Magierlords ankämpfen«, erklärte Owen. »Sie haben ihn gefangen genommen … Er befindet sich, glaube ich, auf einem ihrer Schiffe, das in einer Umlaufbahn um Galcen kreist. Als ich
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