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Der Präsident

Der Präsident

Titel: Der Präsident
Autoren: David Baldacci
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schloss sie die Augen, ihr Atem wurde zu einem tiefen Stöhnen. Erneut beugte der Mann sich über ihren Nacken; sein Blick stierte in Luthers Richtung, ohne etwas von dessen Anwesenheit zu ahnen.
    Luther sah den Mann an, sah in diese Augen, und ihm gefiel nicht, was er dort sah. Er blickte in rotgeränderte Tiefen, in denen ein Schatten lauerte, einem finsteren Planeten gleich, den man durch ein Teleskop erspäht. Plötzlich überkam ihn das Gefühl, dass sich die nackte Frau in Händen befand, die nicht so liebevoll und zärtlich waren, wie sie sich das wahrscheinlich vorstellte.
    Schließlich wurde die Frau ungeduldig und drückte ihren Liebhaber aufs Bett. Rittlings kletterte sie auf ihn und offenbarte Luther dadurch einen Anblick, der eigentlich ihrem Gynäkologen und ihrem Mann vorbehalten sein sollte. Sie richtete sich auf, aber in einem plötzlichen Energieausbruch stieß er sie grob zur Seite und bestieg sie, ergriff ihre Beine und hievte sie nach oben, bis sie senkrecht zum Bett standen.
    Luther stockte der Atem, als er sah, was der Mann des Weiteren tat. Er packte die Frau am Hals, zerrte sie hoch und zog ihren Kopf zwischen seine Beine. Die Plötzlichkeit der Geschehnisse ließ sie nach Luft schnappen; ihr Mund war kaum zwei Zentimeter von seinen Genitalien entfernt. Dann lachte er und stieß sie wieder aufs Bett. Einen Augenblick lang war sie völlig verwirrt, doch schließlich gelang ihr ein unsicheres Lächeln. Sie stützte sich auf die Ellbogen, während er über ihr aufragte. Mit einer Hand umfasste er sein steifes Glied, mit der anderen spreizte er ihre Beine. Als sie sich entspannt zurücklehnte und sich für ihn bereit machte, starrte er wirr auf sie hinab.
    Doch anstatt sich zwischen ihre Beine zu stürzen, umfasste er ihre Brüste und drückte sie, offenbar zu fest, denn Luther vernahm einen Schmerzensschrei, und die Frau versuchte, den Mann abzuwehren. Erließ sie los und schlug brutal zurück, und Luther sah, wie Blut aus ihrem Mundwinkel tropfte und über die vollen, mit Lippenstift geschminkten Lippen rann.
    »Du mieser Scheißkerl!« Sie glitt vom Bett und blieb am Boden sitzen, rieb sich den Mund und schmeckte das Blut. Ihr alkoholumnebelter Verstand war einen Augenblick klar. Die ersten deutlich ausgesprochenen Worte, die Luther in dieser Nacht hörte, trafen ihn wie ein Schmiedehammer. Er stand auf und trat ein Stück auf den Spiegel zu.
    Der Mann grinste. Luther erstarrte, als er dieses Grinsen sah. Es glich mehr der Fratze eines wilden Tieres, das zu töten bereit ist.
    »Mieser Scheißkerl«, wiederholte sie, diesmal etwas leiser und undeutlicher.
    Als sie aufstand, ergriff er ihren Arm und drehte ihn herum, dass sie hart zu Boden fiel. Der Mann saß auf dem Bett und schaute triumphierend auf sie hinab.
    Luther, auf der anderen Seite des Spiegels, atmete heftig, wobei er unwillkürlich die Fäuste ballte. Während er weiter zusah, fragte er sich, wohin die anderen gegangen waren. Er hoffte, dass sie zurückkämen. Er spähte zur Fernbedienung auf dem Stuhl, dann wandte er die Augen wieder dem Schlafzimmer zu.
    Die Frau kam allmählich wieder zu Atem und raffte sich halb auf. Jedwede Romantik, die sie empfunden hatte, war verflogen, das erkannte Luther an ihren vorsichtigen und kontrollierten Bewegungen. Ihr Gefährte bemerkte die Veränderung und das wütende Blitzen ihrer Augen offenbar nicht, andernfalls hätte er sich nicht erhoben und ihr die Hand hingestreckt, die sie auch ergriff.
    Das Lächeln des Mannes löste sich abrupt auf, als ihr Knie ihn genau zwischen die Beine traf. Er krümmte sich, die Erektion erschlaffte. Außer dem angestrengten Atmen drang kein Laut über seine Lippen, als er sich auf dem Boden wand. Sie hob ihre Unterwäsche auf und begann, sich anzuziehen.
    Als sie das Höschen halb hochgezogen hatte, packte er ihren Knöchel und zog sie zu Boden.
    »Du kleine Fotze«, stieß er mühevoll hervor, während er versuchte, wieder zu Atem zu kommen, dabei ihren Knöchel festhielt und sie näher zu sich zog.
    Sie trat nach ihm, traf seine Rippen, doch er ließ nicht los. »Du billige, kleine Hure«, zischte er.
    Der drohende Unterton, der die Worte begleitete, trieb Luther dazu, noch näher auf den Spiegel zuzugehen. Seine Hand legte sich auf die glatte Fläche, als könnte er hindurchgreifen, den Mann packen und ihn zwingen aufzuhören.
    Mühsam kam der Mann auf die Beine. Bei seinem Anblick lief Luther ein kalter Schauer über den Rücken.
    Die Hände des Mannes
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