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Der Polizistenmörder

Der Polizistenmörder

Titel: Der Polizistenmörder
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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das Gartentor zuzugehen; die Hände hatte er in den Manteltaschen vergraben. Mitten auf dem Kiesweg blieb er stehen und blickte zum Himmel hinauf. Er war sternklar. Martin Beck trat neben ihn.
    »Wir haben Beweise dafür, daß Sie sie getötet haben. Und wir haben die Wohnung in Trelleborg gefunden. Ich habe einen Haftbefehl in der Tasche.«
    Kaj Sundström stand ganz ruhig da, und nach einem Moment fragte er:
    »Beweise? Wie können Sie Beweise haben?«
    »Unter anderem ein kleines Knäuel Putzwolle, das mit Ihnen in Verbindung gebracht werden kann. Warum haben Sie sie getötet?«
    »Ich war gezwungen.«
    Seine Stimme klang jetzt anders, gepreßt.
    »Wie fühlen Sie sich?«
    »Nicht gut.«
    »Ist es nicht besser, wenn Sie mit nach Malmö kommen, dann können wir uns dort unterhalten?«
    »Meine Frau…«
    Die Worte brachen ab,nind es drang ein unangenehmer wimmernder Laut aus seiner Kehle. Er griff sich ans Herz, schwankte, beugte sich vornüber und stürzte plötzlich mit dem Kopf voran in das Rosenbeet. Martin Beck starrte ihn an.
    Benny Skacke kam durch das Tor gelaufen, und sie drehten den zusammengebrochenen Mann gemeinsam auf den Rücken.
    »Herzinfarkt«, sagte Skacke. »Ich habe so was schon mal gesehen. Ich rufe den Krankenwagen.«
    Er rannte zum Wagen zurück, und Martin Beck hörte, wie er ins Funkgerät sprach.
    Gleichzeitig kam die Frau auf den Platz vor dem Haus hinausgelaufen, hinter ihr die beiden Töchter. Sie mußte aus dem Fenster beobachtet haben, was geschehen war, schob Martin Beck zur Seite, sank neben ihrem bewußtlosen Mann in die Knie und rief den Mädchen zu, ins Haus zurückzugehen. Sie gehorchten, blieben aber in der Tür stehen und blickten ängstlich und verwundert auf die Eltern und die beiden fremden Männer da draußen im Garten.
    Sieben Minuten später kam der Krankenwagen.
    Benny Skacke folgte ihm zum Allgemeinen Krankenhaus nach Malmö, und als der Wagen vor der Unfallstation hielt, war er nur wenige Meter hinter ihm.
    Martin Beck blieb im Wagen sitzen und sah, wie die Krankenträger mit der Bahre hineinhasteten. Frau Sundström folgte ihnen, und als die Tür hinter ihr zuschlug, fragte Skacke: »Willst du nicht auch hineingehen?«
    »Doch. Aber das eilt nicht. Jetzt bekommt er erst mal eine Schockbehandlung und Herzmassage und dann künstliche Beatmung. Steht er das durch, dann ist er sehr bald wieder auf den Beinen. Wenn er allerdings nicht…«
    Er schwieg und blickte auf die geschlossenen Türen. Nach einer Weile kamen die Krankenträger mit der Bahre zurück, schoben sie in den Wagen und schlössen die Türen. Dann stiegen sie ein und fuhren mit dem Krankenwagen weg.
    Martin Beck richtete sich auf und sagte: »Jetzt muß ich wohl hineingehen und hören, wie es aussieht.«
    »Soll ich mitkommen, oder soll ich hier warten?« fragte Skacke. Martin Beck öffnete die Autotür und stieg aus, er beugte sich hinab.
    »Es ist ja möglich, daß er sich wieder aufrappelt und die Arzte mir bald erlauben, mit ihm zu sprechen. Es wäre gut, wenn ich ein Tonbandgerät hätte.«
    Skacke drehte den Schlüssel im Zündschloß um.
    »Ich sause los und hole eines.«
    Martin Beck nickte, und Skacke fuhr ab.
    Kaj Sundström war in die Intensivstation gebracht worden, und durch die Glastür zum Wartezimmer sah Martin Beck seine Frau. Sie stand am Fenster mit dem Rücken zur Tür, sehr gerade und sehr still.
    Martin Beck wartete auf dem Flur. Nach einer Weile hörte er das Klappern von Holzschuhen, und eine Frau in weißem Kittel und mit Jeans darunter kam auf ihn zu, verschwand aber durch eine Tür, bevor er sie etwas fragen konnte. Arztzimmerstand auf einem Schild, und er klopfte und öffnete, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Die Frau stand am Schreibtisch und blätterte in einem Stapel Krankenblätter. Sie fand das richtige Blatt, notierte etwas darauf, klemmte es in einen Bügel und legte es in ein Regal hinter sich an der Wand. Dann blickte sie fragend auf Martin Beck, der seine Marke zeigte und sein Anliegen vorbrachte.
    »Ich kann noch nichts sagen«, erklärte sie. »Er bekommt jetzt eine Herzmassage. Aber Sie können hier solange warten.«
    Sie war jung, hatte lebhafte braune Augen und das dunkelblonde Haar in einem dicken Zopf auf dem Rücken zusammengebunden.
    »Ich werde Anweisung geben, daß Sie Nachricht erhalten«, sagte sie und eilte aus dem Zimmer.
    Martin Beck trat vor und las das Krankenblatt auf dem Regal. Es betraf nicht Kaj Sundström.
    An der Wand hing ein kleiner Apparat mit
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