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Der Polizistenmörder

Der Polizistenmörder

Titel: Der Polizistenmörder
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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schallend.
    Gunvald Larsson drehte die Scheibe herunter und rief:
    »Hallo, du!«
    Der Mann im Trainingsanzug kam zum Auto.
    »Hast du ein Funkgerät bei dir?«
    »Natürlich.«
    »Dann sag Malm Bescheid, daß er die Übung abblasen kann. Es reicht, wenn jemand hierherkommt und das Haus durchsucht.«
    Der Mann fummelte lange an seinem Gerät herum, dann sagte er: »Die Festgenommenen sollen bei Bürochef Malms Kommandozentrale abgeliefert werden. Die liegt etwa zweihundert Meter ostwärts von Österhaninge.«
    »Das hilft ja dann wohl nichts«, meinte Gunvald Larsson achselzuckend und kurbelte die Scheibe wieder hoch.
    Malm sah zufrieden aus, wie er so dastand, umgeben von seinen leitenden Mitarbeitern.
    »Gut gemacht, Larsson«, lobte er, »das muß ich zugeben. Aber warum hat Kaspersson keine Handschellen an?«
    »Er braucht keine.«
    »Unsinn, leg ihm welche an.«
    »Hab keine«, entgegnete Gunvald Larsson. Dann fuhren er und Rönn weg.
    »Hoffen wir nur, daß der Bengel einen guten Rechtsanwalt bekommt«, sagte Gunvald Larsson nach einer Weile.
    Rönn ging nicht darauf ein. Statt dessen bemerkte er trocken: »Du, Gunvald, deine Jacke ist kaputt, überall aufgeschnitten.«
    »Ja, wirklich ärgerlich«, sagte Gunvald Larsson unwirsch.
    Benny Skacke hatte Martin Beck angerufen, und der Rest war dann bald erledigt.
    Nach einer ersten Durchsuchung des beigefarbenen Volvos im Staatlichen Kriminaltechnischen Laboratorium in Solna konnte Hjelm mitteilen, daß sie im Kofferraum unter anderem etwas Putzwolle gefunden hätten. Die Laboranalyse zeigte, daß sie Nickelspäne der gleichen Art enthielt, die auch in dem Knäuel Putzwolle vom Tatort festgestellt worden war. Schon am gleichen Nachmittag fand eine Untersuchung in Kaj Sundströms Fabrik für Maschinenteile, Spezialwerkzeuge und feinmechanisches Zubehör statt. Nickel war ein wichtiger Bestandteil in verschiedenen von diesen Produkten, und Teilchen davon kamen in großer Menge überall in der Werkhalle vor. Zu allem Überfluß befand sich ein Pappkarton mit Putzwolle, die mit Nickelspänen vermischt war, in einer Ecke des Raumes, in der der Fabrikbesitzer seinen Wagen abzustellen pflegte. Handschriftenvergleiche zeigten, wie erwartet, daß die beiden Zettel, die in Sigbrit Märds Nachttisch gefunden worden waren, von Sundströms Hand stammten.
    Im Schreibtisch des Firmenchefs fand man Umschläge vom gleichen Typ, der für die Mietzahlung für die Einzimmerwohnung benutzt worden war. Die Schreibmaschine, mit der die Worte Miete S.Jönsson geschrieben worden waren, stand in einem Regal neben dem Schreibtisch.
    Das kriminaltechnische Personal aus Helsingborg hatte in der Wohnung, die als Liebesnest benutzt worden war, gute und genaue Arbeit geleistet und unter anderem Fingerabdrücke gesichert.
    Somit reichten die Beweise aus, um Kaj Evert Sundström den Mord an Sigbrit Märd anzulasten.
    Die Fabrik lag in Trelleborg, aber Gecilia Sundström hatte die Firma, die immer noch den Namen ihres Vaters trug, geerbt. Deshalb hatten die emsigen Kriminalisten aus Trelleborg keine Spur von Kaj Sundström finden können. Auf dem Papier war er lediglich als Fabrikleiter bei seiner Frau angestellt.
    Während der technischen Untersuchung am Dienstagnachmittag befand er sich nicht in seinem Zimmer im Büroanbau der Fabrik. Der Fabrikdirektor hatte sich unwohl gefühlt und war kurz vor dem Mittagessen mit einem Taxi nach Hause gefahren. Martin Beck überlegte, ob er wirklich krank gewesen war oder vielleicht eine Vorahnung gehabt hatte. Bevor die Nachricht über den Beschluß, in den Räumen der Fabrik eine Durchsuchung vorzunehmen, Kaj Sundström erreicht hatte, schickte Mänsson zwei seiner Leute nach Vellinge, um das Haus diskret bewachen zu lassen.
    Bis alle Proben genommen, analysiert und verglichen worden waren und die Beweise auszureichen schienen, um einen Haftbefehl zu rechtfertigen, war es Abend geworden.
    Martin Beck und Skacke fuhren über die neue Autobahn und waren kurz vor acht in Vellinge. Sie suchten zuerst die beiden Kriminalbeamten in Zivil, die ihren Wagen in einem Seitenweg geparkt hatten, von dem aus sie einen guten Überblick über das Einfamilienhaus der Sundströms hatten, ohne selbst allzu große Aufmerksamkeit zu erregen.
    »Er ist im Haus«, sagte der eine, als Martin Beck auf das Auto zukam.
    »Seine Frau ist gegen fünf zum Einkaufen gegangen«, ergänzte der andere. »Aber danach hat keiner das Haus verlassen. Die Mädchen sind vor einer Stunde nach Hause
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