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Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Kerstin Dirks
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zurecht. Sie bückte sich, um eine Falte aus dem Stoff zu streichen. In dem Moment, in dem sie wieder hochkam, verlor sie plötzlich das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Sofort sprang Emilia auf, klopfte ihr aufgeregt ins Gesicht, so lange, bis sie wieder zu sich kam.
    „Rose! Was ist mit dir?“
    „Mir wurde plötzlich schwarz vor Augen. Die ganze Aufregung …“
    „So kannst du ihn unmöglich empfangen. Du bist zu geschwächt!“
    Emilia schleifte Rose zu ihrem Bett, hob sie hoch und lehnte sie gegen das große gepolsterte Kissen. „Aber was mache ich mit Giovanni. Er zahlt immer gut. Ich möchte ihn nicht enttäuschen.“
    „Vergiss den Kerl, du bist jetzt erst einmal wichtiger.“ Emilia ergriff Roses Gesicht mit beiden Händen. „Versprich mir, dass du ihn fortschickst.“
    „Nein, nein. Das kann ich nicht. Nicht Giovanni. Er ist anders. Nie würde er mir wehtun. Er ist immer rücksichtsvoll. Ein echter Gentleman.“
    „So? Wenn er solch ein Engel ist, wird er auch verstehen, dass du Ruhe brauchst.“
    Rose ließ sich erschöpft auf ihr Bett sinken und atmete tief durch. „Wahrscheinlich hast du recht.“ Sie schloss die Augen. Emilia strich ihr eine rote Strähne aus dem Gesicht. „Natürlich habe ich das. Gut, dass du es endlich einsiehst. Ich werde hinuntergehen und es ihm erklären. Bleib hier und ruh dich aus.“
    „Das würdest du für mich tun?“
    Emilia hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, dann erhob sie sich und verließ das Zimmer. Nachdenklich ging sie durch den Flur und stieg die Treppe hinab zu der kleinen Hafentaverne. Seemänner saßen an den Tischen, junge Mädchen auf ihren Schößen. Sie lachten, sangen und soffen. Es stank nach Alkohol.
    „Hey, Schätzchen! Komm rüber zu mir“, rief ihr ein Schrank von einem Mann hinterher, als sie durch den Raum auf die Theke zuschlenderte. Drei Herren hatten dort Platz genommen. Einer von ihnen musste Roses Liebhaber sein.
    „Ist ein Mister Giovanni anwesend?“
    „Das bin ich“, erwiderte eine raue Stimme mit einem italienischen Akzent. Emilia drehte den Kopf nach links und entdeckte einen hochgewachsenen Mann, der sie aus geheimnisvollen, leuchtend blauen Augen anblickte und einen Weinpokal in der Hand hielt. Der Dreitagebart verlieh seinem Äußeren etwas Wildes, genauso wie die zu einem Zopf gebundenen schwarzen Locken. Emilia schätzte ihn auf Mitte 30. Gentleman hatte Rose ihn genannt? Nach ihrer Beschreibung hatte Emilia eine edlere Erscheinung erwartet. Dennoch konnte sie nicht umhin, den Fremden attraktiv zu finden.
    Er erhob sich, kam auf sie zu und lächelte sie keck an. „Giovanni DeMarco. Und mit wem habe ich das Vergnügen?“
    „Ich bin eine Freundin von Rose. Es geht ihr nicht gut. Ihr könnt sie heute nicht besuchen.“
    „Rose würde mich nie fortschicken“, sagte er selbstsicher. „Sie weiß, dass ich es gut mit ihr meine.“
    Emilia lachte auf. Er meinte es gut mit Rose? In erster Linie dachte er offensichtlich an sich selbst und seine Bedürfnisse. Zugegeben, er verstand es, sich auszudrücken und war höflich. Aber das machte noch lange keinen Gentleman aus ihm.
    „Habt Ihr nicht gehört, was ich sagte? Sie ist erkrankt. Es tut ihr leid, doch sie ist nicht in der Lage, Euch zu bedienen.“ Sie stemmte wütend die Hände in die Seiten. Wie konnte Rose diesen Kerl nur als rücksichtsvoll bezeichnen? Offenbar war er wie alle anderen.
    „Das ist bedauerlich. Ich ahnte nicht, dass ihr Zustand so ernst ist.“
    „Nun wisst Ihr es“, sagte sie etwas freundlicher und sichtlich überrascht, dass er nun doch so schnell aufgab.
    „Und wie steht es mit dir?“
    Er grinste sie unverschämt an und musterte sie von Kopf bis Fuß. Emilia wusste nicht wieso, doch seine kritischen Blicke machten sie derart nervös wie an dem Tag, an dem sie sich das erste Mal einem Mann angeboten hatte. Ihre rotblonden Haare saßen unordentlich, genauso wie ihr schäbiges, mit Flicken übersätes Kleid. Sie hatte nicht die Zeit gehabt, sich zurechtzumachen.
    „Wie meint Ihr das?“, fragte sie verunsichert. Giovanni lief um sie herum wie ein Raubtier, das seine Beute umkreist und beäugte sie von allen Seiten.
    „Du gefällst mir, bist energisch. Das liebe ich an einer Frau. Und deine Schönheit kann selbst dieser Aufzug nicht verschleiern. Verrate mir, wie du heißt.“
    „Emilia.“
    „Ein schöner Name.“ Er hielt einen Moment inne und sah ihr tief in die Augen. Ein aufregendes Kribbeln breitete sich in ihrer Magengegend
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