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Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Kerstin Dirks
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Über dem zierlichen Rotschopf thronte ein fetter Kerl. Wirr hingen ihm die Haarsträhnen ins Gesicht, seine Hände lagen um Roses Hals und würgten sie.
    „Nimm deine Pfoten von ihr!“, knurrte Emilia, stieg über einen zerschmetterten Stuhl und richtete die Klinge genau zwischen die Schulterblätter des Mistkerls, der nach einer ganzen Kneipe stank.
    „Ich meine es ernst. Hände weg, oder ich ramme dir meinen Dolch ins Fleisch!“
    Laras Freier rannte um das Bett herum und packte den Schuft am Hinterkopf und der Schulter, um ihn zur Seite zu reißen. Durch den unerwarteten Schwung verlor der Schurke den Halt und ließ von Rose ab, die schwer keuchend nach Luft schnappte.
    „Was fällt dir ein?“, knurrte der Betrunkene, der nun am Boden neben dem Bett hockte, sich mühsam aufrappelte und dabei versuchte, nach dem anderen Mann zu schlagen. Doch der blonde Hüne drehte ihm den Arm auf den Rücken und stieß ihn unbeeindruckt in Richtung Tür. Dort kamen gerade Lara und Rico an. Rico, der mit seinem grimmigen Blick, den langen schwarzen Haaren und der beeindruckenden Größe wie ein Racheengel aussah. Er kannte kein Erbarmen, verpasste dem völlig Unbekleideten einen Schlag in die Magengrube und warf ihn mit der Hilfe des blonden Riesen aus dem Haus.
    „Lass dich nie wieder hier blicken!“, hörte Emilia Rico von draußen rufen, dann setzte sie sich zu der weinenden Rose, die wie Espenlaub zitterte und mit angewinkelten Beinen auf ihrem Bett hockte. Beruhigend legte sie den Arm um die Freundin und drückte sie an ihre Brust.
    „Kann ich irgendetwas für euch tun?“, fragte Lara und lugte durch die offenstehende Tür in den Raum. „Mister Jasper wird davon erfahren. Er hat es nicht gern, wenn seine Mädchen schlecht behandelt werden“, versicherte sie. Lara sprach stets von Mister Jasper, als wäre ihre Beziehung zu ihm rein geschäftlich. Er kümmerte sich um die Wirtschaft, und sie betreute die Dirnen, von denen Emilia und Rose zu denen mit der größten Erfahrung gehörten. Es war ein offenes Geheimnis, dass Mister Jasper und die Patronin in Wahrheit mehr als nur das Geschäft verband.
    „Rose braucht eine Pause. Ich kümmere mich um sie“, sagte Emilia.
    „In Ordnung. Dann werde ich mich wieder dem Geschäft widmen. Mein blonder Adonis wartet auf mich.“ Lara zwinkerte ihr zu und schloss die Tür hinter sich. Endlich kehrte Ruhe ein.
    Emilia atmete tief durch. Sie glaubte Roses aufgeregten Herzschlag durch die üppige Brust des Rotschopfs zu spüren. Wie oft hatte sie die kleine Frau um ihre körperlichen Vorzüge beneidet. Zu ihr kamen stets die meisten Freier. Leider zog Rose nicht nur die falschen Männer, sondern auch das Unglück magisch an. Immer wieder war es in ihrem Zimmer zu Zwischenfällen gekommen. Mehr als ein Mal hatte Emilia ihre Freundin vor einem brutalen Liebhaber schützen müssen. Unschöne Narben hatte Rose davongetragen. Vor einigen Monaten hatte ein spanischer Matrose sie mit seinem Gürtel geschlagen, weil sie sich geweigert hatte, ihn und seinen Gefährten gleichzeitig zu bedienen. Die Striemen zierten noch heute ihren blassen Rücken.
    „Ich habe genug!“, keuchte Rose wie eine lungenkranke Frau.
    „Das haben wir alle.“ Tröstend strich Emilia durch das feuerrote Haar ihrer Freundin. Sie musste an ihr eigenes Schicksal denken. Welch Ironie es doch war, dass sie nun dem gleichen Gewerbe nachging wie einst ihre Mutter. Und das, obwohl sie sich geschworen hatte, niemals so zu enden.
    „Nein!“ Rose schüttelte den Kopf und löste sich aus Emilias Umarmung. „Ich meine es ernst. Ich will mich nicht länger als ein Stück Fleisch anbieten.“
    Ekel und Abscheu sprachen aus ihren Augen. „Wenn sie mich anfassen, wird mir übel. Und wenn sie gehen, übergebe ich mich, weil ich ihre dreckigen Hände noch immer überall auf meinem Körper spüre. Ich versuche mir vorzustellen, ich wäre gar nicht ich, und einer anderen würde mein Leid widerfahren.“
    „Du bist noch immer verwirrt. Dieser Bastard hätte dich fast umgebracht.“
    „Seine Augen … sie waren voller Hass. Dabei war er sonst immer fair zu mir gewesen. Was hat ihn nur so verändert?“
    „Heißt das, du hast ihn nicht zum ersten Mal …?“
    Rose schüttelte den Kopf. „Sein Name ist Garcon. Er ist einer meiner Stammkunden. Ich merkte schnell, dass er zu viel getrunken hatte. Als er keine Erektion bekam, machte ich mich über ihn lustig. Das war mein Fehler. Ich hätte es nicht tun dürfen. Er rastete
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