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Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Titel: Der Pfad des Kriegers (German Edition)
Autoren: Philipp Ebert
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erste Welle schon über sie hereingebrochen. Im Augenwinkel sah er noch, wie Ronan seinen ersten Gegner mit einem schnellen Speerstoß tötete, da traf seinen Schild der erste Schwerthieb. Der Schlag sandte einen stechenden Schmerz durch seinen ganzen Arm bis zur Schulter, aber dennoch gelang es ihm, den Gegner nach einem schnellen Schritt zurück mit seinem Speer am Bein zu verletzen. Im nächsten Moment aber war der Maegrin zu nahe herangekommen, als dass er seinen Speer noch effektiv hätte einsetzen können. Thomas keuchte vor Anstrengung und Angst schnürte ihm die Kehle zu. In wenigen Augenblicken würde alles vorbei sein und er würde seine Schwester, seine Mutter, seine ganze Familie nie wieder sehen. Er wollte nicht sterben!
    Sein Gegner war nicht viel älter als er und seine Unerfahrenheit rettete Thomas wohl das Leben. Anstatt weiter anzugreifen, bewegte er sich vorsichtig, fast zögerlich. Das gab Thomas genug Zeit mit einigen schnellen Schritten rückwärts wieder etwas Abstand zwischen sie zu bringen. Zwar konnte er ihn nicht wirklich verletzen, aber doch mit dem Speer auf Distanz halten. Geradezu unschlüssig standen die beiden sich gegenüber, keiner schien willens den nächsten Angriff zu starten, dann spaltete Ronan dem Krieger von hinten den Schädel. Schnell sackte der junge Krieger zusammen und Thomas hatte plötzlich niemandem mehr vor sich.
    Um ihn herum schienen einige seiner Gruppe den ersten Ansturm nicht so gut wie er überstanden zu haben und langsam wurden sie zurückgedrängt. Kendall hatte seinen Speer in einem Gegner verloren und Thomas sah noch wie er mit bloßen Händen einem Maegrin den Schwertarm brach, als ein Schrei Ronans ihn auf einen neuen Gegner aufmerksam machte, der gerade einen Llaevin, dessen Name Thomas nicht kannte, getötet hatte und sich jetzt von links vorsichtig auf Thomas zubewegte. Es war ein alter bärtiger Krieger der statt Schild und Schwert eine große Axt führte. Thomas sprang vor, um ihn mit seinem Speer zu treffen, aber trotz seiner Größe wich der Mann behände aus und war jetzt nahe genug an Thomas heran, um seine Axt zu benutzen. Thomas ließ den Speer fallen und versuchte verzweifelt das lange Messer in seinem Gürtel zu ziehen und sich mit dem Schild derweilen so gut es ging zu schützen, doch er kriegte das Messer einfach nicht richtig zu fassen.
    Dann traf ein schwerer Axthieb seinen Schild, Thomas Beine gaben nach und er sackte zu Boden. Den sicheren Tod vor Augen kauerte unter seinem Schild, doch der Schlag kam nie. Als er aufschaute, sah er, dass ein Dolch aus dem Hals des Mannes ragte und blickte dann in Ronans grinsendes Gesicht.
    Im nächsten Augenblick war der alte Krieger tot. Mit dem Grinsen noch im Gesicht und einer Wurfaxt im Rücken sank er zu Boden. Starr vor Schock stand Thomas da. Nie würde er dieses Gesicht vergessen.
    „Zurück, zurück“, hörte er Kendall noch irgendwo neben sich rufen, aber die Worte erreichten ihn nicht wirklich. Er wollte nicht zurückweichen. Er wollte Rache. Mit einem lauten Schrei zog er sein Messer und stürmte auf den nächsten Maegrin zu, der vom plötzlichen Ansturm des Jungen völlig überrascht war. Schnell fand Thomas Messer sein Ziel und der Krieger sackte tot zu Boden. Wie von Sinnen stürzte Thomas weiter, rammte dem nächsten Gegner das Schild ins Gesicht, so wie es sein Vater ihm einst gezeigt hatte, nur um im nächsten Moment voller Verwunderung auf die klaffende Wunde an seinem Oberschenkel zu schauen. Benommen drehte er sich um und stellte sich dem Angreifer entgegen. Den nächsten Hieb, der ihn am Hinterkopf traf, spürte er kaum noch. Dunkelheit legte sich über ihn, er merkte noch wie seine Beine unter ihm nachgeben, dann war es vorbei.

IV
     
    Mit einer schnellen Handbewegung vertrieb Arvid die Fliege aus seinem Gesicht, während er sich bemühte, die schlammigen Pfützen, die sich überall auf dem Weg gebildet hatten, sorgsam zu umgehen. Während all die Arbeiter und Soldaten auf ihrem Weg durch Anduil mitten auf dem Weg liefen, hielt Arvid sich an die rechte Seite, die eindeutig am wenigsten verschlammt war. Dass dieses Nest aus zusammengezimmerten Hütten und sumpfigen Wegen einmal ihre neue Hauptstadt, ein zweites Anduil, werden sollte, war für Arvid eine absurde Vorstellung. Irritiert und mit einer gewissen Belustigung beobachtete er die Aufbruchsstimmung der anderen Maegrin. Als er noch an der Hofschule ausgebildet worden war, war er ab und an in die Stadt hinunter gegangen und
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