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Der Perfekte Eroberer

Der Perfekte Eroberer

Titel: Der Perfekte Eroberer
Autoren: Arne Hoffmann
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war.
    Nachdem ich mir dieses Spiel eine Zeit lang angesehen hatte, versuchte ich, einige Frauen vor ihrem Schicksal zu
bewahren. Das heißt, ich warnte sie vor Tobias. Verrückterweise brachte er es fertig, jede Frau glauben zu lassen, bei ihr wäre alles vollkommen anders, und gerade sie würde er wirklich lieben. Ich konnte so viele rationale Argumente vorbringen, wie ich wollte – die Frauen ließen sich einfach nicht überzeugen.
    Erst viele Jahre später sollte ich erfahren, warum: Wir können es uns alle nicht aussuchen, nicht bewusst entscheiden, von wem wir uns erotisch angezogen oder nicht angezogen fühlen. Es passiert einfach. Die Liebe trifft einen immer wieder wie ein Blitz aus heiterem Himmel oder der Pfeil des Amor.
    Damals aber lebte ich noch in einer Welt, in der ich alles sehr persönlich nahm. Eine Welt, in der viele Menschen ihr ganzes Leben verbringen. Ich glaubte, ich wäre einfach irgendwie nicht gut genug. In meinem damaligen Weltbild gab es Leute mit überdurchschnittlichem Erfolg bei Frauen – wie Tobias – und dann eben solche wie mich.
    »Entweder man hat es oder man hat es nicht« – streich diesen saublöden Spruch am besten sofort aus deinem Repertoire. Weil dieser Glaubenssatz falsch und für die eigene Entwicklung kontraproduktiv ist, habe ich mir stattdessen den folgenden angeeignet:
    »Entweder man hat es oder man lernt es. Und am besten von den Besten.« Hätte ich mich damals nicht in meinem Selbstmitleid gesuhlt, sondern lieber aufmerksam beobachtet, was genau Tobias anstellte, hätte ich mir viel Leid ersparen können. Ich brauchte aber noch etwas länger, um meine Lektion zu lernen.
    Die erste große Wende kam, als ich ungefähr 16 war. Ich hatte meiner Dauerliebe Steffi gerade meine Liebe gestanden, und natürlich fiel ihre Antwort wie zuvor geschildert aus. Dazu sagte sie noch, ich sei »so süß und so nett«.
Ich war sehr verletzt. Und wütend. Dermaßen aufgebracht schrie ich meinem damaligen Zimmerkollegen etwas entgegen wie: »Ich habe keinen Bock mehr, süß und nett zu sein! Ich will, dass du mir eine Glatze rasierst. Ab heute ist Schluss mit süß und nett!«
    Bedenke bitte, dass zu dieser Zeit eine Glatze alles andere als Mode war. Damals trugen eigentlich nur Skinheads oder Krebskranke eine Glatze. Der von mir gewünschte Schockeffekt trat ein. Mit meiner äußerlichen Verwandlung vollzog sich auch eine innere. Ich hatte damals schon angefangen, Rap zu hören, und nun übernahm ich auch die Attitüde meiner amerikanischen Idole. Ich war einfach eine verdammt coole Sau – jedenfalls äußerlich.
    Unter den alljährlichen Neuzugängen auf unserem Internat befanden sich auch immer einige Mädchen. Wir Jungs fieberten diesem Moment jedes Mal sehnsüchtig entgegen und hingen schon früh am Fenster, um zu gucken, was wir hier erwarten durften. Neue Mädchen, neues Glück! Diese neuen Mädchen kannten mein altes Ich nicht, und das Wunder geschah: Sie begannen sich tatsächlich für mich zu interessieren! Ich hatte meine ersten Erlebnisse mit Frauen und auch meine erste feste Freundin. In dieser Beziehung und in allen folgenden sollten jedoch meine Unsicherheit und all die daraus resultierenden Probleme zum Tragen kommen. Irgendwann trennte sich meine Freundin von mir. Es dauerte lange, bis ich wieder eine neue kennenlernte. Aber auch mit ihr wiederholte sich das Spiel, und dasselbe geschah sogar ein drittes Mal. Jedes Mal beendeten die Frauen die Beziehungen, und ich war am Boden zerstört und monatelang deprimiert. Nach meiner dritten Beziehung begann ich, mir einige Fragen zu stellen. Und da in dieser Phase gerade das Internet aufgekommen
war, suchte ich dort nach den passenden Antworten.
    Als Erstes geschah das mit Hilfe einer Suchmaschine. Dadurch stieß ich auf das Buch Muster der Verführung von Stefan Strecker. Ich bestellte es mir sofort und verschlang es geradezu. Niemals hätte ich mir vorstellen können, heute mit diesem Autor zusammenzuarbeiten. Für mich war das Buch wie eine Offenbarung. Ich konnte tatsächlich etwas an meinem Leben ändern? Ich konnte wirklich aktiv etwas dafür tun, Frauen kennenzulernen und für mich zu begeistern? Durch dieses Buch kam ich auch zum ersten Mal mit der Technik des neurolinguistischen Programmierens (NLP) in Berührung und dadurch mit der ganzen Welt der Selbstverwirklichung und Persönlichkeitsentwicklung. Endlich nahm ich mein Leben wirklich selbst in die Hand. Ich begann damit, Sport zu treiben, und arbeitete mich
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