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Der Pakt - Rügen Thriller

Der Pakt - Rügen Thriller

Titel: Der Pakt - Rügen Thriller
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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puppenhaftes Gesicht und ihre verletzliche Zartheit standen hierzu in einem reizvollen Kontrast.
    »Na gut«, sagte Manja resignierend und ließ sich von Luisa hochziehen. »Aber wir machen genau da weiter, wo wir aufgehört haben, klar?«, murmelte sie, ehe sie ihr einen zärtlichen Kuss gab.
    In diesem Moment begann es, in Strömen zu regnen.
    »Schnell, komm!«, rief Luisa. Sie griff nach dem Badetuch.
    Hand in Hand rannten sie die knapp hundert Meter bis zu einem zweistöckigen Bungalow mit Glasfassade. Er war vom Strand nur durch eine dichte Hecke getrennt, die an einer Stelle über einen schmalen Durchlass verfügte.
    Als sie die Terrasse erreichten, waren sie klitschnass. Neben dem Hintereingang stand ein Hibiskus mit pinkfarbenen Blüten. Hastig zog Manja aus der weichen Erde einen Schlüssel hervor. Als sie die Tür hinter sich zugeschlagen hatte, sah sie Luisa mit glänzenden Augen an.
    »Du hast es versprochen«, sagte sie heiser.
    »Ach ja?« Luisa schlang ihre Arme um Manja und küsste sie, sanft, fast spielerisch. Wie ein zarter Windhauch glitten ihre Lippen über die Manjas, über ihre Wangen, ihren Hals. Manja seufzte, als ihr Körper unter wohligen Schauern erbebte. Verlangend zog sie Luisa mit sich, die Treppe hinauf, in Richtung des Schlafzimmers. Auf dem Weg nach oben streifte sie die Spaghetti träger ihres Bikinis ab und öffnete ihn. Luisa tat es ihr gleich. Manjas Körper erzitterte, als Luisa sich schwer atmend an sie presste und sie erneut küsste. Mit geschlossenen Augen öffnete sie die Schlafzimmertür und schob Luisa hinein. Sie fielen aufs Bett. Unendlich zart, wie die Umrisse eines süßen Traums, glitten Luisas Lippen über Manjas Bauch, während ihre Finger die dünnen Seitenschnüre des Bikinihöschens öffneten. Manjas Atem ging stoßweise, und als sie die Augen schloss, sah sie eine dichte Abfolge rätselhafter Farben. Ihre Finger fuhren durch Luisas Haar. Alles um sie herum wurde unsichtbar, während sie immer tiefer in einem süßen, berauschenden Strudel versank.
    Später lagen beide verschwitzt und erschöpft nebeneinander. Draußen toste der Atlantik, riesige Wellen brandeten heran. Schläfrig beobachtete Manja, wie der Regen gegen das Fenster peitschte. Hier, in ihrem gemütlichen Refugium, mit Luisa neben sich, verspürte sie ein warmes Gefühl von Geborgenheit.
    Ihre Arbeit als Staatsanwältin in Dresden schien Lichtjahre weit entfernt zu sein. Offiziell hatte sie sich beurlauben lassen, wegen der Nachwirkungen des Strafverfahrens gegen den »Litauer«.
    Petras Valkunas.
    Eigentlich hatte dieser Prozess der vorläufige Höhepunkt ihrer Karriere werden sollen. Eine wasserdichte Anklage gegen einen Drahtzieher des organisierten Verbrechens, ein glaubhafter Kronzeuge, ein bis zum letzten Platz gefüllter Gerichtssaal – alles, wirklich alles hatte auf einen spektakulären Erfolg hingedeutet. Insgeheim hatte Manja sogar schon von einer Beförderung geträumt. Doch dann war Valkunas aufgestanden und hatte sie aus eisigen Augen angeschaut. »Sie können sich im letzten Winkel der Erde verstecken, Frau Staatsanwältin, ich finde Sie. Und ich werde Sie töten.« Diese Worte waren der Auftakt eines blutigen Albtraums, den Manja nur um Haaresbreite überlebt hatte.
    Luisa, die junge LKA-Polizistin, hatte sie bei den Ermittlungen gegen Valkunas kennengelernt. Sie waren sich damals sehr nahe gekommen. Um am Ende dennoch auf verschiedenen Seiten zu stehen. Nach dem Tod des Litauers hatte Luisa Hals über Kopf das Land verlassen, unter falschem Namen und mit ein paar dunk ­len Geheimnissen. Einige Wochen später war ihr Manja nach Fort Lauderdale gefolgt.

    In vier Wochen würde Manja ihren dreiunddreißigsten Geburtstag feiern. Spätestens dann, so hatte sie sich mehrfach vorgenommen, würde sie über ihre Zukunft nachdenken. Luisa wurde in Deutschland noch immer steckbrieflich gesucht. Wenn sie mit ihr zusammenbleiben wollte, dann nur irgendwo im Ausland. Was wiederum bedeutete, dass ihre Karriere als Staatsanwältin end gültig enden würde. War sie zu einem solchen Schritt bereit? Gewiss, die vergangenen drei Jahre hatten ihr gut getan. Nicht nur wegen Luisas Nähe. Die Entscheidung, Dresden den Rücken zu kehren, hatte sich auch aus anderen Gründen als richtig erwie­sen. Ihr gefielen die Ruhe und die Gelassenheit, die sie in den USA gefunden hatte, das Nachdenken am Strand, die Sonne Floridas. Die eisige Kälte, die das Valkunas-Verfahren über sie gebracht hatte, war
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