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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)
Autoren: James Aitcheson
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aus der Hand glitt. Ich setzte nach, bevor er mir ausweichen konnte, und traf ihn mit dem Schildbuckel auf dem unbedeckten Kopf, sodass er zu Boden ging.
    Weitere Feinde hatten mich kommen sehen, und sie wandten sich schnell mir zu, weg von Robert und seinen Männern, und brachten ihre Schilde zusammen, ließen sie sich überlappen, sodass sie eine Mauer bildeten. Sie begannen ihre Speere auszurichten, aber weil sie nur wenige waren, spornte ich Rollo an, im Vertrauen darauf, dass er nicht stocken oder in Panik geraten würde. Ich hob meinen Schild, um damit seine Flanke zu decken, und preschte vorwärts, zog den Kopf ein und kniff die Augen fest zu, und dann hörte ich das Splittern von Schäften aus Eschenholz und das Klappern von Schilden auf den Pflastersteinen und wusste, dass ich durchgebrochen war. Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich Splitter fliegen und Engländer um mich herum weglaufen, und dann war ich mitten unter ihnen und schwang meine Klinge: schnitt mit ihr durch Leder, durch Kettenpanzer und durch Fleisch und machte Platz für jeden, der vielleicht nach mir kam.
    »Für König Guillaume!«, kam ein Schrei, und ich erkannte die Stimme von Lord Robert. Ich schaute nach rechts, und da war er neben mir und drang entschlossen durch die Reihen der Northumbrier. Er hieb mit seinem Schwert nach unten und zerschmetterte den Rand eines feindlichen Schilds. »Für die Normandie!«, schrie er.
    Die Feinde zog sich enger um uns zusammen, aber dann ertönte eine Fanfare, und auf einmal fielen die meisten Engländer zurück, um weiter unten auf dem Marktplatz einen neuen Schildwall zu bilden. Die restlichen Ritter Roberts waren mittlerweile bei uns, und unsere Gegner, die nun an Unterstützung verloren hatten, mussten gemerkt haben, wie ungeschützt sie waren, denn sie ergriffen, von Furcht gepackt, die Flucht.
    Ich war im Begriff, ihnen nachzujagen, als Robert rief: »Bleib hier!«
    Ich schaute mich um und sah ein, warum, denn es waren kaum zwanzig Ritter unter seinem Banner, und er konnte nicht das Risiko eingehen, jemanden von uns zu verlieren. Weitere Speerträger waren eingetroffen, um unsere Reihen zu verstärken, und auf der Straße, die von der Festung herunterführte, sah ich Banner in allen Formen, Banner in Rot und Weiß, in Grün und Blau, und unter ihnen ritten Männer in Kettenhemden, Männer mit Helmen und Schwertern, die sich uns anschließen wollten. Einen Augenblick lang atmete ich leichter, aber nur einen Augenblick, weil sich zur gleichen Zeit die Engländer sammelten, den Berg von den Stadttoren aus hochmarschierten, und einmal mehr schlugen sie mit ihren Waffen gegen ihre Schilde und brüllten alle mit einer Stimme.
    »Ut«, skandierten sie, wie Tiere, wie die Höllenhunde. »Ut, ut, ut!«
    Ein Schaudern durchfuhr mich. Seit Hæstinges hatte ich nicht mehr so viele Waffen tragende Engländer auf einen Haufen gesehen, zum Kampf bereit und nach unserem Blut geifernd. Hunderte von ihnen sammelten sich unter einer purpurrot-gelb gestreiften Fahne, und bei jedem Schlag meines Herzens schlossen sich ihnen Dutzende mehr an.
    Ein Ritter stürmte aus unserer Reihe nach vorn, sein Visier war noch nicht festgemacht und schlenkerte im Scharnier. Vielleicht dachte er, wir wären alle hinter ihm, vielleicht hatte ihn auch nur der Zorn übermannt, aber er ritt flugs und ohne Begleitung direkt auf die drohenden Speere des Feindes zu. Er hob seine Lanze hoch über seinen Kopf und schleuderte sie in ihre Reihen, und dann zog er sein Schwert, um damit auf den Schildwall loszugehen, als ein Speer aus dem Himmel geflogen kam und ihn in die Kehle traf. Das Schwert fiel ihm aus der Hand, als er von seinem Pferd stürzte, und ich sah, wie er sich beim Aufprall auf den Boden den Hals brach.
    Der Feind brüllte vor Freude, und der Schlachtendonner wurde lauter, schneller. »Ut! Ut! Ut!«
    Rollo trappelte unruhig mit den Füßen, und ich rieb ihm beruhigend über den Hals. Um mich herum warfen sich die Männer unsichere Blicke zu.
    »Bleibt stehen!«, rief Lord Robert, während er vor den Männern auf und ab ritt und den übrigen Lords Zeichen gab, die sich mit ihren Männern und ihren Fahnen zu uns gesellt hatten. »Bleibt zurück!«
    Ich bemerkte, dass ich mein Schwert immer noch in der Hand hielt, und steckte es wieder in die Scheide, während ich mich unter den anderen Männern Roberts umschaute, um zu sehen, ob ich irgendwelche Gesichter wiedererkannte. Der Earl hatte fast einhundert Ritter in seinen
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