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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt
Autoren: Sarah Rees Brennan
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Alarmglocken als Warnung vor einem Angriff läuten, Matthias und seine Flötenspieler spielten Musik, die alle in Kampfstimmung versetzte, und Carl vom Waffenstand warf dem ersten der anstürmenden Magier eine Axt an den Kopf.
    Sin und Nick mussten ganz still stehen bleiben. Wenn sie sich bewegten, konnten sie die Linien durchbrechen, sie verließen womöglich die Kreise, und das bedeutete, dass der Dämon ihnen ihre Talismane entreißen konnte. Und das bedeutete, besessen zu werden, und das war schlimmer als der Tod.
    Sie waren vollkommen schutzlos.
    Â»Hast du Angst, schöne Tänzerin?«, flüsterte der Dämon Anzu in ihr Ohr. »Willst du nicht lieber davonlaufen?«
    Â»Ich entlasse dich«, sagte Alan kühl, als wäre nichts geschehen. Der Zorn des Dämons ballte sich wie eine Faust um Sins Herz, während sein Feuer zu verblassen begann.
    Sie hob das Kinn und ignorierte ihn. Zu wissen, wann man still stehen musste, gehörte zum Tanz dazu.
    Der Dämon verschwand, das Feuer brannte nieder. Bald konnte man den Kreis durchbrechen.
    Sie konnte nur drei Magier erkennen, aber diese drei drangen wie eine Speerspitze auf den Markt vor, ihre Dämonen schufen ihnen einen Pfad, und aus ihren Händen schossen Blitze und Dunkelheit. Sie liefen die Pier entlang, und mit blankem Entsetzen begriff Sin plötzlich, dass sie direkt auf Nick zukamen.
    Der Kreis konnte nicht rechtzeitig durchbrochen werden.
    Plötzlich erklang der scharfe Knall einer Pistole und der Kopf des vordersten Mannes schien zu explodieren. Heiß spritzte Sin das Blut ins Gesicht. Ein weiterer Schuss erklang und ein Messer blitzte in der Nacht auf. Sin wagte nicht einmal zu zittern.
    Dann lagen nur drei tote Männer zwischen Alan Ryves und seinem Bruder.
    Alan trat über sie hinweg, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen, eine Pistole in der einen und ein blutiges Messer in der anderen Hand.
    Â»Alles in Ordnung, Nick?«, fragte er und zog mit der Hand, in der er das Messer hielt, Nick den Sprechzauber vom Hals, sodass die Kette zerriss, damit Nick antworten konnte.
    Sein Bruder nickte schweigend. Er hatte sich nicht gerührt und sah nicht im Mindesten überrascht aus.
    Sobald sich Alan davon überzeugt hatte, senkte er das Messer und blickte über die Schulter auf die Leichen, die hinter ihm lagen. Offensichtlich wurde ihm erst jetzt richtig bewusst, dass er in weniger als einer Minute drei Menschen getötet hatte, und er sah ein wenig erschrocken und traurig drein.
    Das war der Grund, warum Sin keine Pistolen mochte. Abgesehen von der Tatsache, dass sie bei Magiern nicht immer wirkten, war ihre Anwendung zu einfach. Man hatte keine richtiges, stoffliches Gefühl für das, was man tat, wenn man sie benutzte.
    Sie bevorzugte Messer. Und als das Feuer ganz niedergebrannt war, trat sie aus ihrem Kreis und zog ihr eigenes Messer, obwohl es keine weitere Bedrohung mehr gab.
    Gut, dass es nicht mehr Magier gewesen waren und dass sie so schnell ausgeschaltet wurden, dass der Markt weitergeführt werden konnte. Aber das Blut pochte in ihren Adern, und ihr Herz hämmerte so wild in ihrer Brust, als wolle es ausbrechen.
    Eigentlich hatte sie bleiben wollen, um Mama bei ihrem ersten Tanz zuzusehen.
    Doch als Nick ihren Blick auffing und sich abwandte, folgte sie ihm.
    Am Wasser war es dunkel und kühl, unter ihren Füßen knackten weiße Muscheln im Sand. Sin ging auf das Ufer zu, wo sich die Wellen in Schaumkaskaden übermütig auf den Sand warfen, und sah sich um, konnte jedoch keine Spur von Nick entdecken.
    Sie ging am Ufer entlang, die Lichter des Marktes im Rücken. Sie wartete, bis sich die im Mondschein eisig glitzernde Wasseroberfläche teilte.
    Nick strich sich das schwarze Haar zurück, das nass und glatt war wie Seehundfell, und lächelte sie an. Er hätte auch winken können. Die Kanten in seinem Gesicht wirkten schärfer denn je, seine Schultern waren weiß und nass, und alle Körperflächen wurden vom Mondlicht glänzend hervorgehoben.
    Sie ging in die Brandung und er kam ihr daraus entgegen: Das Wasser im Kanal war selbst im August kalt. Er eilte ihr entgegen, um sie im flachen Wasser zu treffen, doch sie schritt bis zur Hüfte hinein, um sich den Schweiß von der Haut und alle Müdigkeit aus ihren Muskeln zu waschen und nur noch einen süßen Schmerz im ganzen Körper zu verspüren.
    Sie streckte die Hand aus und ließ
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