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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt
Autoren: Sarah Rees Brennan
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gewesen. Außerdem bezahlte er gerade viel mehr für ein deutsches Buch über Hexen, als es wert war.
    Â»Willkommen auf dem Markt«, sagte Sin.
    Als er herumwirbelte, hatte sie sich bereits so hingestellt, dass sich die Feenlichter in ihren roten Haarsträhnen fingen und sich auf ihrem Gesicht Schatten und ein langsames, scharlachrotes Lächeln ausbreiteten.
    Es war fast so wie bei ihrer Mutter, die die Kristallkugeln am Stand so aufstellte, dass sie sich im besten Licht zeigten. Sin war zwar nicht käuflich, aber es konnte nicht schaden, wenn die Touristen glaubten, sie wäre es.
    Der Mann zögerte sichtlich, dann schluckte er.
    Â»Ich bin nicht zum ersten Mal hier.«
    Â»Oh«, sagte Sin. »Das sehe ich.«
    Â»Schon möglich«, erwiderte der Mann und ließ seinen Blick über Sins bunte Kleider und die glänzende Haut schweifen. »Bist du eine der Attraktionen?«
    Â»Ich bin die Hauptattraktion«, behauptete Sin. »Folge der Musik, wenn sie anfängt, dann kannst du mich tanzen sehen.«
    Ein Gefühl des Triumphs überkam sie, als er einen Schritt auf sie zu machte. Sie hatte ihn wie einen Fisch am Haken.
    Â»Und was machst du jetzt gerade?«, fragte er.
    Â»Sie ist gerade dabei, minderjährig zu sein«, warf die lästigste Stimme der Welt ein.
    Sie sahen sich zum Bücherstand um, an den Alan Ryves sein kaputtes Bein lehnte, ein Buch in der Hand und den üblichen selbstgerechten Ausdruck im Gesicht.
    Â»Also sollten Sie vielleicht jetzt lieber gehen«, fuhr er mit seiner sanften Stimme fort, mit der er auf dem Markt herumlief und alle alten Tanten bezirzte. Was für ein netter Junge, war ihre einhellige Meinung.
    Nette Jungen waren so nervig.
    Â»Ã„h, ja, dass wollte ich sowieso gerade«, sagte der Tourist, trat zurück und verschwand in der Menge.
    Alan lächelte sie an, als erwarte er Dank dafür, dass er ihr Publikum vergrault hatte. Als hätte er ihr etwas Gutes getan und erwartet, dass sie sich darüber freute. Auch über seinem Kopf schwebten Feenlichter, ließen seine Brillengläser funkeln und sein rotes Haar schien Feuer zu fangen. Er sah noch lächerlicher aus als sonst.
    Dazu trug er ein T-Shirt mit dem Aufdruck »I get my fun between the covers« und einem Buch.
    Â»Hi Cynthia«, sagte er.
    Â»Was ist los mit dir?«, wollte sie wissen. »Abgesehen vom Offensichtlichen?«
    Alans Lächeln erstarrte und Sin biss sich auf die Lippe, als sie erkannte, was er glauben musste. Sie hatte nicht daran gedacht – nun, sie hatte es natürlich, es war ja auch schwer zu übersehen –, aber sie hatte nicht beabsichtigt, ihn glauben zu lassen, sie würde über sein lahmes Bein reden.
    Sie hatte allerdings auch keine Lust, vor dem ach so heiligen Ryves-Bruder das Gesicht zu verlieren, also lachte sie nur spöttisch und wandte sich demonstrativ ab, um sich den Rest des Marktes anzusehen.
    Es gab so vieles zu sehen, was mehr Aufmerksamkeit verdiente als Alan.
    Eines davon war ihre kleine Schwester Lydie, die Trish auf dem Arm vorbeitrug. Am Tag vor dem Markt machte Trish Fieberwein, aber abends bot sie sich gerne freiwillig als Babysitterin an.
    Â»Hallo Lydie«, sagte Sin und hauchte einen Kuss auf die goldenen Locken an ihrer Schläfe. Doch Lydie sah an ihr vorbei und streckte die Arme nach Alan aus.
    Â»Hallo Süße«, begrüßte Alan sie mit honigweicher Stimme. Lydie streckte fragend und verlangend die Arme aus, und Alan lehnte sich an den Stand, um sie zu halten.
    Sin musste wegsehen, als er schwankte.
    Â»Du wirkst unwiderstehlich auf Frauen, Alan«, bemerkte sie. »Nur schade, dass dein Charme nur bei Frauen über fünfzig und unter fünf wirkt.«
    Â»Ich Ärmster«, entgegnete Alan. »Da habe ich wohl knapp die Chance verpasst, dich zu bezaubern. Du bist jetzt wie alt? Sieben oder so?«
    Er sah sie zufrieden an, wie ein Junge, der gerade mal drei Jahre älter war als sie selbst. Sin verdrehte die Augen.
    Â»Ich bin genauso alt wie dein Bruder«, stellte sie fest. »Und der sieht mir heute ziemlich erwachsen aus.«
    Plötzlich veränderte sich Alans Haltung und Sin erkannte, dass es anscheinend wenigstens einen Ryves-Bruder gab, dem bei Nicks Verwandlung nicht ganz wohl war. Auf seinem T-Shirt hätte auch stehen können Mein Bruder ist Knastfutter, das macht mir Sorgen .
    Sin lächelte, erfüllt von prächtiger und
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