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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt
Autoren: Vampira VA
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noch nachzuverfolgen gewesen wäre, hätte jemand dieses Duell in den Lüften hoch über Mayab beobachtet.
    Die wirkliche Entfernung, die Landru noch zurückzulegen hatte, war für Lilith nicht abzuschätzen. Ihr fehlten die Anhaltspunkte -zum einen; zum anderen war sie außerstande, genügend Aufmerksamkeit darauf zu verwenden. Die Abstimmung ihrer Schwingenschläge erforderte ihre ganze Konzentration.
    Schon konnte sie den Wind spüren, den Landrus Flügel verursachten. Lilith streckte ihren pelzigen Leib, trieb sich zu noch schnellerem Flug.
    Wieder flammte das Gewölbe, die Haut der Blase, in der Mayab steckte, auf, gleißender als zuvor, geradezu blendend hell.
    Für den Bruchteil einer Sekunde war Lilith nahezu blind. Nur noch Licht war um sie her, brannte eisig auf ihren Flughäuten und fuhr beißend durch ihren borstigen Pelz.
    Und dann war das Gewölbe heran!
    Tatsächlich heran - nähergekommen. Ein Stück niedergestürzt. So weit, daß Landru es berührte - - und darin verschwand!
    Für Lilith sah es aus, als wäre ein Stein in ein stehendes Wasser geworfen worden. Die Stelle, an der Landru ins Gewölbe eingetaucht war, leuchtete in strahlendem Purpur auf, und von diesem Punkt liefen kreisförmige Wellen weg, deren Strahlen abnahm, je größer sie wurden. Bis sie sich vollends verloren.
    Dieser Beobachtung widmete Lilith jedoch nicht mehr als eine Zehntelsekunde.
    Sie mußte sich darauf konzentrieren, das Gewölbe nunmehr nicht selbst zu berühren. Denn sie wußte, was dann passieren würde -hatte es schon einmal erlebt: Berührte ein Wesen, das keinen »Schlüssel« zu Passage besaß, die Barriere, wurde es von deren Magie fortgeschleudert, an einen beliebigen Punkt Mayabs. Und dieses Ziel konnte buchstäblich überall innerhalb der Grenzen der Hermeti-schen Stadt liegen - auch metertief unter der Erde beispielsweise .
    Lilith spreizte die Flügel. Ihre Geschwindigkeit verlangsamte sich augenblicklich.
    Und sie hätte es geschafft -
    - wäre das Gewölbe nicht in genau diesem Augenblick ein weiteres Stück niedergestürzt! Um eine Winzigkeit nur. Aber doch weit genug, um Lilith zu berühren.
    Magie entlud sich auf eine Weise, die sich mit Sinnen nicht nachvollziehen ließ - - und riß Lilith fort!
    Irgendwohin.
    *
    Nona schaute nicht zurück. Nur nach vorne.
    Im buchstäblichen wie auch im übertragenen Sinn.
    Die Vergangenheit, die jüngste jedenfalls, interessierte sie nicht länger. Landrus perfider Plan, Mayab - all das wollte und würde sie aus ihrem Gedächtnis streichen.
    Nur die Zukunft zählte noch für die Wölfin. Ihr strebte sie mit raumgreifenden Schritten zu. Sie würde beginnen in dem Moment, da sie die Grenze der Hermetischen Stadt hinter sich gelassen hatte.
    Die Grenze .
    Nona schauderte unwillkürlich, als sie daran dachte und in der Folge den Blick hob, um den Wall um Mayab ins Auge zu fassen. Er mochte noch annähernd einen Kilometer entfernt liegen - trotzdem war er näher, als er es hätte sein dürfen!
    Wie in einer Würgeschlinge mußte Mayab all die Jahrhunderte in seinem Griff gelegen haben. Und nun zog diese Schlinge sich enger Jedes Wort, das Landru Nona darüber verraten hatte, entsprach offensichtlich der Wahrheit - so unmöglich, ungeheuerlich es auch war.
    Landru .
    Hatte sie ihn verloren? Nona schüttelte den Kopf, als müsse sie jemandem auf die selbstgestellte Frage antworten.
    Sie lächelte.
    Nein, verloren hatte sie Landru sicher nicht. Ihre Wege hatten sich in der Vergangenheit oft für Jahre getrennt, und doch waren sie einander immer wieder begegnet und so vertraut miteinander umgegangen, als wäre nicht mehr als ein Tag vergangen seit ihrem Ab -schied.
    Es hatte viele Abschiede gegeben in jenem halben Jahrtausend seit ihrem Kennenlernen. Viele waren bitter gewesen, manche hatten sie im Streit genommen. Aber nie hatte ein Streit die Zeit überdauert. Die Jahre hatten jede Auseinandersetzung vergessen gemacht - und die Leidenschaft füreinander geschürt.
    So würde es auch diesmal sein.
    Wenn es Landru gelang, aus Mayab zu entkommen ...
    Jetzt warf Nona doch einen Blick zurück. Doch weder von Landru noch von Lilith entdeckte sie auch nur den Hauch einer Spur.
    Beide schienen wie vom Erdboden verschluckt.
    Und als reagiere der Boden unter Nona auf ihre Gedanken, durchlief ihn just in diesem Augenblick ein dumpfes Vibrieren und Grollen, als wolle er zeigen, daß er sehr wohl willens und imstande wäre, jemanden zu verschlingen .
    Nona schlang die Arme fester um
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