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Der Orden des Blutes (German Edition)

Der Orden des Blutes (German Edition)

Titel: Der Orden des Blutes (German Edition)
Autoren: Thomas Mattner
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Gehörsinn durch das Blut Accilias etwas geschärft wurde. Er konnte deutlich das schnell pochende Herz Ghaens hören, das kontrollierte Atmen seines Soldaten und das Tropfen des Blutes auf dem steinernen Boden. Rasch zog er den Dolch aus ihrem Leib und legte ihn sanft auf die nahe Kommode. Accilias Körper fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden. "Ghaen, komm zu mir. Du sollst deine Belohnung erhalten." Frischen Mutes, bar jeglichen Zitterns und Unsicherheit, trat Ghaen auf den mit Blutspritzern bedeckten Mor Gartai zu und blieb zwei Schritt von ihm entfernt stehen. Langsam wandte er sich wieder Ghaen zu, "Diesmal hattest du recht. In Accilias Blut floss tatsächlich etwas von der Essenz der toten Götter." Ein zufriedenes, selbstbewusstes Lächeln stahl sich auf Ghaens Gesicht.
    "Aber es war nicht das des Tyros, sondern das Samarans, des Gottes der Jagd. Du hast mich heute zum letzten Mal enttäuscht". Bevor Ghaen realisierte was Geschah, zog Mor Gartai mit einer fließenden Bewegung sein elegantes Langschwert und stieß es ihm in die Brust. Mit einem nassen Geräusch des befreiten Blutes zog er das Schwert heraus und ohne dem sterbenden Ghaen eines Blickes zu würdigen sah er zu dem Soldaten.
    "Wie lautet dein Name Soldat?" "Drakal, mein Herr".
Zumindest konnte dieser Drakal sich
beherrschen dachte Mor Gartai kurz bevor er weitersprach. "Du ersetzt ab jetzt Ghaen und übernimmst seine Aufgaben. Ich brauche ein Opfer, das Tyros Blut in sich trägt. Enttäusche mich nicht wie er es getan hat." Ohne weitere Worte zu verlieren verließ Mor Gartai den blutbedeckten Raum, indem sich Drakal fragte, wie er diese Aufgabe lösen sollte. Denn schließlich war der letzte Erbe von Tyros vor über 100 Jahren gestorben.
     

Kapitel 1 - Der Orden des Blutes
     
     
    Der alte Wachturm von Kaltor'Shy. Wie eine dunkle nach oben geöffnete Hand erstreckt sich der basaltene Turm beinahe 30 Schritt in die Höhe. Umgeben von einem runden sechs Schritt hohen Wall war er einst ein gut befestigter Außenposten Vestassars. Heute war er zum Großteil verfallen, wusste Vorden.
Warum nur hier
?
Warum musste der Rat ausgerechnet hier das von ihm verlangte Treffen anberaumen
. Vorden seufzte kurz.
Natürlich war es nur eine kleine Revanche für seine Bestimmtheit. Sie mussten endlich handeln, um das Zepter nicht gänzlich aus der Hand zu geben
. Aber wie er sich eingestehen musste, hatten sie zumindest etwas Erfolg mit ihrem Handeln. Seine alten Knochen schmerzten bereits von dem Aufstieg und er sehnte sich nach einem heißen Met.
Genug gejammert
, schalt er sich selbst,
heute ist die letzte Gelegenheit, den Rat zu überzeugen und diese werde ich nutzen
.
Selbst wenn die Narren sich nicht überzeugen lassen, werde ich sie zum Handeln zwingen
. Langsamen, sicheren Schrittes setze er seinen Weg in Richtung des alten, massiven Tores fort.
    "Da ist er" erklang Baeltars Stimme. "Ich hatte gehofft, dass er von seinem Vorhaben ablässt". Von der Spitze des Wachturms herab betrachtete Baeltar, ein alter Ritter des Ordens, den herannahenden Vorden. Vorden war alt geworden, aber er trug die dunkle Robe des Ordens immer noch mit Stolz und ging aufrechten Schrittes auf das Tor zu. Selbst von hier oben konnte der alte Ritter dank der Macht seines Blutes alle Details noch immer genau erkennen. Die grauen, kurzen Haare. Den fein gepflegten kurzen Bart und auch die stahlgrauen, willensstarken Augen, die Vordens Gesicht dominierten. Unter der dunklen, burgunderfarbenen Robe zeichnete sich leicht das schwere Kettenhemd und seine immer noch gut trainierte Gestalt ab. Nicht zu übersehen war dagegen das große zweihändige Schwert, das er auf dem Rücken trug.
    "Das wird heute eine schwierige Angelegenheit", erklang die junge Stimme Alerans. Aleran trat neben den alten Ordensmann. Er war vielleicht Anfang 20 und sein jungenhaftes Gesicht zeigte noch keine Kampfesspuren. Auch er trug die dunkle burgunderfarbene Robe des Ordens, war aber unbewaffnet und ungerüstet. "Der Rat wird sich hinter euch stellen und sein Anliegen abschmettern, Meister", fügte er in respektvollem Ton hinzu. "So einfach wie du dir das vorstellst, Aleran, wird das heute nicht werden. Selbst wenn der Rat sein Anliegen erneut ablehnt, wird es eine Spaltung des Ordens geben. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass er auf eigene Faust handeln wird." Baeltar stützte sich auf die Brüstung des Turms.
    "Und Einige werden ihn unterstützen". Empört brauste Aleran auf. "Er wird nicht gegen eure
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