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Der Mörder mit der Spritze

Der Mörder mit der Spritze

Titel: Der Mörder mit der Spritze
Autoren: Carter Brown
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man
sechs Leute in einen Austin Healey quetschen kann — eigentlich glaube ich es
immer noch nicht — aber irgendwie kamen wir zum Camp.
    Das Fest fing sofort nach
unserer Ankunft an und hörte, soviel ich weiß, niemals auf. Nach ungefähr sechs
Stunden beschloß ich, mich wegzuschleichen, nachdem ich mit Calvin ins Reine
gekommen war.
    Überraschenderweise war sie
sofort bereit, mit mir über das Geld zu reden.
    »Ich habe es noch keinem
gesagt«, meinte sie und schaute mich traurig an. Irgendwie schien ihr Blick
wieder mehr mit der Erde verbunden zu sein. »Aber ich gehe weg. Mir ist klar
geworden, daß meine Zeit nur ein Ausdruck der Rebellion gegen meine Familie
war. Ich habe meine Religion dazu benutzt, der wirklichen Welt aus dem Weg zu
gehen, indem ich mir sagte, daß ich auf einer höheren Ebene existierte. Ich
hatte Angst, etwas aus meinem Leben zu machen .«
    »Wer hat dich denn im Gefängnis
in die Mangel genommen ?« sagte ich erstickt und
schaute sie ungläubig an. »Doch nicht etwa Sergeant Brown? Oder war das alles
wieder eine Erleuchtung ?«
    »Ja, so ungefähr«, grinste sie.
»Jetzt nehme ich das Geld, gehe zurück aufs College und studiere Kunst und Philosophie,
um später mal Lehrerin oder Schriftstellerin zu werden .«
    »Sehr schön«, sagte ich
erleichtert.
    »Vielen Dank. Du hast dir
meinetwegen eine Menge Sorgen gemacht«, sagte sie leise.
    Ich küßte sie leicht auf die
Wange, gab ihr hundert Dollar in bar und sagte ihr, daß wir uns bei der
Verhandlung wiedersehen würden. Dann machte ich, daß ich wegkam.
    Ich trat gerade auf der kleinen
Anhöhe über dem Camp aus dem Wald, als ich merkte, daß jemand mir folgte. Ich
machte mir keine Sorgen mehr, daß jemand plötzlich aus dem Hinterhalt mit einer
Spritze auf mich losgehen könnte, aber es ist trotzdem unangenehm, wenn man in
dunkler Nacht mitten in der Wildnis plötzlich Fußtritte hört.
    »Wer ist da ?« krächzte ich. »Verdammt noch mal, komm ’raus, oder ich erschieße dich und sage
den Bullen, ich hätte gedacht, es sie ein Luchs !«
    »He! Mach das bloß nicht !« piepste eine Mädchenstimme. »Ich bin harmlos .«
    Eine Gestalt löste sich aus der
Dunkelheit und kam näher. Es war Rücksitz.
    »Ich weiß nicht, wie ich dazu
komme, aber ich habe so das Gefühl, als hättest du mich verfolgt«, sagte ich.
    »Ich habe dich nicht verfolgt«,
murmelte sie. »Ich habe dich gejagt .«
    »Und was könntest du wohl mit
mir vorhaben?« fragte ich unschuldig.
    »Wenn du es nicht schon weißt —
wie kann ich es dir wohl klarmachen ?«
    Sie kam langsam auf mich zu,
bis sie kaum mehr als einen halben Meter von mir weg war; dabei wandte sie den
Blick nicht von mir, starrte mich an wie eine Kobra, fasziniert von einer
eigenartigen Musik jenseits des menschlichen Hörvermögens.
    Jetzt fiel mir auf, daß sie
sich umgezogen hatte. Die abgewetzten Jeans waren verschwunden. Sie hatte ein
kurzes Kleid angezogen, das sie in ihrem Rucksack im Camp aufbewahrt haben
mußte. Es war eng und betonte ihre Hüften und Brüste. Unter dem Saum konnte ich
rosa Höschen mit weißen Spitzen aufblitzen sehen, als sie die Hände über den
Kopf hob und sich langsam vor mir im Kreis drehte.
    »Ich habe mich extra für dich
umgezogen«, schmollte sie. »Aber als ich dich suchen wollte, warst du weg. Und
du hast mir noch nicht einmal einen Abschiedskuß gegeben .«
    »Ich habe mich an deinen
letzten Kuß erinnert, da habe ich Angst bekommen, daß du mich überhaupt nicht
mehr losläßt .«
    »Tja, aber jetzt habe ich dich
gefangen. Was willst du da machen .«
    »Ich müßte eigentlich schlafen
gehen«, sagte ich zweifelnd.
    »Im Freien schlafen ist viel
gesünder als in einem muffigen Hotelzimmer«, sagte sie lieb, während ihr das
Kleid über Schultern und Schenkel rutschte.
    Jetzt wußte ich, weshalb sie
die Arme gehoben hatte — um den Verschluß ihres
Kleides aufzumachen. Und ich hatte gedacht, sie wollte sich nur am Rücken
kratzen.
    »Frierst du nicht«, sagte ich rauh und starrte die rosa Spitzen ihrer Brüste an, die sie
mir entgegenreckte. Eigentlich nicht überraschend, dachte ich — welche richtige
Hippiedame trägt schon einen BH, besonders, wenn sie ihn ganz offensichtlich
nicht nötig hat?
    »Ein bißchen«, flüsterte sie.
»Aber ich verlasse mich darauf, daß du mich aufwärmst, Herr Anwalt .«
    »Sag doch Randy zu mir .«
    »Das tue ich nachher«, sagte
sie. »Vielleicht.«
    Ich zog mich aus, und sie stieg
schamhaft aus ihrem Höschen und hängte
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