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Der Mörder mit der Spritze

Der Mörder mit der Spritze

Titel: Der Mörder mit der Spritze
Autoren: Carter Brown
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geben würdest .«
    »Klar. Vielleicht bist du aber
nicht der Typ, dem ich ein Mädchen vorstelle. Vielleicht ist sie von zu Hause
abgehauen, und ihre Alten haben dich geschickt, damit du sie zurückschleppst.
Vielleicht bist du auch ein Bulle, der uns auschecken will. Vielleicht bist du
links !« Jetzt stand er so dicht vor mir, daß ich das dichte Fell auf seiner Brust sehen
und seinen heißen Atem im Gesicht spüren konnte.
    »Vielleicht sollten wir ihn
filzen, wenn er von den Bullen ist !«
    »Klar, soll er doch einfach
mitmachen !«
    »Hm, der sieht schön stark aus.
Darf ich ihn ausziehen ?«
    Die letzte Stimme war leise und
bei der tosenden Musik kaum hörbar. Hören konnte ich sie eigentlich nur, weil
der Mund wenige Zentimeter von meinem Ohr entfernt war.
    Ich drehte mich um und schaute
in ein Paar sinnliche Augen, die von innen heraus zu leuchten schienen. Sie war
groß, fast so groß wie ich — sagen wir, einsachtzig .
Sie war nackt wie Harry. Ich stand nahe genug, um das festzustellen. Sie war
schlank, hatte lange Beine, einen flachen Bauch, schmale Hüften und runde
Brüste, so hart und fest, daß man meinte, schon mit einem Finger einen blauen Fleck
machen zu können.
    »Ich bin Rechtsanwalt«,
wiederholt ich verzweifelt. »Und ich suche ein Mädchen, das in einem Testament
bedacht worden ist. Sie ist von zu Hause weggelaufen, aber ich bin nicht hier,
um sie zurückzuholen — sie ist alt genug, um selbst auf sich aufzupassen. Ich
wollte ihr nur Geld bringen. Wie wär’s, wenn ihr mir sagt, wo sie ist und mir
meine Kleider laßt ?«
    »Wir wollen dir deine Kleider
nicht wegnehmen«, hauchte die verführerische Stimme in mein Ohr. »Du bekommst
sie wieder zurück .«
    »Danke«, murmelte ich. »Aber
ich werde ganz flipprig , wenn meine Hose zerknittert
ist .«
    »Armer Liebling. Voll bis
obenhin mit spießigen Ideen.« Ihr Arm glitt über meine Brust, ihre Finger
machten sich an meinem Kragenknopf zu schaffen. »Macht nichts. Wir sind ganz
vorsichtig. Ich verspreche dir sogar, daß keine Falte in deine abscheuliche
blaue Hose kommt. Deine Mami merkt bestimmt nicht, daß du sie ausgehabt hast .«
    »Du bist ja so besorgt und
aufmerksam«, sagte ich schwach und schaute zu, wie sie geschickt die Knöpfe
durch die Knopflöcher schnippte. Als sie an meinem Gürtel angelangt war,
versuchte ich, nach ihrer Hand zu greifen, verfehlte sie aber irgendwie und
streifte mit den Fingern über eine ihrer Brüste. Sie war so hart und fest wie
sie aussah, und als ich sie unwillkürlich drückte, hoffte ich, mich mit meiner
Blaue-Flecken-Prognose geirrt zu haben.
    »Na schön, ich glaube dir, daß
du sauber bist«, brummte Harry neben mir. »Ihr müßt noch lernen, daß es nicht
gut ist, wenn man von einem Ding zum anderen hetzt. Wozu auch, es passiert doch
jetzt und hier. In diesem Augenblick.«
    Meine Hose fiel zu Boden, und
sie bückte sich, um sie aufzuheben, mit einem spöttischen Blick zu bedenken und
sie dann zusammen mit meinem Hemd im hohen Bogen in die Finsternis zu schleudern.
Mir wurde langsam klar, daß sie mich mit ihrem Versprechen, meine Hose sorgsam
zu behandeln, nur hochnehmen wollte. Aber was machten schon ein paar Falten?
Die Hauptsache war, ich fand Sandra Stilwell — und wenn ich mich dazu ausziehen
mußte, was konnte das schon schaden? Es konnte ja auch sein, daß sie hier im
Hause war; wenn nicht, dann würde irgendwer weiterhelfen können. Immerhin hatte
ihre Mutter mir diese Adresse gegeben — und ihre Mutter schien eine sehr
respektable Frau zu sein. Auf die Tatsache, daß sie annahm, ihre Tochter wohnte
bei netten und ordentlichen Freundinnen, kam es im Augenblick nicht so sehr an.
    »Dann komm mal rein und laß dir
die anderen Mädchen zeigen«, flüsterte die hochgewachsene Brünette kehlig und zog mich am Arm.
    »Ich bin dir ja noch nicht mal
vorgestellt worden«, wehrte ich schwach ab, während sie mich in die Mitte des
Raums zog.
    »Namen sind unwichtig«, rief
sie. »Es kommt auf das an, was du tust .«
    »Und ich möchte wetten, daß du
allerhand tun kannst und zu tun hast«, stimmte ich zu und erkannte in diesem
Augenblick, daß mir wohl nichts anderes übrig blieb, als mich meinen niederen
Trieben hinzugeben.
    Als das Mädchen mich zu Boden
zog, spürte ich, wie andere Körper sich um mich scharten.
    »Wer gesagt hat, drei im Bett
ist einer zuviel , war offensichtlich ein Spießer«,
stellte ich resigniert fest und wehrte mich gegen die Vorstellung, den
dreihundert unersättlichen
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