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Der Mörder mit der Spritze

Der Mörder mit der Spritze

Titel: Der Mörder mit der Spritze
Autoren: Carter Brown
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Mädchen tut, das nicht zugeben will, daß es noch Jungfrau ist .«
    Mir sackte plötzlich der Magen
weg, als hätte jemand einen Stein in den Teich aus Bourbon geworfen. »Soll das
heißen, daß Ihr Vater recht hat? Er hat es fertiggebracht, Sie die ganze Zeit
zu schützen ?«
    »Und wie! Das schlimmste ist,
eine ganze Zeitlang habe ich seine Geschichten sogar geglaubt, von wegen
Keuschheit ist eine Tugend und so weiter. Aber jetzt sehe ich, daß das nur
Geschwätz für kleine Mädchen ist. Das einzige Problem ist, den richtigen Mann
zu finden .«
    »Ja, sicher«, murmelte ich und
trank mein Glas aus. »Es ist sehr wichtig, den richtigen Mann zu finden. An wen
haben Sie denn so gedacht ?«
    »An Sie.«
    »Kann ich noch einen haben ?« Ich reichte ihr mein Glas. »Es kann ruhig ein Dreifacher
sein .«
    »Oh, Randy, Sie brauchen doch
keinen Drink mehr, oder ?« Sie stellte die beiden
Gläser auf den Boden und lehnte den Kopf an meine Schulter.
    »Du hast recht, Kindchen«,
sagte ich so unbeteiligt wie möglich. »Das einzige wirkliche Problem für eine
Frau ist, wann sie sich emotional binden soll. Das ist auch mein Problem. Es
betrifft jeden .«
    »Ich habe meine Probleme gelöst .«
    »Nein. Ich bin nicht der
richtige .«
    Sie fuhr hoch. »Randy! Warum
nicht?«
    »Erstens, ich bin gegen
Jungfrauen allergisch. Manchmal juckt es mich noch wochenlang danach .«
    Sie lachte, als hätte ich einen
Witz gemacht. »Wovon redest du eigentlich? Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.
Ich verlange ja gar nicht, daß du mich heiratest. Ich will nur, daß du mit mir
schläfst, mehr nicht .«
    »Wenn man mit einer Jungfrau
schläft, nimmt das immer ein böses Ende«, sagte ich und stand auf, um mir
selber einen Drink zu machen. »Entweder liebt sie dich nachher, oder sie haßt
dich. Lassen wir es so, wie es ist, okay ?«
    »Du Biest !« rief sie unglücklich. »Ich will doch nur, daß mich jemand zur Frau macht, und
dir fällt nichts anderes ein als meine Jungfräulichkeit... Als wäre das eine
Aktie oder so .«
    »Man kann nicht über nacht zur Frau werden«, sagte ich und nahm einen großen
Schluck Bourbon. Pur. »Jungfrauen meinen immer, das ginge so einfach .«
    Ich schaute auf die Uhr. Es war
zehn vor neun.

11
     
    Ich wollte Ronda gerade bitten,
bei der Polizei nachzufragen, ob ihre Eltern schon fortgegangen seien, als die
Tür sich öffnete und die drei hereinkamen.
    »Mutter !« rief Ronda. Sie rannte durchs Zimmer und fiel ihrer Mutter um den Hals, fing an
zu schluchzen, ließ ihren Gefühlen, die sie so lange zurückgehalten hatte,
freien Lauf.
    Cecil Holloway und sein Sohn
Richard kamen auf mich zu.
    »Was wollen Sie hier, Roberts ?« bellte Holloway. »Sie sind in diesem Haus nicht
willkommen. Ich nehme an, Sie haben Ronda auf Ihre Art erzählt, was Charles zugestoßen
ist. Und nachdem Sie ihr nun den schlechtesten Dienst erwiesen haben, können
Sie gehen, sofort !«
    Ich wollte gerade mit ihm zu
streiten anfangen, als Richard unterbrach.
    »Vater, warum fragen wir Mr.
Roberts nicht, was er von uns will ?« sagte er leise.
Richard schien überhaupt nicht nervös zu sein, und er sah seinen Vater beim
Reden noch nicht einmal an.
    Holloway runzelte die Stirn.
»Na schön, Roberts, dann lassen Sie mal los, was Sie auf dem Herzen haben. Aber
ich warne Sie, wenn Sie wieder versuchen, meine Familie mit Schmutz zu
bewerfen, werden Sie büßen, dafür werden Richard und ich sorgen .«
    »Zwei gegen einen, aber das ist
wohl die Methode, die ein Hintertreppen-Geschäftsmann wie Sie bevorzugt. Kein
Risiko — und ein Riesenprofit.«
    »Ihre Beleidigungen höre ich
überhaupt nicht. Wenn Sie etwas zu sagen haben, dann heraus damit, und zwar
schnell .«
    »Ich hatte gehofft, daß Carlotti alias Matthews noch hier sein würde«, sagte ich.
»Aber ich nehme an, er konnte in Ruhe wieder nach Hause fahren, nachdem er hier
alles in Ordnung gebracht hatte .«
    »Was soll das heißen, Randy?
Was hat Mr. Matthews in Ordnung gebracht ?« Ronda
starrte mich mit kalkweißem Gesicht an. Sie schaute von mir zu ihrer Mutter,
aber Mrs. Holloway starrte hölzern geradeaus, auf
einen Punkt zwischen ihrem Mann und mir, als würde sie nicht mal zuhören.
    »Er hat die Filiale seines
Geschäfts hier geschlossen«, sagte ich. »Das war der Zweck seines Besuchs — er
mußte dafür sorgen, daß alle Fäden, die zu ihm als dem großen Rauschgifthändler
führten, abgeschnitten wurden, weil er wußte, daß das FBI Beweise gegen ihn
sammelte. Er
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