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Der Maskenball

Der Maskenball

Titel: Der Maskenball
Autoren: Lynne Graham
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machte ihr überhaupt nichts aus, denn so wirkte er viel menschlicher. "Glauben Sie mir, Sie werden heute Abend genug Aufsehen erregen. Sie sehen sehr gut aus..."
    "Tatsächlich?" meinte er ausdruckslos.
    "Ach kommen Sie, keine falsche Bescheidenheit. Ich wette, Sie haben schon als Baby die Herzen aller Frauen gebrochen."
    "Sie sind sehr offen."
    "In den Klamotten sehen Sie wie ein Filmstar aus", plapperte sie weiter. "Glauben Sie, Sie könnten heute Abend so tun, als wären Sie scharf auf mich? Nein, sagen Sie nichts", fügte sie hinzu und lachte verlegen. "Es ist nur so, dass Margo und Nina es sofort merken, wenn etwas faul ist, und einen Mann wie Sie werden sie nicht erwarten."
    "Was erwarten sie denn?"
    "Einen ganz normalen, langweiligen Mann, der in einer Bank arbeitet."
    "Wie kommen Sie darauf, dass Banker langweilig sind?"
    "Jedes Mal, wenn ich das Büro des Filialleiters meiner Bank betrete, tut er so, als wollte ich ihn bestehlen. Der Mann ist so ein Pessimist", fuhr Darcy fort, erleichtert darüber, dass er auf ihre Frage nicht näher eingegangen war. Es war so peinlich, einen Mann darum bitten zu müssen, eine solche Show
    abzuziehen! "Wenn er mir sagt, um wie viel ich mein Konto überzogen habe, nennt er mir sogar den Betrag hinter dem Komma ..."
    "Sie haben Ihr Konto überzogen?"
    "Es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört. Sobald wir verheiratet sind, werde ich gute Neuigkeiten für den Filialleiter haben - zumindest hoffe ich, dass es gute Neuigkeiten sind." Sie warf ihm einen besorgten Blick zu und wünschte, sie wäre nicht so offen gewesen. "Keine Angst, wenn alle Stricke reißen, kann ich immer noch etwas verkaufen. Ich bin Ihnen gegenüber eine Verpflichtung eingegangen und werde Sie nicht im Stich lassen."
    "Ich bin beeindruckt. Haben Sie sich für heute Abend eigentlich schon eine Geschichte ausgedacht?" fragte Luca mit einem ironischen Unterton.
    "Eine Geschichte?"
    "Wann und wo wir uns kennen gelernt haben und so weiter."
    "Natürlich", erwiderte sie überrascht. "Wir sagen, dass wir uns in London kennen gelernt haben. Ich bin zwar seit über einem Jahr nicht mehr dort gewesen, aber das wissen die beiden bestimmt nicht. Ich möchte den Eindruck erwecken, dass wir uns Hals über Kopf ineinander verliebt haben, so dass niemand sich wundern wird, wenn wir uns trennen."
    "Sie tragen ja einen Ring."
    "Den habe ich geliehen, so wie Sie den Porsche. Ohne Ring können wir nicht so tun, als wären wir verlobt." Sie hatte sich den Diamantring von Karen geborgt und hatte schreckliche Angst, ihn zu verlieren, weil er eine Nummer zu groß war.
    "Meinen Sie nicht, Sie sollten mir einige Informationen über Ihre Familie geben?" fragte Luca. "Meine jüngere Schwester ist die einzige nahe Verwandte, die ich habe. Sie ist Studentin."
    "Oh ... In Ordnung. Meine Stiefmutter Margo war zuerst mit einem wohlhabenden Geschäftsmann verheiratet, der schon mit einem Fuß im Grab stand. Sie haben eine Tochter bekommen, Nina, die als Model arbeitet. Margo hat meinen Vater geheiratet, um gesellschaftliches Ansehen zu erlangen, und er sie, um einen Sohn zu bekommen. Dad war immer knapp bei Kasse, aber Margo und Nina können sogar aus einer vertrockneten Zitrone noch etwas herausquetschen. Ihnen gegenüber war er sehr großzügig. Das ist einer der Gründe, warum das Anwesen in einem so schlechten Zustand ist... Ich habe es zusammen mit hohen Erbschaftssteuern geerbt."
    "Sehr treffend", bemerkte er ein wenig stockend.
    "Margo und Nina sind echte Snobs. Sie verbringen den Sommer in Truro und den Rest des Jahres in ihrem Apartment in London. Margo mag mich nicht, aber sie gibt gern Partys und legt sehr viel Wert auf die Meinung anderer Leute."
    "Tun Sie das auch?"
    "Du meine Güte, nein! Als allein erziehende Mutter kann ich mir das kaum leisten."
    "Sie sollten mir zumindest den Namen des Vaters Ihres Kindes sagen", meinte er.
    Plötzlich war die Atmosphäre im Wagen äußerst
    spannungsgeladen. Darcy gab mehr Gas und verstärkte den Griff ums Lenkrad. "Das habe ich noch niemandem erzählt", erwiderte sie steif, und dann sagte keiner von ihnen mehr ein Wort.
    In einiger Entfernung von dem großen Haus ihrer Stiefmutter, das auf einem weitläufigen Anwesen am Stadtrand von Truro lag, stellte Darcy den Wagen ab und führte Luca die gewundene Auffahrt entlang. Ihr Mut sank, als sie die zahlreichen Wagen sah, die vor dem Haus parkten. "Ich glaube, es sind viel mehr Gäste da, als ich erwartet hatte. Falls jemand Ihnen zu viele
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