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Der Mann zweier Welten

Der Mann zweier Welten

Titel: Der Mann zweier Welten
Autoren: Raymond F. Jones
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weitermachen ließ.«
    »Aber weshalb wollt ihr das Tor wieder öffnen?«
    »Kronweld muß zur Erde zurückkehren.«
    »Das ist unmöglich. Selbst Igon …«
    »Man sagte mir, ich sollte mich über diesen Punkt auf kein Streitgespräch mit dir einlassen.«
    »Dann werde ich dir auch nicht helfen«, erklärte sie ruhig. »Kronweld ist die größte Kultur, die es je gab, a ber hier würde sie verkümmern. Die Statiker, nicht Kronweld, würden überleben.«
    »Glaubst du nicht, daß Igon das alles bedacht hat? Du unterschätzt seine Stärke. Aber da streiten wir schon. Igon will, daß wir zur Felsnadel fliegen und sie uns ansehen.«
    »Gut, aber ich werde nicht mit euch zusammenarbeiten.«
     
    *
     
    Die Dunkelheit brach herein, als sie drei Viertel des Weges hinter sich hatten, aber damit hatte Javins gerechnet.
    Elta wurde immer müder. Die Verbrennungen an den Beinen schmerzten.
    Schließlich blieb Javins stehen und starrte ins Dunkel. »Da sind wir«, sagte er. »Hoffentlich hat sich Igon nicht getäuscht. Das Schiff müßte jenseits des nächsten Hügels sein.«
    Javins betrachtete staunend das funkelnde Schiff. Von William Douglas war nichts zu sehen. Die Luke stand offen.
    »Suche ihn«, sagte er zu Elta. »Er kennt dich und wird vor dir nicht erschrecken. Aber überrede ihn nicht, mit dir allein zu fliehen. Ich werde das Schiff gleich nach dir betreten.«
    Elta ging achselzuckend auf die Luke zu. In diesem Augenblick hörte sie einen Schrei hinter sich. Sie sah, wie ihr Vater zusammensank. William Douglas, der überraschend aufgetaucht war, hatte Javins niedergeschlagen.
    »Schnell!« Elta deutete auf den Lederkoffer, der zu Boden gefallen war. »Zerstören Sie das.«
    Aber William Douglas hatte kein großes Vertrauen zu Elta. »Wo ist Ketan?« fragte er. »Er ging heute morgen in die Stadt. Haben Sie ihn gesehen? Und wer ist dieser Mann?« Er hob drohend die Waffe.
    »Ich werde Ihnen alles erzählen, aber zerstören Sie zuerst den Koffer.«
    »Sie sind ein intelligenter Mann, Douglas. Es wäre besser, wenn Sie zuerst Erkundigungen einzögen.«
    Sie fuhren beide herum. Javins stützte sich auf einen Ellbogen.
    »Wer sind Sie?« fragte William Douglas.
    »Der Vater dieser ehrgeizigen jungen Dame und der As sistent Igons. Das Schlüsselwort lautet Richard Simons.«
    Langsam senkte William Douglas die Waffe. »Was wollen Sie von mir? Ich habe die Parole seit Monaten nicht mehr gehört. Kommen Sie ins Schiff.«
    Etwas unsicher nahm Javins den Koffer und folgte dem Mann ins Innere des Schiffes. Er drückte Eltas Hand. »Sei nicht so niedergeschlagen! «
    Elta schwieg.
    Sie setzten sich in die Steuerkabine um einen leeren Kartentisch.
    Javins erzählte kurz von den Vorfällen.
    »Leider ist meine Tochter immer noch davon überzeugt, daß ihre Handlungsweise richtig war«, schloß Javins. »Sie haben ja gesehen, daß sie das Eichmaß vernichten wollte. Igon glaubt, daß sie durch einen Besuch der Felsnadel bekehrt werden könnte.«
    »Und was wollen Sie von mir?«
    »Daß Sie uns so schnell wie möglich zur Felsnadel bringen.«
     
    *
     
    Elta rührte sich während des ganzen Fluges nicht von der Stelle. Sie wußte nicht mehr, was sie glauben sollte. Weshalb wollte niemand den goldenen Mittelweg akzeptieren, den sie vorschlug? Dann dachte sie an die lange Erfahrung Igons. Ihr würde sie sich beugen. Aber konnte sie sicher sein, daß Igon noch lebte? Er hatte ihr das Mal gezeigt. Vielleicht war es gefälscht. Auf alle Fälle würde sie sich jetzt einmal die Felsnadel ansehen und warten, bis sie mehr von den Plänen ihres Vaters erfuhr. Wenn sie das nächste Mal handelte, mußte sie sichergehen.
     
    *
     
    Die Felsnadel hob sich aus den Sandwolken wie ein Berggipfel aus dem Nebel. William Douglas deutete nach vorn. »Da ist sie.«
    Javins starrte durch das Dunkel. »Kein Wunder, daß wir sie nie fanden«, murmelte er. »Ein großartiger Anblick. Dafür habe ich gelebt. Wie oft hat mir Igon von seiner er sten Reise hierher erzählt! Er war halbtot, als er ankam.«
    »Igon muß sehr alt sein«, sagte William Douglas. »Was geschieht, wenn er stirbt?«
    »Er hofft, daß er noch einige Wochen am Leben bleibt. Aber er hat sich auf den Tod vorbereitet. Sein Plan läuft von selbst weiter.«
    Das Schiff wurde von einer geheimen Kraft ins Innere der Felsnadel gezogen. Javins staunte immer mehr. »Warten Sie, bis Sie alles gesehen haben«, meinte Douglas. »Ich glaubte anfangs auch, daß ich träumte.«
    Richard Simons und
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