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Der Mann ohne Kopf

Der Mann ohne Kopf

Titel: Der Mann ohne Kopf
Autoren: André Minninger
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Sturz vom Kopf gerutscht war. »Die Perücke!«, rief sie den Sanitätern verzweifelt nach. »Sie haben ihre Perücke vergessen …«
    Doch ihr Rufen wurde nicht mehr gehört, denn im selben Moment erlosch das grelle Neonlicht, und als ob nichts geschehen wäre, ertönte aus den Lautsprechern wieder stampfende Tanzmusik. Doch es war nicht Norman Hammley, der jetzt hinter dem Mischpult saß. Ein unbekannter DJ mit Kopf setzte das Nachtprogramm auf dem erhöhten Podest fort.
    Justus, Peter, Bob und Jeffrey war der Spaß gründlich vergangen.
    »Was meint ihr, Kollegen?«, wandte sich Justus an seine Freunde. »Ich halte es nicht für sinnvoll, uns hier und jetzt auf die Spur des ominösen DJs zu heften, der meines Erachtens am tragischen Ende der alternden Disko-Lady nicht ganz unbeteiligt war. Die Aussicht, beim Herumschnüffeln ohne gültigen Stempel in diesem Schuppen erwischt zu werden, scheint mir zu riskant. Brechen wir also auf und blasen die Sache vorerst ab. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag.«
    Das einstimmige Nicken der Freunde war das klare Zeichen, die Diskothek ›Planet-Evil‹ auf dem schnellsten Weg zu verlassen.
     
    Ein alter ausrangierter Campinganhänger auf dem Schrottplatz des Gebrauchtwarenhandels T. Jonas diente Justus, Peter und Bob als Zentrale. Hinter dem T. verbarg sich der Vorname von Justus’ Onkel Titus. Er und seine Frau, Mathilda Jonas, hatten ihren Neffen bei sich aufgenommen, nachdem seine Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen waren.
    Der alte Wohnwagen stand den drei Jungen als Detektivbüro zur Verfügung. Schon seit Jahren kamen sie darin ihrer Leidenschaft, geheimnisvollen und mysteriösen Begebenheiten auf den Grund zu gehen, nach. Im Laufe der Zeit hatten sie sich unter dem Firmenlogo ›Die drei ???‹ einen nicht unerheblichen Ruf geschaffen, der weit über die Grenzen von Rocky Beach hinaus für gute Detektivarbeit stand.
    In ihrer Zentrale war alles vorhanden, was für die Ermittlungen notwendig war: vom Anrufbeantworter über Computer mit Internetanschluss und ein Faxgerät bis hin zu einer kleinen Dunkelkammer für Filmentwicklungen. Im Laufe der Zeit hatten die drei Detektive viele nützliche Dinge zusammengetragen. Inzwischen platzte der Wohnwagen aus allen Nähten. Trotzdem fühlten sich die Jungen darin so wohl, dass sie dieses Domizil schon fast als ihr zweites Zuhause ansahen.
    Und auch an diesem Nachmittag hatten sie sich hier versammelt, um über die seltsamen Vorkommnisse der vergangenen Nacht in der Diskothek ›Planet-Evil‹ zu sprechen.
    Justus Jonas, der Erste Detektiv, eröffnete die Sitzung mit ernster Miene. Im Schneidersitz hatte er es sich in dem abgewetzten Sessel bequem gemacht und holte tief Luft. »Also, Kollegen: Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich für meinen Teil habe letzte Nacht verdammt schlecht geschlafen und beinahe kein Auge zugetan. Dieser Fall ist einer der heftigsten, den wir seit Beginn unserer Detektivlaufbahn zu verzeichnen haben.«
    Peter Shaw, der Zweite Detektiv, starrte seinen Freund skeptisch an. »Wie darf ich das denn verstehen? Das gestrige Geschehen war zwar tragisch und ein erschütterndes Erlebnis, wie wir es wohl alle nicht noch einmal erleben möchten, aber ich frage dich allen Ernstes: Was gibt es denn in dieser Sache zu ermitteln?«
    »Das frage ich mich auch, Just«, warf Bob, der für Recherchen und Archiv zuständige dritte Detektiv, ein. »Die Umstände, die letztendlich zum Tod der Disko-Oma geführt haben, liegen doch laut Jeffreys Aussage klar auf der Hand. Die Frau war schließlich nicht mehr die Jüngste und für ihren ausschweifenden Lebensstil bekannt. Man braucht kein Fachwissen, um sich ausmalen zu können, dass anhaltender Drogenkonsum gesundheitsschädlich ist und häufig, wie wir es gestern live miterlebt haben, sogar tödlich enden kann.«
    Justus ließ sich von Bobs und Peters Kommentaren nicht beirren. »Sehe ich doch genauso, Kollegen. Aber ihr solltet euer Augenmerk stets auf das Wesentliche richten.«
    »Das Wesentliche?«, fragte Peter. »Was meinst du denn damit?«
    »Macht es euch nicht stutzig, dass ein bis dahin unbekannter Diskjockey scheinbar über die Fähigkeit verfügt, sein Publikum derart in Tanzwut zu versetzen, dass dieses wie hypnotisiert seiner Macht unterliegt. Meine Person inbegriffen, Kollegen. Ich war bis zum gestrigen Tag ein strikter Gegner lächerlicher Tanzversuche. Doch auch ich konnte DJ Hammleys Mischkünsten nicht widerstehen. Erinnert
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