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Der Mann ohne Kopf

Der Mann ohne Kopf

Titel: Der Mann ohne Kopf
Autoren: André Minninger
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Und Cowley hält sich seinen Angestellten gegenüber, zumindest was Hammley betrifft, äußerst bedeckt. Über seine Freundin Ellen weiß Brian, dass der kopflose DJ zu seinen Auftritten im ›Planet-Evil‹ erst stets kurz vor Mitternacht in einer schwarzen Limousine vorfährt. Zu diesem Zeitpunkt steckt er bereits in seiner Kutte. Er absolviert seine Show, die exakt eine Stunde dauert, und verschwindet dann wieder auf dem gleichen Weg, wie er gekommen ist. Cowley hat Norman Hammley persönlich engagiert. Die einzige Info, die Cowley rausgerückt hat, ist die, dass Hammley zuvor in Las Vegas gearbeitet hat. Ebenfalls als DJ. Doch wo, darüber liegt der dunkle Mantel des Schweigens.«
    Der Erste Detektiv rieb sich zufrieden die Hände. »Du hast dir deine Banane redlich verdient, Zweiter! Lang nur zu! Ich weiß jetzt, was ich wissen wollte.«
    »Du weißt – was, Erster?«, meldete sich Bob zu Wort. »Kann es sein, dass ich irgendetwas Aufschlussreiches verpennt habe?«
    »Keine Ahnung. Auf jeden Fall haben wir einen Anhaltspunkt, der unser weiteres Vorgehen ermöglicht. Zumindest Jim Cowleys Adresse ausfindig zu machen, dürfte nicht weiter schwierig sein. Der Besitzer des ›Planet-Evil‹ ist unser Mann! Wir werden uns wie Blutegel an ihm festsaugen, bis wir alle Informationen erhalten haben, die Norman Hammleys Identität und sein Geheimnis aufdecken!«

Mit dem Teufel im Bunde
    Bakersfield war nicht nur das Zentrum der kalifornischen Ölindustrie, sondern auch der Wohnsitz von Jim Cowley, dem Eigentümer der Diskothek ›Planet-Evil‹. Die Innenstadt war eine Mischung aus neuen Büros und restaurierten alten Gebäuden, darunter eine Kirche aus dem Jahre 1868. Direkt neben dem Gotteshaus befand sich ein einzelner Bungalow, der von einem kleinen, gepflegten Garten gesäumt war. Laut der Eintragung im digitalen Telefonverzeichnis war dies das Domizil des jungen Unternehmers, dem Justus, Peter und Bob ohne Vorankündigung am folgenden Nachmittag einen Besuch abstatten wollten.
    Der Zweite Detektiv parkte seinen roten MG in einer kleinen Parkbucht auf der gegenüberliegenden Straßenseite und blickte mit einem flauen Gefühl zu dem Anwesen hinüber. »Ich hoffe, Justus, dass du Jim Cowley einen plausiblen Grund für unser plötzliches Auftauchen liefern kannst, ohne gleich sein Misstrauen hervorzurufen.«
    »Immer locker bleiben, Zweiter. War euer Erster schon jemals um eine Ausrede verlegen? Nach unserem Gespräch wird sich Cowley schon gar nicht mehr erinnern können, was wir alles an Informationen aus ihm herausgekitzelt haben.«
    »Vorausgesetzt, er ist überhaupt zu Hause«, bemerkte Bob trocken. Er und Peter folgten Justus, der bereits den Wagen verlassen hatte und zielstrebig den Bungalow ansteuerte.
    ›J. Cowley‹ war auf einem angelaufenen Messingschild neben der Sprechanlage eingraviert.
    Kurz entschlossen und ohne ein Anzeichen von Nervosität drückte Justus den Klingelknopf.
    Peter zuckte unwillkürlich zusammen. Hatte sich hinter dem Fenster der oberen Etage der Vorhang bewegt?
    Einige Sekunden verstrichen, ohne dass sich etwas rührte. Doch dann waren hinter der Tür Schritte zu vernehmen, die sich näherten.
    »Was wollen Sie?«, drang eine unfreundliche Männerstimme durch die Eingangstür. »Ich bin beschäftigt!«
    Der Erste Detektiv zeigte sich von dieser Äußerung wenig beeindruckt. »Nachdem Sie mit uns gesprochen haben, Mr Cowley, wird Ihnen so manches in einem anderen Licht erscheinen!«
    »Wollt ihr mich bekehren?«, ertönte es argwöhnisch zurück. »Ich habe mit Religion nichts am Hut! Das ständige Gebimmel der Kirchturmglocke raubt mir den letzten Nerv! Wenn ihr im Auftrag des Herren unterwegs seid, seid ihr nebenan besser aufgehoben!«
    Peter und Bob tauschten einen kurzen Blick. Was konnte der Erste Detektiv dem entgegensetzen?
    »Aus einschlägigen Kreisen sind wir bestens informiert, dass Sie mit dem Teufel im Bunde stehen. Genauer gesagt, mit einem seiner Handlanger namens Norman Hammley. Auch wir tanzen lieber zu den Rhythmen des Teufels-DJs als der Kirchenorgel zu lauschen. Wenn Sie es allerdings vorziehen, dass wir uns an die Presse wenden, gehen wir gerne wieder!«
    Unvermittelt öffnete sich die Tür. Vor den drei Detektiven stand eine blasse, barfüßige Person im Morgenmantel und schaute grimmig drein. »Wer seid ihr?«
    Justus setzte sein freundlichstes Lächeln auf und hielt dem verdutzten Geschäftsmann ihre Visitenkarte entgegen.
     

     
    »Das ist doch wohl nicht
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