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Der Mann mit dem goldenen Colt

Titel: Der Mann mit dem goldenen Colt
Autoren: Ian Fleming
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und die Tatsache der beabsichtigten Versammlung wurde dem Premierminister und mir vorgelegt. Selbstverständlich unter völliger Geheimhaltung. Es mußte dann ein Entschluß gefaßt werden, wie diese Versammlung überwacht und Eintritt zu ihr gewonnen werden könnte, um ihre Absichten in Erfahrung zu bringen. Da befreundete Länder, einschließlich Großbritanniens und der Vereinigten Staaten, mitbetroffen waren, fanden Besprechungen mit den Vertretern des Verteidigungsministeriums in London und der CIA statt. Als Resultat wurden Agenten, und zwar Sie selbst sowie Mr. Nicholson und Mr. Leiter, unentgeltlich der jamaikanischen Regierung zur Verfügung gestellt, um bei der Enthüllung dieser geheimen Machenschaften gegen Jamaika auf jamaikanischem Boden zu helfen.«
    Der Polizeidirektor machte eine Pause und blickte sich im Raum um, um zu sehen, ob er die Lage richtig dargestellt hatte. Bond bemerkte, daß Leiter ebenso wie die anderen heftig mit dem Kopf nickte, er jedoch in Richtung auf Bond. Bond lächelte. Endlich hatte er verstanden. Er nickte gleichfalls zustimmend.
    »Daraufhin«, fuhr der Polizeidirektor fort, »und die ganze Zeit in engster Verbindung und unter Leitung der jamaikanischen Polizei haben die Herren Bond, Nicholson und Leiter ihre Aufgabe in vorbildlicher Weise durchgeführt. Die wirklichen Absichten der Gangster wurden enthüllt, jedoch wurde bedauerlicherweise die Identität von mindestens einem der von Jamaika kontrollierten Agenten entdeckt; es kam zu einer offenen Schlacht, in der die folgenden feindlichen Agenten - wir haben hier eine Aufzählung - getötet wurden, dank der überlegenen Schießkunst von Commander Bond und Mr. Leiter, sowie die folgenden - eine weitere Aufzählung -, bei der durch Mr. Leiters geschickter Verwendung von Sprengstoff erfolgten Zerstörung der Orangenflußbrücke der Lucea-Green-Island-Bahnstrecke, die gegenwärtig für Touristenzwecke dient. Leider haben zwei der jamaikanisch kontrollierten Agenten schwere Verwundungen erlitten, von denen sie sich jetzt im Memorial Hospital erholen. Es bleiben noch die Namen von Konstabler Percival Sampson von der Polizeistation Negril, der als erster auf dem Schauplatz der End-Schlacht eintraf, sowie von Dr. Lister Smith aus Savannah La Mar zu erwähnen, der Commander Bond und Mr. Leiter lebenswichtige Erste Hilfe leistete. Auf Anordnung von Premierminister Sir Alexander Bustamante wurde heute am Bett von Commander Bond und in Anwesenheit von Mr. Felix Leiter eine gesetzmäßige Untersuchung abgehalten, um die obenerwähnten Tatsachen zu bestätigen. Diese werden im Beisein von Richter Morris Cargill vom Obersten Gerichtshof hiermit bestätigt.«
    Der Polizeidirektor war von seinem Gefasel offensichtlich beglückt. Er blickte Bond strahlend und zufrieden an.
    »Es bleibt nur noch« - er reichte erst Bond, dann Felix Leiter und Colonel
    Bannister ein versiegeltes Päckchen - »die Überreichung der jamaikanischen Polizeimedaille für mutige und anerkennenswerte Taten im Dienste des Unabhängigen Staates Jamaika an Commander Bond aus Großbritannien, Mr. Felix Leiter aus den Vereinigten Staaten und, in Abwesenheit, Mr. Nicholas Nicholson aus den Vereinigten Staaten als sofortige Anerkennung.«
    Es gab gedämpften Beifall. Mary Goodnight klatschte weiter, als die anderen schon aufgehört hatten. Plötzlich bemerkte sie es, errötete heftig und hielt inne.
    James Bond und Felix Leiter stammelten Dankesworte. Richter Cargill stand auf und fragte seinerseits Bond und Leiter in feierlichem Ton: »Ist das eine wahrheitsgemäße Darstellung dessen, was zu der angegebenen Zeit vorgefallen ist?«
    »Ja«, sagte Bond.
    »Das kann ich bestätigen, Euer Ehren«, erklärte Felix Leiter.
    Der Richter verbeugte sich. Alle außer Bond standen auf und verbeugten sich ebenfalls; Bond verneigte sich nur.
    »In diesem Fall erkläre ich diese Untersuchung für beendet.« Die Gestalt mit der Perücke wandte sich an Miss Goodnight. »Würden Sie so freundlich sein, sich alle Unterschriften, vorschriftsmäßig beglaubigt, zu besorgen und sie in meine Kanzlei zu schicken. Besten Dank.« Er machte eine Pause und lächelte. »Auch den Durchschlag, bitte.«
    »Gewiß, Mylord.«
    Mary Goodnight warf einen Blick auf Bond. »Und wenn Sie mir jetzt vergeben wollen, ich glaube, der Patient braucht unbedingt Ruhe. Die Oberschwester hat dringend darauf bestanden . . .«
    Man verabschiedete sich. Bond rief Leiter zurück.
    Mary Goodnight witterte private
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