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Der Maler und die Lady (German Edition)

Der Maler und die Lady (German Edition)

Titel: Der Maler und die Lady (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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benutzen.“
    „Natürlich. Trotzdem war es unklug von mir, aus New York wegzufahren, um das Wochenende mit ihm zu verbringen.“
    „Warum hast du das gemacht, Melanie? Warum in all den Jahren das Versteckspiel?“
    „Du warst mir durchaus nützlich. Das habe ich bereits als Kind herausgefunden. Dann, in Paris und später in New York warst du sozusagen ein Türöffner. Dir verdanke ich sogar das eine Jahr Luxuslebenmit Carlyse. Du wolltest nicht mit ihm schlafen und ihn auch nicht heiraten. Ich tat beides.“
    „Und das war alles?“, fragte Lara leise. „Nur das?“
    „Genau das. Nun brauche ich dich nicht mehr, Lara. In der Tat, bist du mir im Weg. Deinen Tod hatte ich als Warnung für Onkel Philip geplant, nun ist er jedoch zur Notwendigkeit geworden.“
    Lara wollte sich abwenden, aber sie musste der grausamen Wahrheit ins Gesicht sehen. „Ich habe dich mein Leben lang gekannt und war so blind? Wie konntest du mich hassen und es mich nicht merken lassen?“
    „Du lässt Emotionen dein Leben bestimmen, Lara. Das tue ich nicht. Nimm das Bild, Lara.“ Melanie zeigte mit dem Revolver auf das Gemälde. „Sei vorsichtig. Stuart und mir wurde ein hübsches Sümmchen dafür geboten. Wenn du schreist“, fügte Melanie hinzu, „erschieße ich dich auf der Stelle und bin im nächsten Moment mit dem Bild im Geheimgang verschwunden, noch ehe jemand herunterkommt.“
    „Was hast du vor?“
    „Wir beide gehen in den Geheimgang. Du wirst dabei einen bösen Sturz erleiden und dir den Hals brechen. Ich fahre inzwischen mit dem Bild nach Hause und warte auf den Anruf, der mir von deinem Unfall berichtet.“
    Irgendwie musste sie Melanie hinhalten. Wenn sie doch nur Anatole geweckt hätte … Aber dann würde jetzt auch auf ihn die Mündung eines Revolvers gerichtet sein. „Jeder kennt meine Furcht vor den Geheimgängen.“
    „Zunächst wird es jedem ein Rätsel sein. Dann wird man den leeren Platz an der Wand entdecken und wissen, dass der Rembrandt der Anlass war. Stuart wird natürlich zuerst verdächtigt werden, aber er ist schon seit drei Tagen nicht mehr in der Stadt. Ich selbst werde vollkommen niedergeschmettert vom Tod meiner ältesten und liebsten Freundin sein und Monate in Europa brauchen, um mich von diesem Schmerz zu erholen.“
    „Das hast du dir ja fein zurechtgelegt.“ Lara lehnte sich an den Tisch. „Aber bist du überhaupt fähig, einen Mord zu begehen?“ Langsam umfasste Laras Hand den Flaschenhals. Mit dem Daumen schob sie vorsichtig den Korken heraus. „Das wäre kaltblütiger Mordund nicht, wie heute morgen, ein aus der Ferne inszenierter Mordversuch.“
    „Ja. Das ist mir sogar lieber“, antwortete Melanie und setzte ihr schönstes Lächeln auf. „Mir macht es um so mehr Freude, dass du weißt, wer dich töten wird. Und nun nimm das Bild, Lara. Es ist Zeit.“
    Lara holte aus und schüttete Melanie die Terpentinmischung über Gesicht und Kleid. Als Melanie schützend die Arme hochriss, sprang Lara auf. Hals über Kopf fielen beide zu Boden, zwischen sich die Pistole.
    „Was soll das heißen, Hiller ist seit gestern in New York?“, fragte Anatole aufgebracht. „Das war kein Unfall heute morgen. Es muss Hiller gewesen sein.“
    „Kein Gedanke!“ Mit wenigen Worten hatte McIntyre Anatoles Theorie widerlegt. „Ich habe einen guten Man auf ihn angesetzt. Ich kann Ihnen die Telefonnummer von Hillers Hotel geben und Ihnen auch das Restaurant sagen, in dem er zu Mittag gegessen hat, als Sie gerade mit einem Stuhl die Fensterscheibe demolierten. Hiller hat ein todsicheres Alibi, Anatole. Aber das soll nicht heißen, dass er den Anschlag nicht inszeniert haben könnte.“
    „Verdammt.“ Anatole ließ den Sender sinken und überlegte. „Ich habe ein sehr ungutes Gefühl, McIntyre. Mit Hiller fertig zu werden ist eine Sache. Aber wir sehen uns einer vollkommen neuen Situation gegenüber, wenn er einen Partner hat oder ein Profikiller für ihn die Drecksarbeit macht. Lara muss unter Polizeischutz gestellt werden. Ich will sie außer Gefahr wissen.“
    „Ich kümmere mich darum. Der Rembrandt …
    „Ach, zum Teufel mit dem Rembrandt“, fuhr Anatole dazwischen. „Morgen habe ich ihn, und wenn ich Fairchild Daumenschrauben ansetzen muss.“
    McIntyre seufzte erleichtert auf. „Na, das klingt besser. Ich wurde schon ganz nervös, dass Sie sich in die Fairchild Lady verliebt haben könnten.“
    „Das habe ich in der Tat“, entgegnete Anatole nachsichtig. „Sie sollten also …“
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