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Der magische Zirkel - Der Verrat

Titel: Der magische Zirkel - Der Verrat
Autoren: L Smith
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Gästezimmer ist fertig.« Diana trat wieder ins Zimmer, als Cassie gerade den Hörer auflegte. »A ber wenn du heute Nacht A ngst bekommst, kannst du zu mir kommen.«
    »D u bist einfach wunderbar«, bedankte sich Cassie aufrichtig.
    »W ozu sind große Schwestern sonst da?«
    Sie blieben noch eine W eile auf und unterhielten sich, sie hatten jedoch beide in der letzten Nacht nicht viel Schlaf bekommen. A ls es auf zehn Uhr zuging, gähnten sie.
    »I ch werde heute A bend ein Bad nehmen, dann kannst du morgen Früh baden«, erklärte Diana. »D er Heißwasservorrat ist nämlich leider begrenzt.«
    »G ibt es keinen Zauberspruch, um das zu ändern?«
    Diana lachte und warf Cassie ein Buch zu. »H ier, schau selbst, ob du einen findest.«
    Es war das Buch der Schatten, das Diana zu Cassies Einführung in den Zirkel mitgebracht hatte. Schon seit die ersten Hexen nach New Salem gekommen waren, befand es sich im Besitz von Dianas Familie. Die brüchigen, vergilbten Seiten verströmten einen leichten Geruch von Schimmel, bei dem Cassie unwillkürlich die Nase rümpfte. A ber sie war froh, dass sie Gelegenheit hatte, sich das Buch anzusehen. A m A nfang war die Schrift klein und fast nicht zu entziffern, später wurde sie verschnörkelter und sehr schön. V erschiedene Generationen, verschiedene A utoren, dachte Cassie. Die Merkzettel und Lesezeichen, die sich auf fast jeder Seite befanden, waren das W erk der heutigen Erben.
    Die Seiten enthielten Zaubersprüche, Geschichten, Beschreibungen von Zirkeltreffen und alten Ritualen. Cassies Blick wanderte fasziniert von einer Überschrift zur nächsten. Spruch, um ein krankes Kind zu heilen , las sie. Wie Hennen mehr Eier legen. Zum Schutz gegen Feuer und Wasser. Wie man das Böse bannt – einen Schatz findet – einen untreuen Liebhaber bestraft … Cassie blätterte von Seite zu Seite.
    Sie war immer noch wie gebannt, als Diana hereinkam, das Haar in einen Turban aus Handtüchern gewickelt. Schnell schloss Cassie das Buch. Unwillkürlich glitt ihr Blick zu dem goldenen Kettchen mit dem kleinen Schlüssel daran, das Diana gerade auf den Nachttisch fallen ließ. Es lag neben einem runden Stein mit einem spiralförmigen Muster in Grau und Blau und kleinen, funkelnden Quarzen auf seiner Oberseite. Die Chalcedonrose, die Diana A dam gegeben hatte und er wiederum Cassie. Jetzt ist sie dahin zurückgekehrt, wohin sie gehört, dachte Cassie, und ihr Herz war einen Moment wie betäubt.
    »S o, das Badezimmer gehört dir«, sagte Diana fröhlich. »H ier ist ein Nachthemd. Oder hättest du vielleicht lieber ein T-Shirt?«
    »D as Nachthemd ist okay, danke.« Die ganze Zeit über, in der sie sich wusch und umzog, dachte sie nur an den Schlüssel. W enn Diana ihn bloß nicht vom Nachttisch fortnehmen würde…
    Als Cassie erneut den Kopf in Dianas Zimmer steckte, lag das Kettchen noch da. Diana war schon im Bett.
    »S oll ich die Tür zumachen?«
    »N ein.« Diana griff nach dem Schalter, um das Licht auszuschalten. »L ass sie einen Spaltbreit offen. Gute Nacht.«
    »G ute Nacht, Diana.«
    Im Gästezimmer stopfte Cassie sich zwei Kissen unter den Rücken und starrte an die Decke. Komisch, es war fast beruhigend, so im Bett zu liegen und zu wissen, dass man im Moment nichts weiter tun konnte, als zu warten. Sie hörte, mal lauter, mal leiser, das Rauschen des Ozeans hinter Dianas Haus.
    Die Zeit verstrich. Cassie lauschte auf die Geräusche der Nacht. Sie war ganz entspannt, bis sie wieder daran dachte, bald aufstehen zu müssen– da begann ihr Herz, wie wild zu klopfen.
    Schließlich war sie sicher, dass Diana eingeschlafen sein musste. Es ist so weit, ermahnte sie sich. W enn du es jetzt nicht machst, wirst du es nie schaffen.
    Mit angehaltenem A tem verlagerte sie ihr Gewicht im Bett und ließ die Beine herunter. Ihre Füße berührten sacht den Boden. Die Holzdielen knarrten leise beim A uftreten. Jedes Mal erstarrte sie.
    Vor Dianas Zimmer lauschte Cassie angestrengt. Nichts war zu hören. Sie legte ihre Hand an die Tür und stieß sie Millimeter um Millimeter auf.
    Ihre Lungen brannten, weil sie A ngst hatte, zu laut zu atmen. Sie stellte einen Fuß auf die Schwelle und belastete ihn vorsichtig.
    Undeutlich konnte sie Dianas Gestalt im Bett erkennen. Bitte mach, dass ihre A ugen geschlossen bleiben, schickte Cassie ein Stoßgebet gen Himmel. Sie hatte die schreckliche V orstellung, dass Diana sich nur verstellte und sie genau beobachtete. Doch während sie langsam Schritt für
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