Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der magische Zirkel - Der Verrat

Titel: Der magische Zirkel - Der Verrat
Autoren: L Smith
Vom Netzwerk:
einmal Faye, konnte Cassie dazu bringen, gegen Diana zu stimmen. Nicht wenn es wirklich von Bedeutung war.
    Adam sprach jetzt mit leiser, nachdenklicher Stimme, als würde er versuchen, sich ganz genau zu erinnern. »E s war nicht vor Cape Cod, sondern weiter nördlich, vor Boston Bay. Jeder weiß, dass es dort siebzehn kleine Inseln gibt, die alle verlassen und überwuchert sind von Gestrüpp und Unkraut. Nun, ich habe eine achtzehnte gefunden. Sie unterschied sich von den anderen, war flach, sandig und es gab keinerlei A nzeichen dafür, dass sie jemals von Menschen betreten worden war. Und noch etwas war seltsam … Ich war schon vorher an dieser Stelle gewesen, aber ich hatte sie nie gesehen. Es schien, als wären meine A ugen plötzlich geöffnet worden, nachdem …« Er hielt inne.
    Cassie, die den W iderschein der Lampe auf dem glänzenden Holzfußboden betrachtet hatte, hatte das Gefühl zu ersticken. Sie wagte nicht zu atmen, bis A dam fortfuhr: »… nachdem ich den ganzen Sommer über auf den Fischerbooten gearbeitet hatte. Doch als ich versuchte, auf die Insel zuzuhalten, gehorchten mir die Ruder nicht mehr. Das Boot wurde hin und her geschleudert. Fast wäre ich auf Grund gelaufen– ich musste kämpfen, um das Boot an Land zu bringen, musste die Hilfe von Erde und W asser anflehen, sonst hätte ich es nie geschafft. A ls ich in Sicherheit war, sah ich mich auf den Felsen um und fand die W racks von anderen Ruderbooten. Jeder, der es bis auf die Insel geschafft hatte, hatte sie zumindest nicht wieder lebend verlassen.« Er holte langsam und tief Luft.
    »S obald ich den Sand betreten hatte, konnte ich fühlen, dass der ganze Ort wie elektrisch geladen war. Ich wusste, dass ich die richtige Stelle gefunden hatte, noch bevor ich den Steinkreis in der Mitte entdeckte. Es war genauso, wie Black John es beschrieben hatte. Seeheide war um die Steine herumgewachsen, doch ihre Mitte war frei. Dort habe ich gegraben. Ungefähr nach einer Minute stieß meine Schaufel auf etwas Hartes.«
    »U nd weiter?«, fragte Laurel.
    »I ch holte ihn aus dem Sand. Mir wurde schwindlig, als ich ihn sah. Die Sonne ließ den Sand glitzern und er blendete mich. Ich zog mein Hemd aus, hüllte den Schädel hinein und verließ die Insel. A ls ich fortruderte, gab es keinen Kampf mehr mit der Insel; wie eine Falle, die man erfolgreich geknackt hat. Das war am– lasst mich überlegen– am 25. September. Sobald ich wieder an Land war, wollte ich zurück nach New Salem, aber ich musste mich noch um ein paar Dinge kümmern. Ich konnte erst am nächsten Tag los, und ich wusste, ich würde zu Koris Einführung zu spät kommen.« Er hielt inne und sah Doug und Chris entschuldigend an.
    Sie schwiegen, doch Cassie spürte, wie die Blicke der Zwillinge zu ihr schweiften. Koris Einführung in den Zirkel war zu Cassies Einführung geworden, weil am Morgen dieses Tages Kori tot am Fuß der Treppe gelegen hatte, die steil hinauf zur Highschool führte.
    »W as soll die ganze Geschichtenerzählerei?«, fragte Faye. Ihre dunkle Stimme klang gelangweilt. »E s sei denn…« Sie richtete sich auf und sah ein wenig interessierter aus, »… du glaubst, dass sich die übrigen Meisterwerkzeuge auch auf dieser Insel befinden könnten.«
    »I ch hab’s dir schon mal gesagt«, antwortete A dam. »D a war sonst nichts, Faye. Nur der Schädel.«
    »U nd zum jetzigen Zeitpunkt sollte uns eigentlich nur interessieren, mehr über den Schädel herauszufinden«, warf Diana ein. »W as auch immer geschieht, wir haben das Ding am Hals. Ich glaube nicht, dass wir es auf die Insel zurückbringen sollten…«
    »Z urückbringen?« , rief Faye entsetzt.
    »… wo jeder den Schädel finden könnte, da sein Schutzzauber jetzt zerstört worden ist. Er ist dort nicht mehr sicher. Eigentlich habe ich keine A hnung, wo man ihn überhaupt noch sicher aufbewahren könnte.«
    »N un gut«, murmelte Faye scheinbar desinteressiert. »W enn es dir zu viel Mühe macht, nehme ich ihn gern in meine Obhut.«
    Diana warf ihr nur einen Blick zu, der genau ausdrückte, dass Faye die Letzte wäre, der sie den Schädel anvertrauen würde. A ber Cassie bemerkte mit einem unbehaglichen Gefühl, dass Faye ihre bernsteinfarbenen A ugen nicht auf Dianas Gesicht gerichtet hatte, sondern auf den kleinen goldenen Schlüssel um Dianas Hals.
    Es klopfte an der Tür.
    Cassie fuhr so erschrocken zusammen, dass Laurel sich umdrehte und sie verwundert ansah. A ber es war nur Dianas V ater, der nach
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher