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Der magische Reif

Der magische Reif

Titel: Der magische Reif
Autoren: Guillaume Prévost
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umschloss. Auf dieses Zeichen – das auch das Firmenlogo von Arkeos war – war Sam während seiner letzten Zeitreisen zum wiederholten Male gestoßen. Er hatte es auch auf der Schulter des Tätowierten wiedererkannt, diesem mysteriösen Typen, mit dem er sich im Museum von Saint Mary um eine Handvoll gelochter Münzen geschlagen hatte. Der Tätowierte .. . Ein wahrer Albtraum. Er hatte es auf seinen Vater abgesehen, hatte die Buchhandlung Faulkner geplündert und er hatte versucht, Samuel und Lili umzubringen, während sie in der Vergangenheit gewesen waren . . . Sollte er womöglich der Absender dieser Mail sein?
    Lieber Samuel,
    ich hätte nie gedacht, dass ich dir eines Tages schreiben würde. Manchmal ist das Leben voller Überraschungen . . . Du kennst mich noch nicht – eine kleine Prügelei um ein paar Münzen zählt sicher nicht als offizielle Vorstellung, oder? -, aber ich beobachte dich schon eine ganze Weile. Ich muss sagen, du hast ganz schön viel Mut. Und bist ziemlich clever. Intelligent? Eher gewitzt und durchtrieben. Ein bisschen wie dein Vater. Dem Armen hat es immer an Ehrgeiz gefehlt, weißt du . . . Er hat nie verstehen wollen, was er da in Wirklichkeit vor sich hatte, was er hätte tun können, wenn er weniger feige gewesen wäre. Was wir hätten tun können. Doch er hat es vorgezogen, ein Mittelmäßiger unter Mittelmäßigen zu bleiben. Übrigens siehst du, wohin ihn das gebracht hat. Immerhin besteht nicht die Gefahr, dass er uns in seinem Zustand noch in die Quere kommt.
    Aber genug der Liebenswürdigkeiten, Samuel, ich schreibe dir, weil ich zwei Neuigkeiten für dich habe, eine gute und eine schlechte. Mit welcher möchtest du anfangen?
    Zuerst muss ich dir etwas gestehen: Ja, es ist wahr, in den vergangenen Wochen habe ich versucht, dich loszuwerden. Im Museum, zum Beispiel, hätte ich dich beinahe erwürgt . . . Oder später, als ich dir dein Buch der Zeit entwendet habe – das muss ich dir erzählen! – und ein paar Seiten herausgerissen habe, damit du nicht in die Gegenwart zurückkehren kannst. Was nicht besonders fair war, das gebe ich zu. Aber du wurdest echt lästig, weil du deine Nase ständig in Dinge gesteckt hast, die dich nichts angingen! Glücklicherweise, wenn ich so sagen darf, hast du es irgendwie geschafft, heil aus der Sache rauszukommen. Unter uns gesagt, du musst zugeben, dass du Glück gehabt hast. Unverschämtes Glück sogar!
    Deshalb musste ich die Dinge anders angehen. Ich habe mir überlegt, dass wir von dem Glück, das du anscheinend hast, genauso gut beide profitieren könnten. Ja, du hast richtig gelesen, beide! Ich schlage also Folgendes vor: Anstatt gegeneinander sollten wir Hand m Hand arbeiten, Partner werden! Wie Allan und ich es hätten sein können, wenn er nicht so... dickköpfig gewesen wäre. Ich verzichte meinerseits darauf, dir zu schaden, dafür tust du mir den einen oder anderen Gefallen. Du benutzt regelmäßig die Steine Thots und kennst dich mit dem Reisen bestens aus, oder? Also, ich sage dir, wir beide zusammen werden die Herren der Zeit sein! Na, ist das keine gute Nachricht?
    Samuel schwirrte der Kopf und er hörte für einen Moment auf zu lesen. Sollte das ein Scherz sein? Doch wie hätte der Absender der Mail an all diese Details kommen können? Nein, es musste sich tatsächlich um den Tätowierten handeln . . . Dieser Vorschlag, sich zusammenzutun, klang wirklich ziemlich abenteuerlich! Dieser Typ war der Inbegriff des Bösen! Er hatte alles versucht, um Samuel zu beseitigen! Er freute sich über Allans Schicksal, er plünderte archäologische Schätze, er . . .
    Obwohl ihm vor Entrüstung fast die Luft wegblieb, war die Neugier doch stärker und Sam konnte nicht anders, als weiterzulesen.
      Ja Samuel, ich weiß, dass du dir viele Fragen stellst, dass du zögerst. Du denkst an deinen Vater, an alles, was er bisher durchgemacht hat, an das, was ich selbst dir angetan habe. Kurzum, du bist nicht überzeugt. Irre ich mich? Aber egal, hier also die schlechte Nachricht.
    Dir ist es wahrscheinlich nicht klar, aber du und ich, wir haben etwas gemeinsam: Jeder von uns hat etwas in seinem Besitz, das der andere unglaublich gerne hätte. Was mich angeht, die einfachste Sache der Welt: Ich brauche den Goldreif. Den Goldreif und ein oder zwei andere Dinge, von denen ich möchte, dass du sie mir mitbringst. Über Letzteres reden wir später noch einmal.
    Was den Goldreif betrifft, muss ich dir wohl keine Skizze machen, nehme ich an. Ich weiß,
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