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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin
Autoren: Lisa Jackson
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dass die Laken voller Blut waren, damit... damit...« Sie schluckte, und ihr Mut verließ sie.
    »Damit ich fälschlicherweise glauben sollte, dass wir miteinander geschlafen hatten«, beendete er ihren Satz.
    »Ja. Ich weiß, es klingt dumm, und... und es war falsch. Aber ich dachte, es würde niemandem schaden, und nach dieser einen Nacht sollte Elyn zurückkommen, und... und dann wollten wir die Plätze wieder tauschen.«
    »Die Plätze tauschen«, echote er. Seine Lippen waren ganz blutleer. Sein Gesicht war angespannt, und über seinem Auge pulsierte eine Ader. Die Muskeln an seinem Hals traten hervor. »Ich glaube dir nicht«, erklärte er leise. Tödlich leise.
    »Warum sollte ich dich anlügen?«
    »Das ist eine äußerst sinnvolle Frage, nicht wahr?«, spottete Kelan, der nach wie vor ihr Handgelenk umklammert hielt.
    »Kiera sagt die Wahrheit«, schaltete Elyn sich ein und starrte in das Feuer. »Ich wollte Euch nicht heiraten und auch sonst keinen anderen Mann, den mein Vater für mich ausgesucht hatte. Ich habe geglaubt, ich sei in der Lage, mir den Mann selbst auszusuchen, den ich heiraten wollte. Vater war natürlich nicht damit einverstanden. Er hat mich als einen Preis angesehen, mit dem er nach seinem Willen feilschen und handeln konnte.« Ihre Nasenflügel blähten sich, als hätte sie gerade Dung gerochen.
    Die Finger um Kieras Handgelenk waren so' fest, dass sie glaubte, ihre Knochen würden gleich brechen. »Wenn du also die wirkliche Elyn von Lawenydd bist und du die schüchterne Kiera, warum hast du diesem Plan zugestimmt?«
    »Ich verdanke ihr mein Leben«, erklärte Kiera. »Ich habe dir doch von Obsidian erzählt, von dem Pferd, das du Ares nennst. In der Nacht, in dem ich mit ihm ausgeritten bin, bin ich einem Banditen begegnet, der mich angegriffen hat. Elyn war mir gefolgt, und sie hat den Mann verwundet, ehe er... ehe er mir etwas antun konnte. Ich hatte das Gefühl, dass ich ihr mein Leben verdanke, und deshalb...« Sie konnte kaum atmen, als sie ihm auch noch den Rest gestand. »Deshalb habe ich damals geschworen, alles für sie zu tun, wenn sie mich jemals darum bitten sollte.«
    »Und sie hat dafür gefordert, dass du während der Hochzeitszeremonie ihren Platz einnehmen solltest, dass du mit mir schlafen solltest, während sie... wo war?« Kelan musterte Elyn in ihrem zerrissenen blauen Umhang und dem strähnigen Haar. Trotz ihres schmuddeligen Äußeren hob sie das Kinn, warf das Haar über die Schulter zurück und hielt seinem Blick stand. Doch sie schwieg beharrlich.
    Kiera wagte ebenfalls kein Wort von sich zu geben. Sie konnte ihre Schwester doch nicht verraten. Ein eisiger Hauch schien durch die Halle zu ziehen. Unausgesprochene Vorwürfe und Alibis lauerten in den dunklen Ecken. Nur das leise Knistern des Feuers durchbrach die Stille.
    Kelan sah wieder zu Kiera. »Erzähl mir alles.«
    »Ich sollte eigentlich nicht mir dir schlafen. Du solltest bis zum Morgen nicht mehr aufwachen«, erklärte Kiera und vermied so das Thema von Elyns Verbindung zu Brock. Es klappte. Kelan wurde noch wütender.
    »Durch den Trank, den du in meinen Wein gegossen hast!«, schnauzte er sie an und verlor die Beherrschung. »Ihr habt mich angelogen! Ihr beide und wahrscheinlich auch noch andere in eurem Schloss. Du hast so getan, als seist du meine Frau. Du hast dich so verhalten, während du mich gleichzeitig zum Narren gemacht hast.«
    Kieras Arm schmerzte, ihr Herz brach. Kelan ließ voller Verachtung ihren Arm frei, ging zum Kamin und funkelte zornig auf Elyn hinunter. »Sprich, Elyn von Lawenydd.«
    »Also gut. Kiera hat die Wahrheit gesagt!«, bequemte sich Elyn schließlich zu antworten. Sie blinzelte, um die Tränen zurückzudrängen, und rieb sich die Arme, als sei ihr kalt bis auf die Knochen. »Alles ist wahr.« Es gelang ihr aufzustehen. Und auch wenn ihre Beine zitterten, hielt sie Kelans Blick - dem Blick ihres Ehemannes - stand. »Dieser Plan war ganz allein meine Idee. Ich habe Kiera gezwungen, Teil dieses Plans zu sein, wegen des Gefallens, den sie mir schuldig war.«
    Kiera berührte die Kette um ihren Hals, und das mit Juwelen besetzte Kreuz fühlte sich so schwer an wie ein Amboss.
    »Sie wurde gezwungen?«, höhnte er und schüttelte den Kopf.
    »Sie schuldete mir einen Gefallen. Indem sie meinen Platz am Altar einnahm und so tat, als Sei sie ich, hat sie bezahlt. Sie hat alles aus einem Ehrgefühl heraus getan, ganz gleich, was Ihr auch denken mögt. Und die nackte Wahrheit,
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