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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin
Autoren: Lisa Jackson
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Kieras Brust. Kelan brüllte, er zerrte Wynnifrydd hoch und schleuderte sie durch den Raum. »Nein! O nein... nicht hier... nicht sie...«
    Wynnifrydd landete hart, doch Kiera sah, wie sie trotz allem wieder auf die Beine kam. Sie war noch nicht fertig. Tadd griff nach einem zerbrochenen Stuhl und versuchte, die Irrsinnige in Schach zu halten. Doch Wynnifrydd fuchtelte in ihrer Raserei blindwütig mit dem Messer herum und stieß auf alles zu, was sich bewegte.
    »Aufhören!« Tadd packte Wynnifrydd um die Taille, hob sie vom Boden hoch und trug das schreiende und tretende Bündel zur gegenüberliegenden Wand. Die scharfe Klinge traf auch ihn, und er zog heftig den Atem ein, als er zu spät seinen Arm in Sicherheit bringen wollte. »Gütiger Himmel, hört auf!«, knirschte er, packte ihr Handgelenk und knallte ihre Hand gegen die Mauer, bis sich ihre Finger öffneten und das Messer mit der langen Klinge zu Boden fiel.
    »Holt den Arzt!«, brüllte Kelan, er hielt Kiera in seinen Armen, während das Blut aus ihrer Wunde rann. Die Welt wurde dunkler, doch die Kraft von Kelans Armen tröstete sie. Elyn lebte... sie lebte. Kiera blickte zu ihrer Schwester und fühlte, wie das Leben aus ihrem Körper rann, sie fühlte, wie sich ein dunkler, nasser Fleck auf ihrem Kleid ausbreitete. Ein grauenvoller, klagender Schrei ertönte von der Treppe, und Joseph kam nur halb bekleidet hinuntergelaufen. Mit einem einzigen Blick erfasste er die Situation und rannte zu Elyn hinüber.
    »Oh, Lady«, flüsterte er. »Oh, Lady, Lady...«
    Kelans Arme schlössen sich bebend um Kiera. »Elyn, bitte... verlass mich nicht. Bitte, nicht.«
    »Ich bin nicht Elyn«, hauchte sie und kämpfte gegen die Dunkelheit an, die sie einzuhüllen drohte. Der Raum verschwamm vor ihren Augen, und sie starrte in Kelans Gesicht, sah seinen gequälten Blick und fühlte eine bittere, tiefe Reue. »Es tut mir so Leid«, flüsterte sie und blinzelte. Dann hob sie die Hand und legte sie an seine Wange. »Ich liebe dich.«
    Er schluckte, doch die Worte, die sie so sehr zu hören hoffte, das Geständnis, dass er sich trotz allem etwas aus ihr machte, kam nicht über seine Lippen. Während sie allmählich das Bewusstsein verlor, senkte sich ein Gedanke in ihr Herz: Er würde ihr niemals verzeihen. Niemals. Wie konnte er auch? Was sie getan hatte, war unverzeihlich, eine Sünde, die sie mit in ihr Grab nehmen würde.

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    27. Kapitel
    »Willst du sie denn ewig strafen?«, fragte Morwenna, als sie einen Hirsch entdeckte, ihren Pfeil auf den Bogen legte und das tödliche Geschoss fliegen ließ. Der Pfeil sirrte über die Schulter des Tieres hinweg. Der Hirsch sprang leichtfüßig über einen umgestürzten Baum und verschwand im Wald. »Verdammt!«
    Die jaulenden und bellenden Hunde nahmen die Verfolgung auf, doch es war schon zu spät. Morwenna spähte zu ihrem Bruder hinüber, der auf seinem Pferd saß und zusah, wie der Hirsch entfloh.
    »Du kannst sie nicht wie einen gewöhnlichen Dieb einsperren. Tadd, Bryanna, Daylynn und ich sind da alle derselben Meinung. Das ist verrückt, und es muss ein Ende haben.« Es war schon beinahe zwei Monate her, seit Kiera von der verrückten Wynnifrydd von Fenn verletzt worden war, in einem Kampf, der noch immer wie der schlimmste Alptraum erschien.
    »Warum denn nicht?« Kelan stieg von seinem Pferd und setzte sich neben seine Schwester auf den Boden. »Pech«, meinte er und nickte mit dem Kopf in Richtung Hirsch, der im Wald verschwunden war.
    »Es gibt keinen Grund, warum Kiera noch länger leiden muss. Es ist grausam. Du hast ihr deine Meinung darüber deutlich zu verstehen gegeben.«
    »Ich lasse die Hochzeit mit Elyn annullieren.«
    »Und was dann?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich nicht«, meinte er und wünschte, der Schmerz in seinem Herzen würde endlich nachlassen. Er wusste, dass er die Frau liebte, die so getan hatte, als sei sie seine Frau. Dass er ihr vertraut hatte, auch dann noch, als er das Gefühl gehabt hatte, dass es offensichtlich war, dass sie ihn anlog. Dass sie ihn dastehen ließ wie einen Trottel, über den alle lachten.
    Elyn hatte er die Wahl gelassen. Sie konnte sich entweder vor einem Gericht verantworten oder in ein Kloster eintreten. Niemand war überrascht gewesen, als sie plötzlich fromm geworden war. Er konnte froh sein, sie los zu sein. »Warum kümmert dich das überhaupt? Du hast Kiera nie getraut.«
    »Ich hatte das Gefühl, dass etwas mit ihr nicht stimmte.« Morwenna
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