Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens
Autoren: Christina Brooke
Vom Netzwerk:
gleich ... ach, sieh an, da ist ja Montford! Er wird schrecklich böse auf mich sein.“
    Mit der Selbstsicherheit einer absolut schamlosen Frau löste Cecily die Umarmung und versank in einem eleganten Knicks.
    „Euer Gnaden.“ Beim Aufstehen lächelte sie den Duke of Montford strahlend an.
    Nicht zum ersten Mal staunte Jane, dass Cecily mit diesem haarsträubenden Benehmen durchkam. Der Duke starrte sie zwar von oben herab an, doch Cecily wackelte nur mit den Brauen. Ihre Augen blitzten vor Vergnügen.
    „Cecily.“ Die Ermahnung kam von Beckenham, der ihr in den Raum gefolgt war. „Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du davon absehen würdest, mit allem herauszuplatzen, was dir in den Sinn kommt. “ „Aber das mache ich doch gar nicht! Glaub mir, du wärst zutiefst schockiert, wenn ich tatsächlich sagen würde, was ich denke, Beckenham.“
    Beckenham knirschte mit den Zähnen. Zum Duke gewandt, sagte er: „Die Gute wird noch etwas Benimm lernen müssen, bevor sie nächstes Jahr in die Gesellschaft eingeführt wird.“
    Montford lächelte dünn. „Ich habe nicht die Absicht, Lady Cecily unvorbereitet auf die nichts ahnende Öffentlichkeit loszulassen. Rosamund wird sich darum kümmern, nicht wahr, Rosamund, meine Liebe.“
    „Ja, natürlich, Euer Gnaden.“ Rosamunds Ton war ernst, doch aus ihren Augen blitzte der Schalk.
    „Ich bewundere deine Tapferkeit“, sagte Beckenham. Er musterte Cecily von ihren dunklen Locken bis zu ihren in Pantoffeln steckenden Füßen. „Sie bedarf einer intensiven Schulung.“
    Cecily rümpfte die Nase. „Das klingt ja so, als wäre ich ein Pferd.“ „Keineswegs. Ich habe die größte Hochachtung vor Pferden.“ Beckenham drehte den Kopf und seine strenge Miene wurde weich. „Jane.“
    Er ging auf sie zu und streckte seine Hände aus, um ihre zu ergreifen. Voller Zuneigung erwiderte sie den Händedruck. Beckenham erinnerte sie immer an einen großen schwarzen Bären - er wirkte gemütlich und warm, aber auch wild und gefährlich, wenn sein Kampfgeist geweckt wurde.
    „Frederick war ein guter Mensch“, sagte er. „Er wird uns fehlen.“
    Sie nickte und löste sich aus seinem Griff. „Danke. Ja. Er wird uns fehlen.“
    Sie sagte nicht: Er wird mir fehlen. So weit würde sie nicht gehen.
    „Wollen wir uns setzen?“ Rosamunds Frage löste den Augenblick verlegener Anspannung. Anmutig führte sie Jane zu einem Sofa und setzte sich neben sie.
    Die liebe Rosamund. Sie half, wo sie konnte, und zeigte echte Zuneigung, ohne neugierige Fragen zu stellen oder sich erstaunt zu Fredericks frühem Tod zu äußern. Jane wusste das ebenso sehr zu schätzen, wie sie die ruhige, bescheidene Haltung bewunderte, die Rosamunds atemberaubender Schönheit noch mehr Tiefe verlieh. Rosamund sorgte stets dafür, dass es den Menschen in ihrer Umgebung besser ging. Im Gegensatz zu Jane, die ihre Nächsten oft mit ihrer unerwarteten Direktheit und ihrer Kratzbürstigkeit aus der Fassung brachte.
    Fredericks Anwalt eilte herein. Er entschuldigte seine Verspätung ausschweifend mit dem Gewühl draußen vor dem Haus und auf den Fluren. Der Duke of Montford begrüßte ihn und führte ihn zum Schreibtisch, wo beide Herren ein leises Gespräch begannen. Der Anwalt blätterte in den Papieren herum, ordnete sie und legte sie in sauberen Stapeln auf die Tischplatte.
    Beckenham wählte einen spindelbeinigen Stuhl neben Rosamund und Jane. Er beugte sich vor und murmelte: „Anscheinend haben sich weder Xavier noch Andrew dazu herabgelassen, hier zu erscheinen.“
    Cecily schnaubte und ließ sich zwischen Jane und Rosamund auf dem Sofa nieder. „Natürlich nicht. Wir haben Andrew seit seiner Rückkehr aus Ägypten nicht mehr gesehen. Und Xavier ...“ Sie zuckte mit den Achseln. „Wer weiß? Mir jedenfalls ist er völlig egal.“
    „ Cecily. “ Rosamunds Ton war ruhig, doch ihre sanfte Ermahnung zeigte mehr Wirkung als Beckenhams Knurren. Cecily schwieg und nur ihre störrisch zusammengepressten Lippen verrieten, wie sie über jenes Familienmitglied dachte, das sich seit jeher von allem fernhielt.
    Jane verzieh Andrew wie immer. Egal wie sehr er sie herausforderte, ihr Ärger verrauchte angesichts seiner schmeichelnden Reue und seiner Fähigkeit, jeder Situation etwas Humorvolles abzugewinnen. Xavier hingegen ... Nein, ihn würde sie hier gar nicht haben wollen.
    Sie waren alle unter einem Dach und unter dem Schutz des Duke of Montford aufgewachsen. Ungewöhnlicherweise hatte Montford für seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher