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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)
Autoren: Steve Hamilton
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Jetzt ist es fünf Uhr morgens. Oder sechs. Leopold trägt den Hut des Chief, nur für den Fall, daß ihn jemand im Wagen sieht. Aber es ist so früh, daß nicht viele Wagen auf der Straße sind. Als sie zum Haus in Farmington kommen, warten sie. Natürlich parkt Anthony seinen Wagen ein Stück die Straße runter. Nur den Streifenwagen darf man in der Auffahrt sehen. Maria ruft Harwood an. Sie hat jetzt seine Nummer. Sie ruft ihn an und sagt ihm, er solle nach Farmington kommen. Es sei an der Zeit für ein Abkommen. Es sei an der Zeit, die Sache ein für allemal zu erledigen.
    Und genau das tun sie auch.
    Nachdem dies geschehen ist, fahren Leopold und Anthony nach Orcus Beach zurück. Natürlich wird die Polizei sie dort ausfindig machen. Drei tote Männer im Hobbykeller, da muß man schon mit ihnen sprechen. Offensichtlich ein Doppelmord und dann ein Selbstmord; der Finger des Chief steckt noch im Abzugsbügel. Wird der Gerichtsmediziner irgend etwas finden, das nicht zu der Geschichte paßt? Was kann man finden, wenn es sich um Schrotschüsse aus nächster Nähe handelt? Wie genau werden sie einen solchen Fall überhaupt untersuchen?
    Natürlich kommen sie zu ihr. Zur ganzen Familie. Sie müssen mit ihnen reden.
    Großer Gott, wird sie sagen. Das kann doch gar nicht sein. Der Chief war ein solch guter Mensch. Er hat gesagt, er will mir helfen. Er hat gesagt, er läßt es nicht zu, daß diese Männer mir weh tun. Aber, großer Gott, Officer, ich hatte doch keine Ahnung.
    Du hast der Polizei deine eigene Geschichte zu erzählen, Alex. Deine eigene kleine Theorie, ohne jeden Beweis. Und mit dir unübersehbar mitten drin. Erst hast du Whitley und Harwood mit gezückter Pistole bedroht; dann bist du in Marias Bett gelandet. Dann hast du mit dem Chief einen Schlummertrunk genommen, erst in der Kneipe und dann bei ihm zu Hause, wo du ihm ganz nebenbei eine Schrotflinte aus der Hand geschlagen hast. Dann hast du die Patronen rausgenommen. Soweit du im Bilde bist, sind deine Fingerabdrücke noch überall auf dem Gewehr. Es sei denn, du nimmst es von der Brust des Chief runter und wischst es ab.
    Denk dran, Alex, welches Blatt du in der Hand hast. Das sind deine Karten, falls du versuchst, doch noch einen anderen Ausgang herbeizuführen.
    Ich zwang mich dazu, mich umzudrehen und die Treppe wieder hochzugehen. Den Zettel auf dem Boden brauchte ich nicht zu lesen. Ich wußte, was darauf stand. Die Worte unter dem offiziellen Wappen, dem mit der Kanone im Sand.
    »Für Maria und alles, was ich so gern geglaubt hätte.«

Kapitel 24
    »Alex.«
    Ich öffnete die Augen.
    »Alex.«
    Ich richtete mich in dem harten Holzstuhl auf und spürte, wie ein plötzlicher Schmerz mir vom Nacken in den Rücken schoß.
    »Alex.« Seine Stimme war leise, fast ein Flüstern.
    Ich sah zu ihm hinüber. Randys Augen waren offen.
    »Soll ich den Arzt rufen?« fragte ich. Ich sah auf meine Uhr. Es war nach elf Uhr abends. Um neun war ich zurückgekommen, gerade rechtzeitig, um den Doktor noch anzutreffen, der im Schwesternzimmer Krankenblätter ausfüllte. Randy war wieder zu Bewußtsein gekommen, kurz nachdem ich am Nachmittag gegangen war, sagte mir der Arzt. Er hatte noch lokal begrenzte Ausfälle auf der linken Körperseite, aber abgesehen davon ging es ihm erstaunlich gut. Sie hatten den Schlauch aus der Luftröhre entfernt und ihn an einen Tropf mit einer äußerst schwachen Morphinlösung gehängt. Sie hatten ihm erzählt, er sei angeschossen worden und vor seiner Tür säße ein Deputy vom County. Er war dann einige Stunden lang wach gewesen, aber als ich kam, war er schon wieder eingeschlafen. Ich hatte mich in den Stuhl gesetzt und dasselbe getan. Nun war er wieder wach, und ich wußte nicht, was ich ihn zuerst fragen sollte.
    »Sie haben mir gesagt, was passiert ist«, sagte er. Er war immer noch in seine Verbände eingewickelt, aber ohne den Schlauch in der Luftröhre sah er wieder menschlich aus.
    »Ich weiß. Ich habe mit dem Arzt gesprochen.«
    Er sah zum Fenster. »Wie spät ist es?«
    »Kurz nach elf.«
    »Warst du die ganze Zeit hier?«
    »Nein, ich war rauf nach Orcus Beach.«
    Er sah mich an und schloß die Augen.
    »Das letzte, woran ich mich erinnern kann«, sagte er, »ist, daß ich auf ihre Tür zugegangen bin.«
    »Ihre Tochter hat dir gesagt, wo sie wohnt.«
    Er schlug die Augen wieder auf. »Ja.«
    »Maria hat mir gesagt, sie hat dich für Harwood gehalten. Oder für jemanden, den er geschickt hat.«
    »Du hast sie
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