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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)
Autoren: Steve Hamilton
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Seitdem gibt es nicht nur eine gemeinsame Geschäftskarte, sondern auch eine Adresse im Internet – und über sie findet ihn der neueste »Ärger«, den er ja selbst nicht sucht.
    Plötzlich steht Randy Wilkins in der Tür des Glasgow Inn, vor dreißig Jahren sein Partner beim Baseball. Wenn Randy Pitcher spielte, also den Ball mit bis zu hundertsechzig Stundenkilometern durch die Strike zone am gegnerischen Batter vorbei zu werfen hatte, war Alex McKnight sein bevorzugter Catcher . In den kleinen Ligen waren sie ein gutes Team, aber Alex war im Feld nicht gut genug, und so schaffte es nur Randy in die großen Ligen, deren Spieler fast jeder Amerikaner kennt, besser als wir die Helden der Fußball-Bundesliga – die Detroit Tigers bieten ihm einen Vertrag an, denn er ist »Der Linkshänder«, und linkshändige Pitcher können für rechtshändige Batter der Tod sein. Sein Schicksal in den Großen Ligen ist so dramatisch, daß wir es ihn lieber im Buch – mehrfach – selbst erzählen lassen.
    Im übrigen gelten in der Folklore des Baseball linkshändige Pitcher für ein wenig – gelinde gesagt – verrückt, mehr noch als bei unserem Fußball der Torwart. Und Randy ist in so hohem Maße exzentrisch bis verrückt, daß keiner aus der Mannschaft mit ihm das Zimmer teilen wollte – bis auf Alex, der seinen nächtelangen Phantastereien geduldig lauschte. Randy ist dabei zugleich von so gewinnender Liebenswürdigkeit, von so mitreißendem Charme, daß ihn jeder auf Anhieb zu mögen scheint und ihm jeden Wunsch erfüllen möchte.
    Und dieser Randy steht plötzlich in der Tür von Alex’ Stammkneipe – man könnte auch sagen: seines Wohnzimmers – und will nicht mehr und nicht weniger suchen als seine verlorene Zukunft, wie er nach längerem Zögern gesteht. Vor allem will er seine erste Liebe wiederfinden, die er eine Woche lang, als ihm die Welt noch zu Füßen lag, geliebt und dann nie wiedergesehen hat.
    Alex sucht sich seine Fälle nicht – die Fälle suchen ihn, und wenn er auch kein Detektiv sein will, so leidet er doch offensichtlich am Helfer-Syndrom. Wie Jackie vom Glasgow Inn wohl zu Recht meint, würde er jederzeit zu kleinen grünen Männchen ins Raumschiff steigen, wenn die ihn nur dringend genug um Hilfe bäten. Wie er im letzten Roman plötzlich in das Schicksal einer vom rechten Weg abgekommenen Indianerin verwickelt ist, so findet er sich im dritten Buch plötzlich mit Randy in seiner Heimatstadt Detroit wieder, um eine Frau zu suchen, von der sie nicht viel mehr wissen als den Vornamen Maria und ihren Nachnamen und ihre Adresse vor dreißig Jahren – herzlich wenig im mobilen Amerika ohne Einwohnermeldeämter.
    So wie eine wichtige Unterart des Detektivromans der Polizeikrimi mit dem Schwergewicht auf avancierter wissenschaftlicher Polizeiarbeit – das police procedural – ist, so erleben wir hier ein höchst gelungenes P.   I. procedural mit: Wie kann ein Private Investigator ohne öffentliche Legitimation, ohne Hilfe des Behördenapparates eine Spur wiederaufnehmen, die dreißig Jahre alt ist? Wieder und wieder bewährt sich Leon Prudell als Watson und armchair detective im Wortsinne: Mit zwei gebrochenen Fußgelenken, die er dem Versuch verdankt, seine Dachrinne zu enteisen, liegt er im Bett und spielt Detektiv. Er hält sich alle einschlägigen Fachzeitschriften, studiert Handbücher für den erfolgreichen Privatdetektiv, und im Zusammenspiel zwischen dem agierenden Duo Alex und Randy und dem kontemplativen Leon gelingt es tatsächlich, die Spur wieder aufzunehmen.
    Sie führt – so viel darf hier verraten werden – in einen geheimnisvollen Ort namens Orcus Beach, das »Ufer des Hades«, wie man den Namen übersetzen könnte. Er ist auf keiner Karte zu finden – aber nicht etwa so, wie im Krimi oder generell bei fiktionalen Orten üblich: Im Roman selbst steht er auf keiner Karte, nur seine Nachbarorte werden genannt, sonst existiert er nur für den, der dort hinkommt, und auf der Faustskizze eines Kneipenwirts aus der weiteren Umgegend.
    Steve Hamilton hat seinen dritten Roman als »etwas ehrgeiziger« als seine beiden Vorgänger bezeichnet, und so tut sich in Orcus Beach tatsächlich eine Unterwelt eigener Art auf. Neben dem Detektiv wider Willen ist Hamiltons Eigenart die Doppelbödigkeit seiner Schlüsse: Nach der scheinbaren Lösung des Falles – der einzigen, die die Öffentlichkeit je erfahren wird – kippt der Fall auf den letzten Seiten plötzlich ein weiteres Mal um und
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