Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Minnie, als er sich vor ihr verbeugte. »Ich werde dich vorstellen, und dann müssen wir wirklich in den Speisesaal gehen, sonst wird die Köchin durchdrehen.«
    Ehe sie auch noch zu dem ersten von Minnies »Gästen« getreten waren, erfasste Vane die unterschwellige Spannung zwischen den Gruppen.
    Was für eine Suppe kocht Minnie hier? Und was, so fragte sich Vane, geht hier vor?
    »Es ist mir eine Freude, Sie kennen zu lernen, Mr. Cynster.« Agatha Chadwick reichte ihm die Hand. Sie war eine Matrone mit entschlossenem Gesicht, ihr blondes Haar ergraute und wurde zur Hälfte von einer Witwenhaube bedeckt. Sie deutete auf das hübsche, hellhaarige Mädchen neben sich. »Meine Tochter Angela.«
    Angela sah ihn mit großen Augen an und machte einen Knicks. Vane murmelte ein paar unbedeutende Worte.
    »Und das ist mein Sohn Henry.«
    »Cynster.« Henry Chadwick, untersetzt und einfach gekleidet, schüttelte Vane die Hand. »Sie müssen froh gewesen sein, dass Sie Ihre Reise hier unterbrechen konnten.« Er deutete mit dem Kopf zum Fenster, durch das man den Regen auf die Fliesen der Terrasse trommeln hörte.
    »In der Tat.« Vane lächelte. »Eine glückliche Fügung.« Er warf Patience Debbington einen Blick zu, die sich noch immer mit dem Poeten unterhielt.
    Der General und Edgar freuten sich beide darüber, das Vane sich noch an sie erinnerte. Edith Swithins war verlegen, doch Vane nahm an, dass nicht er der Grund dafür war. Die Colbys waren von einer eisigen Ablehnung, wie es nur Leute ihrer Art sein konnten. Vane vermutete, dass Alice Colbys Gesicht in viele Stücke zerfallen würde, wenn sie lächelte. In der Tat kam es ihm so vor, als hätte sie nie gelernt, wie man so etwas macht.
    Und so blieben am Ende nur noch der Poet, Patience Debbington und ihr Bruder Gerrard übrig. Als Vane, Minnie an seinem Arm, auf sie zuging, blickten die beiden Männer auf. Ihr Gesichtsausdruck war offen und freundlich. Patience schien seine Anwesenheit nicht einmal zu bemerken.
    »Gerrard Debbington.« Unter einem Schopf voller dichtem braunem Haar leuchteten braune Augen. Gerrard streckte ihm die Hand entgegen und wurde dann über und über rot. Vane griff nach seiner Hand, ehe er zu verlegen war.
    »Vane Cynster«, murmelte er. »Minnie hat mir verraten, dass sie die nächste Saison in der Stadt verbringen werden.«
    »Oh, ja. Aber ich wollte Sie etwas fragen …« Gerrards Augen leuchteten. An seiner schlaksigen Gestalt erkannte man sein Alter, an seiner eifrigen Überschwänglichkeit seine Jugend. »Ich bin an den Ställen vorbeigekommen, gerade als das Unwetter ausbrach – ich habe dort ein tolles Paar Grauer entdeckt. Gehören sie Ihnen?«
    Vane lächelte. »Sie sind halb walisisch. Reinrassige Pferde mit einer ausgezeichneten Ausdauer. Mein Bruder Harry besitzt einen Deckhengst und liefert mir all meine Pferde.«
    Gerrard strahlte. »Ich habe mir schon gedacht, dass es hochklassige Pferde sind.«
    »Edmond Montrose.« Der Poet beugte sich vor und schüttelte Vane die Hand. »Sind Sie aus der Stadt gekommen?«
    »Über Cambridgeshire. Ich musste einem ganz besonderen Gottesdienst beiwohnen, in der Nähe des herzoglichen Sitzes.« Vane blickte zu Patience Debbington, die schweigend und mit zusammengepressten Lippen auf der anderen Seite von Minnie stand. Die Nachricht, dass man es ihm erlaubte, eine Kirche zu betreten, schien das Eis in ihr nicht schmelzen zu lassen.
    »Und dies ist Patience Debbington, meine Nichte«, stellte Minnie sie vor, noch ehe Gerrard und Edmond ihn weiter in Beschlag nehmen konnten.
    Vane verbeugte sich elegant, als Patience ihm nur kurz zunickte. »Ich weiß«, erklärte er gedehnt und sah in ihre Augen, die sie störrisch abgewandt hatte. »Wir haben einander schon kennen gelernt.«
    »Wirklich?« Minnie blinzelte, dann sah sie Patience an, die jetzt Vane mit einem dolchartigen Blick durchbohrte.
    Patience warf Minnie einen ausweichenden Blick zu. »Ich war im Garten, als Mr. Cynster ankam.« Der Blick, mit dem sie Vane bedachte, war vorsichtig. »Zusammen mit Myst.«
    »Ah.« Minnie nickte und ließ den Blick durch das Zimmer streifen. »Also gut, jetzt, wo alle einander vorgestellt sind, kannst du mich in den Speisesaal führen, Vane.«
    Das tat er, und die anderen schlossen sich ihnen an. Als er Minnie an den Kopf des langen Tisches führte, fragte sich Vane, warum Patience nicht wollte, dass jemand erfuhr, dass sie etwas in dem Blumenbeet gesucht hatte. Während er Minnie den Stuhl
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher