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Der Liebesbeweis

Der Liebesbeweis

Titel: Der Liebesbeweis
Autoren: Vicki Thompson
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der Ansicht war, er solle seine Männlichkeit beweisen? Er sah sie an, und tatsächlich, sie schien äußerst interessiert zu sein.
    Seufzend fuhr er über die Kreuzung und wendete, damit er sie nach Hause fahren konnte. “Suzanne, du bist wirklich eine erstaunliche Person, aber …”
    “Das hört sich an wie aus einer dieser Reality-Shows.”
    Ertappt. Er hatte diesen Spruch in einer Sendung für männliche Singles aufgeschnappt, die eine Partnerin suchten, und sich für alle Fälle gemerkt. Offenbar funktionierte diese Masche aber nur in solchen Shows. “Na gut, das war ein blöder Spruch.” Er wartete auf eine Lücke im Verkehr und versuchte, sich etwas Besseres einfallen zu lassen.
    “Du fährst mich nach Hause, nicht wahr?”
    Er seufzte erneut. “Ich glaube nicht, dass wir beide füreinander bestimmt sind.” Das klang genauso lahm. Jess war nicht besonders gut darin, jemandem einen Korb zu geben, denn er verletzte die Gefühle einer Frau nur ungern.
    “Du warst entspannt, bis das Thema Sex aufkam.”
    Er war nicht entspannt gewesen, sondern hatte nur so getan. Anscheinend hatte Suzanne es ihm abgekauft, und er wollte es nicht noch schlimmer machen, indem er ihr das gestand.
    Suzanne warf den Kopf zurück. “Vielleicht ist an der Theorie dieser Dr. Astorbrooke doch etwas dran.”
    Er musste diesen Schlag gegen seinen männlichen Stolz einstecken, denn andernfalls hätte er etwas Verletzendes erwidern müssen. Es war nicht Suzannes Schuld, dass es zwischen ihnen nicht gefunkt hatte. “Schon möglich.”
    “Dann ist es wohl besser, du fährst mich nach Hause. Für jemanden, der unzulänglich ist, bin ich nicht zu haben.”
    Erleichtert fädelte Jess sich in den Verkehr ein. “Tut mir leid, dass es nicht geklappt hat.”
    “Du könntest eine Therapie machen.”
    “Ja, vielleicht sollte ich das.” Er erwischte ein paar grüne Ampeln und setzte Suzanne im Nu vor ihrer Haustür ab.
    Indirekt hatte Katie ihm heute Abend einen Gefallen getan. Bedanken würde er sich dafür jedoch nicht. Sie hatte sich auf ihn eingeschossen, und er wollte, dass das aufhörte.
    Für den Kampf gerüstet, fuhr er zum Sender.
    Katie Peterson begleitete Janice Astorbrooke während einer Werbepause aus dem Studio. Anschließend kehrte sie zurück, um das Studio für Jared Williams aufzuräumen, dessen Sendung
Sport total!
um zehn begann. Zufrieden mit sich packte sie ihre Notizen ein.
    Die Wände des kleinen Lehmziegelgebäudes, das sie so liebte, mochten zwar tagsüber vibrieren, wenn das schwere Gerät der Baufirma im Einsatz war, aber heute Abend hatte sie ganz schön zurückgeschlagen. Sie fühlte sich wie eine Kriegerin, die ihren Grund und Boden verteidigte. Dies war ihr Haus, auch wenn es ihr nicht gehörte.
    Sie hatte verstanden, weshalb ihr vom Kummer geplagter Großvater es nach dem Tod ihrer Großmutter verkauft hatte. Damals war Katie noch zur High School gegangen. Sie hatte Verständnis dafür gehabt, dass ihre Eltern, die in einer Vorortsiedlung lebten, es nicht wollten, obwohl es sehr hart war, im selben Jahr die Großmutter und das Haus zu verlieren. Katie hasste es, keine Kontrolle über wichtige Dinge in ihrem Leben zu haben. Als der Bauantrag gestellt und das Haus bedroht wurde, schwor sie sich, alles zu seiner Rettung Nötige zu tun.
    Dr. Astorbrooke war ein echter Gewinn für ihre Kampagne gewesen. Der Zahl der Anrufer während der ersten Hälfte der Sendung nach zu urteilen, hatte das Thema heftige Diskussionen ausgelöst. Und davon lebte Katie. Die Einschaltquoten zu steigern und dabei gleichzeitig Harkins Construction anzugreifen, das war gute Arbeit.
    Punkt zehn kam Jared ins Studio geschlendert. Er war ein großer schlaksiger Kerl mit Brille, der seine Frau Ruth und Sportstatistiken liebte, und zwar in dieser Reihenfolge.
    Katie stand auf und drehte das Mikrofon zu ihm. “Hast du etwas von meiner Sendung mitbekommen?”
    “Und ob.” Jared setzte sich grinsend und griff nach dem Kopfhörer. “Nur damit das klar ist, ich habe kein Bedürfnis, Hochhäuser zu bauen.”
    Katie lachte. “Das habe ich auch nicht angenommen. Ruth scheint mir eine sehr zufriedene Frau zu sein.”
    “Ja, ihr hat deine Sendung auch gefallen. Sie saß noch am Radio, als ich losfuhr.”
    “Richte ihr aus, dass ich ihre Unterstützung zu schätzen weiß. Jeder Hörer zählt.”
    “Wird gemacht.” Jared setzte sich die Kopfhörer auf. “Schönes Wochenende.”
    “Danke.” Katie winkte ihm zu und ging hinunter in die
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