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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)
Autoren: Felix T. Richter
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Anstrengung zu zeigen, wich Thalon leichtfüßig den klobigen
Schlägen Jasais aus. Hinter manchen Schlägen setzte Jasai kräftige Zauber nach
und versuchte, mit schwarzlodernden Flammengeschossen, Thalon von den Beinen zu
fegen. Thalon wich jedoch mit flinken Seitwärtsbewegungen aus, stürmte dabei
allerdings unaufhaltsam auf den alten Mann zu. Er stieß sich vom Boden ab,
holte aus und ließ sein Schwert senkrecht hinunter fahren. Jasai streckte
seinen Stab in die Höhe. Erneutes Krachen ertönte, als die Waffen aufeinander
trafen. Der Rückstoß fuhr Thalon durch sämtliche Glieder. Jedoch ließ Jasai für
einen Moment seine Deckung sinken. Sofort setzte Thalon einen weiteren
Schwerthieb nach. Der alte seinerseits reagierte blitzschnell. Er erholte sich
von dem kraftvollen Hieb Thalons drehte sich, noch ehe er wieder voll auf den
Beinen stand, nach der Seite hin weg und schoss einen Schwall Blitze in Thalons
Richtung, die er aus den Fingern schickte. Das flackernde Licht der tödlichen
Geschosse erhellte einen Augenblick die Szenerie in grelles, beinahe surreales
Licht. Mit einem Hechtsprung entging Thalon der magischen Attacke. Zu spät
jedoch realisierte er die direkt darauf folgende Schattenkugel, die ihn mit der
Wucht eines Geschosses traf und nach hinten fallen ließ. Schmerzerfüllt
richtete er sich auf. Gequält fasste er sich an die linke Rippe, auf die er
unsanft gelandet war. Ein spottendes Lächeln war in Jasais Gesicht zu erkennen.
„Komm schon, Lichtritter. Hast du nicht mehr zu bieten?“ Wie als eine Antwort
stieß Thalon seinerseits einen erbitterten Schrei aus und katapultierte sich
nach vorne. Die Schwertspitze war auf Jasais Brust gerichtet. Der Magier ließ
seinen Stab weit nach vorne gleiten und ließ ihn kreisen, doch kurz bevor das
verdickte Ende drohte, Thalons Schädel zu zertrümmern, duckte sich der
Lichtritter darunter hinweg und setzte den Angriff fort. Jasai war zwar trotz
seines Alters erstaunlich in Form, doch hatte er nicht damit gerechnet, dass er
den Angriff nicht würde stoppen können. Einen kurzen Moment stolperte er
unbeholfen nach hinten. Nun hatte Thalon ihn da, wo er ihn haben wollte. In der
Defensive war Jasai zu sehr damit beschäftigt, Thalons kraftvollen Hieben, die
gekonnt aneinander gereiht auf ihn niedergingen, zu parieren und war somit
nicht in der Lage, selbst anzugreifen, geschweige denn einen Zauber zu wirken.
In Jasais Augen, die zu düsteren Schlitzen verformt waren, stand der Hass, den
er für Thalon empfand. Hatte er zuvor tatsächlich versuchen sollen, auf Thalon
einzugehen und mit ihm zu reden, so war von dem Funken Freundlichkeit, falls
Jasai ihn jemals besessen hatte, keine Spur mehr zu erkennen. Wie ein Hund
fletschte er die Zähne, während er , den Stab fest in beiden Händen haltend,
einen weiteren Hieb Thalons parierte. Vereinzelte Schweißtropfen standen dem
Magier auf der Stirn. Doch auch Thalons Kraft schien allmählich zu sinken.
Seine Bewegungen verloren an Anmut und die Dauer zwischen den einzelnen
Schlägen verlängerte sich. Beide Kontrahenten wussten, dass früher oder später
einer der beiden nicht mehr die nötige Ausdauer besitzen würde. Wie auf ein
Kommando trennten sich die beiden, hielten Abstand voneinander. Erneut krochen
sie umeinander herum, jeder auf einen Fehler des anderen wartend. Jasai
keuchte, während Thalon sich erneut an die Seite fasste. Sein rechtes Handgelenk
hatte zu Schmerzen begonnen. Aus seinen Oberarmen stachen die Muskeln hervor
und ein rhythmisches Pochen durchfuhr sie. Aufgeben konnte er nicht. Der
Konflikt musste bis zum bitteren Ende ausgetragen werden, denn Jasai würde ihn
sicherlich nicht gehen lassen. Die klirrende Kälte kratzte bei jedem Atemzug
und hatte seinen Mund trocknen lassen. Er spürte bereits, wie sich feine Risse
auf seinen Lippen gebildet hatten. „Schaut Euch an, Thalon. Eure Haare sind
zerzaust, Euer Gesicht durchsiebt von den Stoppeln Eures jugendlichen Bartes.
Euer Wams ist verdreckt und Ihr stöhnt wie eine unbefriedigte Jungfer“,
verhöhnte Jasai ihn. „Und Ihr schaut aus wie ein unzufriedener Bettler, dem
gerade eine Horde Kinder das Kleingeld geklaut hat. Glaubt Ihr, Euer struppiger
Bart und Euer von Furchen zermartertes Gesicht machen einen besseren
Eindruck?“, konterte Thalon und mobilisierte seine Kräfte. Wie eine Furie
schritt der Lichtritter auf den alten Mann zu. Auch dieser schien sich
einigermaßen gefasst zu haben. Provozierend hatte er den mächtigen Stab
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