Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der lange Traum vom Glück

Der lange Traum vom Glück

Titel: Der lange Traum vom Glück
Autoren: Emma Luxx Nora Roberts
Vom Netzwerk:
lehnte sich an den Tisch und grinste sie an. Sie hatte sich das Haar zurückgebunden in dem Versuch, es zu zähmen, was jedoch wundervoll danebengegangen war. Ihre Augen blitzten, die Lippen hatte sie energisch aufeinandergepresst. Sie sah aus wie eine empörte Fee.
    „Gott, bist du niedlich, Freddie“.
    Jetzt verengten sich diese blitzenden Augen. „Du weißt, wie ich das hasse“.
    „Ja“. Sein Grinsen wurde noch breiter.
    Würdevoll riss sie ein Papierhandtuch von der Rolle an der Wand über dem Tresen und begann sich die Hände abzutrocknen. „Was glotzt du denn so?“
    „Ich warte darauf, dass du anfängst zu schmollen. Wenn du schmollst, bist du nämlich noch niedlicher“.
    Sie würde nicht lachen, schwor sie sich. Oh nein, ganz bestimmt nicht. „Du treibst es wirklich auf die Spitze, Nick“.
    „Wenn es hilft, dass du endlich aufhörst, mich herumzuscheuchen, so wie du es mit Brandon immer gemacht hast“.
    „Ich scheuche meinen Bruder nicht herum“.
    Nick ging um sie herum, um an die Kaffeebecher zu kommen, die sie eben abgewaschen hatte. „Natürlich tust du das. Sieh der Tatsache ins Auge, dass du herrschsüchtig bist, Kleine“.
    „Das bin ich ganz bestimmt nicht!“
    „Herrschsüchtig, verwöhnt und ein niedlicher kleiner Knopf“.
    Um sich selbst ihre Geduld zu beweisen, holte sie lang und tief Atem. „Gleich fängst du dir eine“.
    „He, das ist ein guter Witz“, sagte Nick anerkennend, während er die Kaffeebecher füllte. „Komm, schieb dein Kinn vor. Das ist fast so niedlich wie ein Schmollmund“.
    In Ermangelung von etwas Besserem warf sie das zu einem festen Ball zusammengeknüllte Papierhandtuch nach ihm. Es prallte an seinem Kopf ab. „Ich bin hier, um zu arbeiten, und nicht, um mich beleidigen zu lassen. Wenn das alles ist, was du kannst, gehe ich eben wieder“.
    Er lachte leise in sich hinein, als sie sich anschickte, an ihm vorbeizustürmen. Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in New York hatte ihre Beziehung seiner Ansicht nach die Ebene erreicht, auf die sie gehörte. Der große Cousin und die kleine Cousine, die vor Wut darüber, dass man sie aufzog, fuchsteufelswild wurde. Er lachte noch immer, als er sie am Arm packte und herumdrehte.
    „Ach komm, kleine Freddie, werd doch nicht gleich so böse“.
    „Ich bin nicht böse“, erklärte sie und boxte ihm ihren Ellbogen in den Bauch.
    Sie bewirkte damit nur, dass er lachte. „Das habe ich schon besser gesehen. Du musst dich mit dem ganzen Körper in den Stoß reinlegen, wenn du eine Wirkung erzielen willst“.
    Sie folgte seinem Rat, und der heftige Stoß warf sie beide aus dem Gleichgewicht. Er lachte immer noch, während sie sich abmühten, stehen zu bleiben, bis sie schließlich mit dem Rücken gegen den Kühlschrank gelehnt endete, mit seinen Händen auf ihren Hüften, während sie mit den ihren Halt suchend seine Unterarme umklammerte.
    Erst als ihm aufging, dass er sie an sich presste, hörte er zu lachen auf. Er nahm ihren Körper wahr. Sie fühlte sich so weich und zerbrechlich an. Ihre Augen sprühten wütende Funken. Sie waren so groß und tief. Ihr Mund zog seinen Blick magnetisch an. Er war so rosig und köstlich voll.
    Sie spürte die Veränderung, die in ihm vorging, nahm wahr, wie ihr Körper langsam dahinschmolz, hörte ihr Blut in den Ohren rauschen. Das war es, worauf sie die ganze Zeit gewartet hatte, wonach sie sich immer gesehnt hatte – die Umarmung von Mann und Frau, die Überwachheit der Sinne, die von einem Besitz ergriff, als würde im Kopf ganz überraschend ein sehr helles Licht angeknipst. Ihrem Instinkt folgend, ließ sie ihre Hände an seinen Armen nach oben bis zu seinen Schultern gleiten.
    Oh Himmel, fast hättest du sie geküsst!, schoss es ihm durch den Kopf, während er zurückzuckte. Und es hätte nichts mit verwandtschaftlicher Zuneigung zu tun gehabt. Um ein Haar hätte er sie geküsst wie ein Mann, der sich nach einer Frau verzehrt, und ein Jahrzehnt des Vertrauens zunichtegemacht.
    „Nick“. Sie sagte es leise, in dem Flüstern schwang ein flehender Unterton mit.
    Du hast sie erschreckt, dachte er und hob entschuldigend die Hände. „Verzeih. Ich hätte dich nicht so aufziehen dürfen“. Jetzt, nachdem er etwas Distanz zwischen sich und sie gebracht hatte, fühlte er sich wieder besser. Er wich so weit zurück, dass er seinen Becher erreichen konnte, den er auf dem Tisch abgestellt hatte.
    „Schon gut“. Sie bewerkstelligte ein Lächeln, während die Hitze, die sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher