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Der lange Traum vom Glück

Der lange Traum vom Glück

Titel: Der lange Traum vom Glück
Autoren: Emma Luxx Nora Roberts
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wurde, aber sie glaubte doch, dass sie ihre Sache gut machte.
    „Nehmen wir Wein?“, fragte sie.
    „Klar“. Er nahm die in Leder gebundene Weinkarte zur Hand. Durch seine Jahre in der Bar kannte er die guten Jahrgänge. Er überflog die Liste und schüttelte den Kopf über die lachhaft hohen Preise. Nun, es war Freddies Einladung.
    „Wir nehmen den 88er Sancerre“, sagte er zu dem eilfertig lauernden Kellner. Es war Nicks Ansicht nach ein Beruf, der einen Kerl immer aussehen ließ, als hinge ihm ein Aschenbecher um den Hals.
    „Ja, Sir. Eine exzellente Wahl“.
    „Das will ich auch hoffen. Immerhin ist er ungefähr um dreihundert Prozent überteuert“. Während Freddie mit einem Lachen kämpfte und der Kellner um seine Würde rang, gab Nick die Weinkarte zurück und steckte sich dann eine Zigarette an. „Und was macht deine Wohnungssuche? Schon Glück gehabt?“
    „Heute habe ich mich nicht groß darum gekümmert, aber ich nehme an, dass Sydney irgendwas für mich tun kann“.
    „In New York eine Wohnung zu finden ist nicht so einfach. Und du könntest übers Ohr gehauen werden. Es gibt eine Menge Leute hier, die nur darauf warten, einem naiven Mädchen vom Land das Fell über die Ohren zu ziehen. Du solltest darüber nachdenken, ob du nicht vielleicht doch irgendwo bei der Familie wohnen willst“.
    Sie hob eine Augenbraue. „Suchst du vielleicht eine Untermieterin?“
    Er schaute sie verdutzt an, blinzelte, dann stieß er eine Rauchwolke aus. „So war das nicht gemeint“.
    „Nein, wirklich, ich fände es praktisch, wenn wir erst zusammenarbeiten …“
    „Halt die Luft an. Du überschlägst dich“.
    „Findest du?“ Mit einem kleinen Lächeln lehnte sie sich zurück, als der Kellner kam und Nick das Weinetikett präsentierte.
    „In Ordnung“, sagte Nick ungeduldig abwinkend, aber er schaffte es nicht, den Mann loszuwerden, bis er das Ritual der Vorkostung hinter sich gebracht hatte. Er nahm einen kleinen Schluck des Weins, den ihm der Kellner ins Glas gegossen hatte. „Großartig, geben Sie endlich her“.
    Mit angestrengter Würde schenkte der Kellner Freddie ein Glas Wein ein, dann füllte er Nicks Glas auf, bevor er die Flasche in den Silbereimer stellte.
    „Hör zu …“
    „Es ist tatsächlich eine exzellente Wahl“, sagte Freddie, nachdem sie den ersten Schluck genommen hatte. „Trocken und schön leicht. Du weißt, dass ich deinem Urteil in mancher Hinsicht ohne Einschränkungen vertraue, Nicholas. Zum Beispiel hierbei“, sagte sie und prostete ihm zu. „Und wenn es um Musik geht. Du sträubst dich vielleicht innerlich zuzugeben, dass die kleine Freddie so gut ist wie du, aber deine musikalische Integrität lässt dir keine andere Wahl“.
    „Niemand hat gesagt, dass du so gut bist wie ich, Kleine. Aber du bist nicht schlecht“. Er stieß mit ihr an. Für einen Moment verlor er den Faden. Wegen des Kerzenlichts, das in ihren grauen Augen Fangen spielte. Und wegen des Blicks, mit dem sie ihn anschaute, als ob sie ein Geheimnis hätte, von dem sie sich nicht sicher war, ob sie es mit ihm teilen sollte. „Wie auch immer“. Er räusperte sich. „Ich mag dein Zeugs“.
    „Oh Mr. LeBeck“, hauchte sie theatralisch. Sie senkte den Blick und klimperte mit den Wimpern. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“.
    „Dabei bist du doch sonst nicht auf den Mund gefallen. Das eine Lied – ‘Immer nur Du’ –, es könnte vielleicht sogar in die Partitur passen“.
    „Das dachte ich mir auch“. Angesichts seiner verengten Augen musste sie lächeln. „Als Tochter von Spence Kimball habe ich gewisse Beziehungen. Ich habe das Buch gelesen, Nick. Es ist wundervoll. Die Story schafft es, herrlich altmodisch und zeitgemäß zugleich zu sein. Sie ist eine umwerfende Liebesgeschichte und voller Witz. Und mit dieser legendären irischen Sängerin in der Hauptrolle …“
    „Woher weißt du das?“
    Diesmal war ihr Lächeln eher ein süffisantes Grinsen. „Beziehungen“.
    „Beziehungen“, brummte Nick. „Wofür brauchst du mich eigentlich? Du könntest direkt zu Mr. Valentine gehen“.
    „Das könnte ich“. Ohne an seinem verärgerten Tonfall Anstoß zu nehmen, spitzte Freddie die Lippen und studierte ihren Wein. „Aber das will ich nicht“. Sie hob den Blick, begegnete dem seinen und hielt ihn fest. „Ich will, dass du mich willst, Nick“. Sie ließ ihre Worte wirken. Begriff er, dass sie nicht nur über die Musik sprach, sondern ebenso über ihr Leben? Ihrer beider Leben.
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